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Das Frettchen - Steckbrief

Steckbrief

Frettchen Name: Frettchen
Lateinischer Name: Mustela putorius furo
Klasse: Säugetiere
Größe: bis zu 70cm
Gewicht: 500g - 2200g
Alter: 5 - 8 Jahre
Aussehen: weiß-schwarzes Fell
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Ernährungstyp: Fleischfresser (carnivor)
Nahrung: u.a. kleine Nagetiere, Vögel
Verbreitung: weltweit
ursprüngliche Herkunft: Mittel- und Nordeuropa
Schlaf-Wach-Rhythmus: dämmerungsaktiv
Lebensraum: anpassungsfähig
natürliche Feinde: /
Geschlechtsreife: mit 7 - 12 Monaten
Paarungszeit: ?
Tragzeit: ca. 40 Tage
Wurfgröße: 3 - 7 Jungtiere
Vom Aussterben bedroht: Nein

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über das Frettchen

Frettchen

  • Das Frettchen zählt zu den Iltissen und umfasst eine eigene, domestizierte Art innerhalb dieser Gattung.
  • Literarische Aufzeichnungen aus dem antiken Griechenland und Rom weisen darauf hin, dass Frettchen schon im vierten Jahrhundert vor Christus von Menschen als Haustiere gehalten und für die Jagd verwendet wurden. Die endgültige Domestizierung der Frettchen fand vermutlich vor etwa 2500 Jahren statt und verbreitete sich ausgehend vom Mittelmeerraum in Europa und schließlich in der ganzen Welt.
  • In ihrer ursprünglichen Verwendung für die Jagd, das sogenannte Frettieren, kommen Frettchen heute kaum mehr zum Einsatz. Sie leben vorwiegend als Haustiere in engem Kontakt mit den Menschen oder werden als Versuchstiere in Laborexperimenten eingesetzt.
  • Entlaufene Frettchen leben als Wildtiere, die sich teilweise mit Iltissen gekreuzt haben, in manchen Gegenden Italiens oder Neuseelands, wo sie durch ihre räuberischen Aktivitäten großen Schaden am ökologischen Gleichgewicht anrichten.
  • Die genaue Abstammung des Frettchens ist bis heute nicht eindeutig erforscht, es wird jedoch vermutet, dass es sich aus dem Europäischen Iltis oder dem Steppeniltis entwickelte. Beide Arten, die in Europa und Asien beheimatet sind, stellen Untergruppen der Marder dar.
  • Wie Iltisse und Marder besitzen Frettchen einen langgestreckten und schlanken Körper, der mit dem Schwanz eine Länge von fünfzig bis achtzig Zentimetern erreichen kann, wobei Weibchen deutlich kleiner sind als Männchen.
  • Das Körpergewicht variiert abhängig von den Jahreszeiten, mit zunehmendem Alter der Tiere verringern sich die Unterschiede allmählich.
  • Die Grundfarbe des Fells der Frettchen erscheint in weißlichen bis hellgelben Schattierungen, Zuchtformen brachten auch schwarze, graue und braune Fellzeichnungen hervor.
  • Durch die intensiven Zuchtbestrebungen ergaben sich im Laufe der Jahre zahlreiche Gendefekte, die die Frettchen sehr anfällig für bestimmte Krankheiten machen. Insbesondere Tumorerkrankungen der Nebennieren sind bei Frettchen eine häufige Todesursache. Das Risiko, dass ein Tier an Krebs erkrankt, kann jedoch durch artgerechte Fütterung und die Haltung im Freien deutlich reduziert werden.
  • Frettchen sind räuberische Fleischfresser, die einen vergleichsweise kurzen Magen-Darm-Trakt besitzen, durch den die Nahrung innerhalb von wenigen Stunden passiert. Um eine ausreichende Versorgung des Organismus mit Nährstoffen zu garantieren, benötigt das Frettchen daher große Mengen tierischen Proteins und nur einen geringen Anteil an pflanzlichen Eiweißen.
  • Als Haustiere sind Frettchen sehr zutraulich, wobei nicht kastrierte Rüden ein sehr aggressives Verhalten zeigen können und ihr Revier mit übelriechendem Urin markieren. Daher ist die Kastration der Männchen vor allem bei Haltung in Wohnung oder Haus zu empfehlen, obwohl sich deren Hormonhaushalt dadurch stark verändert und die Wahrscheinlich für Krankheiten zunimmt.

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