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Die Vogelspinne - Steckbrief

Steckbrief

Vogelspinne Name: Vogelspinne
Lateinischer Name: Theraphosidae
Klasse: Spinnentiere
Größe: 2 - 12cm (artabhängig)
Gewicht: bis zu 150g
Alter: 5 - 20 Jahre (in menschlicher Obhut)
Aussehen: achtbeinig, meist braune Brennhaare, Körperpartie dunkler gefärbt
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Nahrung: Insekten, Kleinsäuger, Amphibien
Verbreitung: weltweit in den Tropen und Subtropen in Regenwäldern und sogar Halbwüsten
ursprüngliche Herkunft: unbekannt
Schlaf-Wach-Rhythmus: tagaktiv
Lebensraum: je nach Art Baum- oder Bodenbewohner
natürliche Feinde: Ameisen
Geschlechtsreife: etwa ab dem zweiten Lebensjahr
Paarungszeit: ganzjährig
Eiablage: 100 - 300 Eier
Sozialverhalten: Einzelgänger
Vom Aussterben bedroht: Nein

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über die Vogelspinne

  • Die Vogelspinnen oder Theraphosidae beschreiben eine fast tausend Arten umfassende Ordnung innerhalb der Vogelspinnenartigen und besiedelten die Erde bereits vor 350 Millionen Jahren.
  • Sie sind in tropischen und subtropischen Regionen Asiens, Afrikas, Amerikas, Australiens und Europas beheimatet, wo sie je nach Art auf Bäumen und Sträuchern, unter der Erde oder als Bodenbewohner leben.
  • In Europa sind wildlebende Vogelspinnen in Spanien und Portugal sowie auf Zypern anzutreffen.
  • Die Vogelspinne verdankt ihren Namen einem Bild, das von der südamerikanischen Künstlerin und Biologin Maria Sibylla Merian im 18. Jahrhundert gemalt wurde und eine solche Spinne zeigt, die auf einem toten Vogel sitzt.
  • Vogelspinnen halten sich die meiste Zeit über in ihrem Unterschlupf in einem Blatttrichter oder einer Erdhöhle auf und werden nur im Zuge des Beutefangs, der Häutung und der Paarung aktiv.
  • Sie bauen keine Netze, sondern sind Lauerjäger, die je nach Art Insekten, Kleinsäuger wie Mäuse, kleine Wirbeltiere und Reptilien sowie Vögel erbeuten.
  • Nähert sich ein potentielles Opfer, schlagen sie mit ihren Beißklauen, den sogenannten Cheliceren blitzschnell zu und injizieren ein Gift, das den Körper des Beutetieres zersetzt. Dadurch kann die Vogelspinne ihr Opfer anschließend aussaugen.
  • Vogelspinnen werden ihrerseits von Skorpionen, Hundertfüßern, Mangusten und Ameisen gefressen.
  • Die Vogelspinne ist durchschnittlich fünf Zentimeter groß, wobei die Männchen deutlich kleiner sind als die Weibchen.
  • Als der größte Vertreter der Vogelspinnen gilt die in Venezuela beheimatete Theraphosa blondi, deren Körper bis zu zwölf Zentimeter lang wird. Mit den Beinen ergibt sich eine Spannweite von bis zu dreißig Zentimetern.
  • Gleichzeitig existieren jedoch innerhalb dieser Ordnung auch Arten, die kaum größer als zwei Zentimeter werden.
  • Einige in Südamerika beheimatete Vogelspinnen setzen eine ausgefeilte Verteidigungstaktik ein, wenn sie in die Enge getrieben werden. Sie halten dem Feind ihr Hinterteil entgegen und bombardieren ihn wiederholt mit Brennhaaren, die auf der Haut einen unangenehmen Juckreiz verursachen.
  • Mit der nächsten Häutung bilden sich an den kahlen Stellen, die das Bombardieren am Hinterleib zurückgelassen hat, neue Brennhaare nach.
  • Nachdem das Männchen im Zuge der Paarung die Eier im Körper des Weibchens befruchtet hat, werden diese von der Mutter in einen Kokon eingesponnen und bewacht. Die Larven schlüpfen nach etwa einem Monat.
  • Die Lebenserwartung wildlebender Vogelspinnen ist nicht bekannt, in Terrarien gehaltene weibliche Tiere können ein Lebensalter von bis zu zwanzig Jahren erreichen. Die Männchen sterben meist deutlich früher im Alter von fünf bis zehn Jahren.

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