Biologie-Schule.de

Kompaktes Wissen für Schule und Studium

Biologie-Schule.de

Das Nachschlagewerk für Biologie

Der Kiebitz - Steckbrief

Steckbrief

Kiebitz Name: Kiebitz
Lateinischer Name: Vanellus vanellus
Klasse: Vögel
Größe: bis zu 30cm
Gewicht: 200 - 350g
Alter: 10 - 20 Jahre
Aussehen: weißes Bauchgefieder, schwarzer Kopf- und Halsbereich
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Ernährungstyp: Insektenfresser (insektivor)
Nahrung: Insekten
Verbreitung: Europa, Asien, Nordafrika
ursprüngliche Herkunft: unbekannt
Schlaf-Wach-Rhythmus: tag- und nachtaktiv
Lebensraum: bevorzugt Feuchtwiesen
natürliche Feinde: Fuchs, Marder
Geschlechtsreife: mit dem zweiten Lebensjahr
Paarungszeit: April - Juni
Brutzeit: 21 - 28 Tage
Gelegegröße: 3 - 4 Eier
Sozialverhalten: koloniebildend
Vom Aussterben bedroht: Ja

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über den Kiebitz

  • Der Kiebitz oder Vanellus vanellus beschreibt eine eigene Gattung innerhalb der Regenpfeifer und ist in fast ganz Europa heimisch.
  • Mit einer Körperlänge von circa dreißig Zentimetern ist der Kiebitz etwa so groß wie eine Taube. Das Gefieder erscheint auf der Bauchseite weiß, am Rücken schwarz mit metallisch grünem Glanz. Der auf der Unterseite bräunliche Schwanz ist kurz, die Flügelspitzen sind von abgerundeter Form.
  • Sein auffallendstes Merkmal ist sein dunkel gefärbtes Gesicht mit einem spitz zulaufenden langen Federschopf am Hinterkopf.
  • Kiebitze lassen sich in der Luft vor allem durch den charakteristischen, langsam schwankenden Flug erkennen.
  • Ursprünglich war der Kiebitz vorrangig in Feuchtgebieten wie Sümpfen, Mooren oder vernässten Weiden anzutreffen. Durch die Trockenlegung vieler Gebiete stellte sich diese Watvogelart allmählich auch auf ein Leben in Acker- und Kulturlandschaften ein, wo der Kiebitz durch die dichten Felder und damit verbundenen Versteckmöglichkeiten ideale Brutbedingungen vorfindet.
  • Dennoch zählt der Kiebitz in Europa zu den stark gefährdeten Vogelarten, deren Bestandszahlen kontinuierlich zurückgehen. Dies liegt vor allem am Einsatz von Pestiziden, der dazu führt, dass zuwenig Insekten für die Aufzucht der Jungen zur Verfügung stehen.
  • Als Zugvögel überwintern Kiebitze in der Türkei, in weiten Teilen Nordafrikas und auf der Iberischen Halbinsel. Ihre Sommerquartiere verlassen viele Vögel bereits im Frühsommer.
  • Sie ernähren sich hauptsächlich von im Boden lebenden Insekten und deren Larven sowie von Regenwürmern. Ihre Beute locken Kiebitze mit Klopfgeräuschen, die sie mit ihrem Schnabel erzeugen, aus dem Boden. Seltener dient ihnen auch pflanzliche Kost wie Körner und Samen als Nahrungsquelle.
  • Kiebitze sind bereits mit einem Alter von einem Jahr geschlechtsreif, viele Vögel brüten allerdings erst ab der zweiten Saison. Für die Brutzeit finden sich Paare zusammen, die in Saisonehen miteinander leben. Aus ihren Winterquartieren kehren Kiebitze bereits im Februar wieder zurück nach Mittel- und Nordeuropa.
  • Das Männchen ist alleine für den Bau des Nestes verantwortlich, indem es in einer offenen Ebene ohne starken Strauch- oder Baumwuchs am Boden eine Mulde anlegt. Das Weibchen brütet darin im März zwischen drei und vier olivgrüne Eier aus, die mit schwarzen Flecken übersät und dadurch perfekt getarnt sind. Die Brutzeit beträgt maximal 28 Tage.
  • Unmittelbar nach dem Schlüpfen verlassen die erdfarbenen Küken das Nest, halten sich jedoch in den ersten Lebenswochen in unmittelbarer Nähe der Eltern auf, die sie mit Futter versorgen. Während die Weibchen für die Fütterung verantwortlich ist, hält das Männchen Wache.
  • Ertönt ein Warnruf der Eltern, ducken sich die Küken flach auf den Boden, wodurch sie perfekt getarnt sind. Erst bei Entwarnung beginnen sie wieder, sich zu bewegen.
  • Junge Kiebitze sind im Alter von etwa vierzig Tagen flugfähig.
  • Die ältesten Exemplare in freier Wildbahn, deren Leben wissenschaftlich dokumentiert wurde, erreichten ein Lebensalter von 20 Jahren.

Weiterführende Links