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Die Gottesanbeterin - Steckbrief

Steckbrief

Gottesanbeterin Name: Gottesanbeterin
Weitere Namen: Europäische Gottesanbeterin
Lateinischer Name: Mantis religiosa
Klasse: Insekten
Größe: 7,5cm (Weibchen), 5,5cm (Männchen)
Gewicht: ca. 8g
Alter: 7 - 12 Monate
Aussehen: grün
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Ernährungstyp: Insektenfresser (insektivor)
Nahrung: Bienen, Fliegen, Heuschrecken, Spinnen, Wespen
Verbreitung: Europa, Asien, Afrika, Nordamerika
ursprüngliche Herkunft: Afrika
Schlaf-Wach-Rhythmus: tagaktiv
Lebensraum: Wald, Wiese
natürliche Feinde: Ameisen, Wespen, Vögel
Geschlechtsreife: ?
Paarungszeit: Juli - September
Eiablage: 50 - 70 Eier
Sozialverhalten: Einzelgänger
Vom Aussterben bedroht: Ja

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über die Gottesanbeterin

Gottesanbeterin

  • Die Gottesanbeterin zählt zur Familie der Mantodea oder Fangschrecken und ist die einzige, in Europa beheimatete Art dieser Gattung. Weltweit existieren etwa 2150 Arten von Fangschrecken.
  • Die Gottesanbeterin stammt ursprünglich aus Afrika und ist durch Einbürgerung heute auch im Mittelmeerraum sowie in trockenen und warmen Gebieten in ganz Europa, Asien, den USA und Kanada beheimatet. Sie bevorzugt als Lebensraum sonnige Regionen mit hoher oder halbhoher Vegetation wie Weinberge oder trockene Wiesen.
  • Da sie äußerst selten ist, steht sie in vielen Ländern Mitteleuropas unter strengstem Naturschutz und darf nicht gefangen werden.
  • Ihren Namen verdankt die Gottesanbeterin der Haltung ihrer vorderen Fangarme, die an die Gebetsposition von menschlichen Händen erinnert. Durch diese Auffälligkeit wurde der Gottesanbeterin seit dem Altertum von den Mittelmeervölkern eine besondere symbolische Rolle zugesprochen. Auch ihr wissenschaftlicher Name Mantis religiosa, der übersetzt „religiöse Seherin“ bedeutet, weist auf die starke Symbolkraft dieses Insekts hin.
  • An ihrem verlängerten Oberkörper sitzt ein frei beweglicher und drehbarer, dreieckiger Kopf mit seitlichen Facettenaugen. Die kräftigen Fangbeine sind mit Dornen besetzt und in der Regel eingeklappt, wenn sie sich in Ruhestellung befinden.
  • Die Gottesanbeterin besitzt mehrere, unterschiedlich große Flügelpaare. Die Weibchen, die mit einer durchschnittlichen Körperlänge von acht Zentimetern deutlich größer sind als die Männchen, sind durch ihr Gewicht flugunfähig und bewegen sich meist tief im Gras.
  • Als Räuber ernährt sich die Gottesanbeterin von anderen Insekten wie Fliegen, Bienen, Wespen oder Heuschrecken, aber auch Spinnen oder Artgenossen. Größere, in wärmeren Klimazonen beheimatete Arten von Fangschrecken fressen sogar kleine Vögel, Eidechsen oder Mäuse.
  • Durch ihre grüne, gelbliche oder graubraune Färbung sind Gottesanbeterinnen perfekt getarnt und gehen unbemerkt auf Beutefang. Sie sitzen mit dem Kopf nach unten gerichtet und mit dicht an den Körper gelegten Schenkeln tagelang starr an einem Grashalm und warten unauffällig auf ihre Opfer. Befindet sich ein Beutetier in greifbarer Nähe oder schreitet sogar über sie, schnellen die dornenbesetzten Fangarme der Gottesanbeterin ruckartig nach vorne und ergreifen es.
  • Die Paarung findet im Sommer und Frühherbst statt und dauert etwa zwei Stunden. Meist fressen die Weibchen ihre männlichen Partner anschließend auf.
  • Die Eier legt das Weibchen in einen als Oothek bezeichneten Behälter, den es an ein Blatt oder einen Grashalm festklebt. In der Oothek sind die Eier im Winter gut vor Frost und Austrocknung geschützt, bevor im Frühjahr die Larven schlüpfen.
  • Diese gehen bald auf Beutefang und sind nach etwa sechs Häutungen zu voll geschlechtsreifen Gottesanbeterinnen, den sogenannten Imagines herangewachsen. Sie sterben nach nur einer Saison im nächsten Herbst, wenn die Temperaturen wieder zu fallen beginnen.

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