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Die Harpyie - Steckbrief

Steckbrief

Harpyie Name: Harpyie
Lateinischer Name: Harpia harpyja
Klasse: Vögel
Größe: 85 - 100cm
Gewicht: bis zu 10kg
Alter: 20 - 40 Jahre
Aussehen: dunkelgraues bis schwarzes Gefieder, weißes Gefieder am Bauch
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Ernährungstyp: Fleischfresser (carnivor)
Nahrung: kleine Säugetiere und Vögel
Verbreitung: Mittelamerika, Südamerika
ursprüngliche Herkunft:
Schlaf-Wach-Rhythmus: tagaktiv
Lebensraum: Regenwald
natürliche Feinde: /
Geschlechtsreife: etwa ab dem fünften Lebensjahr
Paarungszeit: ?
Brutzeit: 55 Tage
Gelegegröße: 1 - 3 Eier
Sozialverhalten: Familienverband
Vom Aussterben bedroht: Ja

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über die Harpyie

  • Die Harpyie beschreibt eine der weltweit größten und kräftigsten Greifvogelarten.
  • Sie ist in weiten Teilen Mittel- uns Südamerikas beheimatet, wo sie subtropische und tropische Regenwälder bewohnt.
  • Dieser mächtige Raubvogel erreicht eine Körpergröße von bis zu 100 Zentimetern und eine Flügelspannweite von über zweieinhalb Metern. Er kann bis zu zehn Kilogramm wiegen, wobei die Weibchen deutlich größer und schwerer sind als die Männchen. Dieser eindeutige Geschlechtsdimorphismus ist typisch für Greifvögel.
  • Das Gefieder ist am Rücken, an den Flügeln und an der Brust schwarz oder dunkelgrau gefärbt, während der Bauch meist reinweiß, die Beine weiß mit schwarzen Querstreifen erscheinen.
  • Das auffälligste Merkmal der Harpyie ist ihr breiter kronenartiger Federschopf aus hellgrauen Schmuckfedern, der sich bei Erregung aufstellt und eine zweizackige Form annimmt. Ist die Harpyie entspannt, liegt der Haarschopf flach am Hinterkopf auf und ist nicht zu erkennen.
  • Harpyien besitzen außerordentlich kräftige Beine und Zehen sowie bis zu sieben Zentimeter lange Krallen. Diese dienen den Vögeln dazu, auch sehr schwere Beutetiere zu transportieren. Weibliche Harpyien können ein Gewicht von bis zu vier Kilogramm über weite Strecken tragen.
  • Harpyien ernähren sich von unterschiedlichen Wirbeltieren, die sie hauptsächlich auf den Bäumen, seltener auch am Boden der Regenwälder erbeuten. Ihr Jagdrevier erstreckt sich über hundert Quadratkilometer.
  • Sie jagen insbesondere verschiedene Affen, Opossums, Nasenbären, Agutis oder große Vogel wie etwa Papageien. Hin und wieder erbeutet die Harpyie auch einen Leguan oder eine Schlange. Die Hauptnahrungsquelle machen allerdings verschiedene Arten von Faultieren aus, wie Beobachtungen zeigten. Wissenschaftler vermuten, dass die Faultiere früh am Morgen, wenn sie sich nach der kalten Nacht in den hohen Baumkronen von der Sonne wärmen lassen, für die Harpyien leichte Beute sind.
  • Der etwas unproportioniert wirkende Körperbau der Harpyie mit den breiten Schwingen und dem unverhältnismäßig langen Schwanz ermöglicht ihr, im dichten Blattwerk der Bäume zu manövrieren und abrupt zu wenden, wenn sie sich auf der Jagd befindet.
  • Harpyien leben als tagaktive Einzelgänger, die nur in der Paarungszeit auf Artgenossen treffen.
  • Weibchen und Männchen kümmern sich gemeinsam um das Gelege. Nach einer verhältnismäßig langen Brutzeit von acht Wochen schlüpft in einem hoch in den Mahagonibäumen gebauten Horst das erste Küken, woraufhin die Eltern alle anderen Eier des Geleges nicht weiter beachten. Das einzige Jungtier verbleibt etwa sechs Monate im Horst und wird anschließend noch weitere ein bis zwei Monate von den Eltern mit Futter versorgt.
  • Die Harpyie steht auf der Liste der bedrohten Tierarten, denn ihr Lebensraum wird durch die Rodung der Regenwälder für Weideland, Siedlungsgebiete und Plantagen kontinuierlich zerstört.
  • Da die Harpyien immer nur ein Küken aufziehen, kann sich der Bestand auch im Zuge intensiver Tierschutzbemühungen nur sehr langsam erholen.

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