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Das Neunauge - Steckbrief

Steckbrief

Neunauge Name: Neunauge
Lateinischer Name: Petromyzontiformes
Klasse: Petromyzontida
Größe: 25 - 80cm
Gewicht: 150 - 700g
Alter: 5 - 10 Jahre
Aussehen: aalartige Form, zwei Augen
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Ernährungstyp: Fischfresser (piscivor)
Nahrung: Blut
Verbreitung: weltweit
ursprüngliche Herkunft: unbekannt
Schlaf-Wach-Rhythmus: nachtaktiv
Lebensraum: Meere, Ozeane, Flüsse, Seen
natürliche Feinde: ?
Geschlechtsreife: ?
Paarungszeit: März - Mai
Eiablage: bis zu 200.000 Eier
Sozialverhalten: ?
Vom Aussterben bedroht: Ja

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über das Neunauge

  • Neunaugen oder Petromyzontiformes beschreiben eine mehrere Arten umfassende Ordnung von fischähnlichen Wirbeltieren.
  • Sie gelten als lebende Fossilien, da sie sich seit über 500 Millionen Jahren in ihrem Aussehen und ihrer Lebensweise kaum verändert haben.
  • Entgegen ihres Namens besitzen Neunaugen nur zwei Augen. Die im deutschen Sprachraum geläufige Bezeichnung leitet sich davon ab, dass sie zusätzlich zu den Augen auf jeder Seite auch eine Nasenöffnung sowie sieben, in einer Linie verlaufende punktförmige Kiemenschlitze besitzen.
  • Neunaugen ähneln in ihrer Gestalt den Aalen und werden zwischen 25 und 80 Zentimeter lang.
  • Sie sind sowohl im Süßwasser als auch in Meeresgewässern anzutreffen und in Europa ebenso beheimatet wie in Asien, Australien, Neuseeland sowie Nord- und Südamerika.
  • Allen Arten von Neunaugen ist ihr rundes Saugmaul mit den kleinen Hornzähnchen gemeinsam.
  • Damit saugen sie sich als parasitär lebende Tiere an ihren Wirten fest, trinken deren Blut und raspeln mit den winzigen Zähnen Teile des Fleisches heraus.
  • Zu ihren Wirten zählen unterschiedliche Fischarten sowie im Wasser lebende Säugetiere.
  • Eine in ihrem Speichel enthaltene Substanz verhindert bei ihren Opfern die Blutgerinnung.
  • Alle Neunaugen wandern in Flüsse und Seen ab, um zu laichen.
  • Die Larven werden als Querder bezeichnet und sehen aus wie kleine Würmer. Sie graben sich in langsam fließenden Gewässern in den Schlamm am Grund ein. Mit dem Kopf, der aus dem Boden herausragt, filtern sie pflanzliche und tierische Partikel aus dem Wasser.
  • Erst nach einigen Jahren haben die Larven eine Länge erreicht, die die Umwandlung zum ausgewachsenen Tier ermöglicht. Diese Metamorphose ist innerhalb von drei oder vier Wochen abgeschlossen.
  • Im Frühjahr wandern die voll entwickelten Jungtiere dann ins Brack- oder Meerwasser ab. Dort leben sie mehrere Jahre als blutsaugende Jäger.
  • Mit der Geschlechtsreife beginnen sie mit der Laichwanderung, die sie zurück ins Süßwasser führt. Ab diesem Zeitpunkt nehmen sie keine Nahrung mehr zu sich und ihr Verdauungssystem bildet sich zurück.
  • Die Weibchen legen nach der Paarung mehrere tausend Eier in einer selbstgegrabenen Grube ab und verenden anschließend an Erschöpfung.
  • Alle Neunaugen stehen heute als stark gefährdete Arten unter Naturschutz. Durch industrielle Abwässer wird ihr Lebensraum heute soweit zerstört, dass sie in vielen Ländern vom Aussterben bedroht sind.

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