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Der Quastenflosser - Steckbrief

Steckbrief

Quastenflosser Name: Quastenflosser
Lateinischer Name: Coelacanthiformes
Klasse: Fische
Größe: max. 2m Körperlänge
Gewicht: bis zu 100kg
Alter: 25 - 100 Jahre
Aussehen: gräuliche bis bläuliche Schuppen
Geschlechtsdimorphismus: Nein
Ernährungstyp: Fischfresser (piscivor)
Nahrung: kleinere Fische, Aale
Verbreitung: Indischer Ozean
ursprüngliche Herkunft: unbekannt
Schlaf-Wach-Rhythmus: nachtaktiv
Lebensraum: Ozean
natürliche Feinde: Hai
Geschlechtsreife: ?
Paarungszeit: ?
Sozialverhalten: ?
Vom Aussterben bedroht: Ja

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über den Quastenflosser

  • Der Quastenflosser beschreibt eine zwei Arten umfassende Gruppe innerhalb der Knochenfische.
  • Je nach Verbreitungsgebiet wird zwischen dem Komoren-Quastenflosser und dem Manado-Quastenflosser unterschieden. Der Lebensraum dieser Arten beschränkt sich auf die tiefen Ozeane zwischen Madagaskar und den Komoren sowie die Meeresgewässer zwischen den indonesischen Inseln Sulawesi und Borneo.
  • Dort bewohnen die Quastenflosser Tiefen von bis zu siebenhundert Metern, wo sie bei einer konstanten Temperatur von fünfzehn bis zwanzig Grad Celsius gedeihen.
  • Die zahnartigen Erhabungen auf den groben Schuppen des Quastenflossers schützen ihn in der Dunkelheit vor Verletzungen durch scharfe und spitze Felsenkanten.
  • An felsigen Hängen besiedeln Quastenflosser Höhlen, die ihnen tagsüber als Verstecke dienen.
  • Quastenflosser gelten als lebende Fossilien, die die Ozeane bereits vor vierhundert Millionen Jahren bevölkerten. Damit sind sie fast doppelt so alt wie die Dinosaurier.
  • Der Quastenflosser galt lange Zeit als ausgestorben, bis im Jahr 1938 vor der Küste Südafrikas zufällig ein Exemplar aus dem Meer gefischt wurde. Es war, als er zur Wasseroberfläche gelangte, durch den hohen Druckunterschied bereits tot. Fünfzehn Jahre später wurde vor den Komoren ein weiteres Tier gefangen. Seither gilt die Unterscheidung zwischen den beiden Arten.
  • Quastenflosser können bis zu zwei Meter lang und hundert Kilogramm schwer werden, wobei die Weibchen etwas größer sind als die Männchen.
  • Wissenschaftler nehmen an, dass sie als Zwischenform zu Amphibien die Urahnen der ersten Wirbeltiere mit vier Füßen sein könnten.
  • Da die Bauch- und Brustflossen des Quastenflossers eine beinartige Knochenstruktur aufweisen, kann er sich am Meeresboden regelrecht gehend fortbewegen. Im Zuge seiner nächtlichen Spaziergänge erbeutet er nur das, was ihm direkt ins Maul schwimmt. Damit ist er ein besonders effizienter Energiesparer.
  • Die Brustflossen lassen sich in einer 180°-Wendung bewegen, die große und kräftige Schwanzflosse macht dem Quastenflosser zudem zu einem exzellenten und schnellen Schwimmer.
  • Über die genaue Lebens- und Ernährungsweise der Quastenflosser ist nicht viel bekannt, da Wissenschaftler die in den Tiefen des Ozeans lebenden Fische in freier Wildbahn nicht studieren können. Da einige Exemplare jedoch durch Köder gefangen werden konnten, wird angenommen, dass der Quastenflosser sich als nachtaktiver Jäger von anderen Fischen, Meeraalen, kleinen Haien und Rochen ernährt.
  • Funde von weiblichen Quastenflossern zeigen, dass die Eier der Fische mit dem Durchmesser eines Tennisballs auffallend groß sind. Es wurden sowohl Weibchen mit Embryonen an einem Dottersack gefunden, als auch Exemplare, die mehrere voll entwickelte und bereits über dreißig Zentimeter lange Jungtiere in sich trugen. Daher weiß man heute, dass Quastenflosser Eier entwickeln, jedoch die Jungtiere im Mutterleib heranwachsen und lebend geboren werden.
  • Als einzige Fressfeinde der Quastenflosser gelten große Haie.
  • Die Lebenserwartung der Quastenflosser wird anhand von Funden auf maximal hundert Jahre geschätzt.

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