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Das Faultier - Steckbrief

Steckbrief

Faultier Name: Faultier
Lateinischer Name: Folivora
Klasse: Säugetiere
Größe: 50 - 70cm
Gewicht: 3 - 10kg
Alter: 30 - 40 Jahre
Aussehen: grau-braunes Fell
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Ernährungstyp: überwiegend Pflanzenfresser (herbivor)
Nahrung: Blätter, Insekten
Verbreitung: Mittelamerika, Südamerika
ursprüngliche Herkunft: Südamerika
Schlaf-Wach-Rhythmus: tag- und nachtaktiv
Lebensraum: tropischer Regenwald
natürliche Feinde: Raubkatzen, Raubvögel, Schlangen
Geschlechtsreife: mit etwa vier Jahren
Paarungszeit: ?
Tragzeit: 10 - 11 Monate
Wurfgröße: 1 Jungtier
Sozialverhalten: Einzelgänger
Vom Aussterben bedroht: Ja

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über das Faultier

Faultier

  • Faultiere werden zur Säugetiergruppe der Zahnarmen gezählt und sind als Nebengelenktiere mit den Gürteltieren und Ameisenbären verwandt. Unter den Faultieren existieren Arten mit zwei und andere mit drei Fingern. Alle Arten sind in den tropischen Regenwäldern Süd- und Mittelamerikas beheimatet.
  • Die Dreifinger-Faultiere sind die langsamsten ihrer Familie und bewegen sich mit einer Maximalgeschwindigkeit von gerade einmal vier Metern pro Minute vorwärts.
  • Das Verdauungssystem der Faultiere ist das langsamste aller Säugetiere. Dies spart neben der bewegungsarmen Lebensweise zusätzliche Energie und gewährleistet, dass sie trotz der kalorienarmen Ernährung problemlos überleben können.
  • Die Baumbewohner verbringen die meiste Zeit ihres Lebens mit dem Kopf nach unten in den Ästen und ernähren sich von Blättern und anderem, in ihrer Reichweite befindlichem Grünzeug. Manche Arten von Zweifinger-Faultieren fressen auch kleine Insekten und Früchte. Sogar die Paarung und die Geburt finden in dieser hängenden Position statt.
  • Ihre verlängerte Halswirbelsäule ermöglicht es ihnen, ihren Kopf um 270 Grad zu drehen. Dadurch erreichen sie mehr Nahrung und müssen ihren Körper weniger bewegen.
  • Faultiere benötigen zwischen sechzehn und zwanzig Stunden Schlaf pro Tag. Bei einer maximalen Lebenserwartung von vierzig Jahren verschlafen sie daher mehr als 30 Lebensjahre.
  • Sicheren Halt an den Ästen gewinnen Faultiere durch die fast zehn Zentimeter langen Krallen, die wie Haken gebogen sind.
  • Wenn sie sich auf dem Boden fortbewegen, krabbeln Faultiere auf ihren Unterarmen und Sohlen ihrer Hinterpfoten vorwärts. Dafür sind sie überraschend gute Schwimmer, die mit ihren Vorderarmen im Wasser kraulen. Dies ist überlebenswichtig, da es vorkommt, dass Faultiere von den Ästen herab ins Wasser fallen.
  • Viele Arten von Dreifinger-Faultieren steigen nur ungefähr alle sieben Tage von den Bäumen herab, um am Boden ihre Notdurft zu verrichten. Zweifinger-Faultiere hingegen bleiben in den Ästen und erleichtern sich in der hängenden Position, da sie am Boden leichte Beute für Fressfeinde wie Schlangen, große Raubvögel oder Jaguare werden könnten.
  • Wissenschaftler fanden heraus, dass Dreifinger-Faultiere gelegentlich herabsteigen, da sie eine im Tierreich einzigartige Symbiose mit den Motten eingehen, die in ihrem Fell leben. Während sie ihre Notdurft am Boden verrichten, legen die Motten ihre Eier im Kot ab, der ihnen als Brutplatz und Nahrungsquelle für die Larven dient. Die Faultiere profitieren von dieser Symbiose, da die Motten in ihrem Pelz chemische Substanzen wie Stickstoffverbindungen produzieren, die das Algenwachstum im Fellkleid fördern. Diese Algen dienen den Faultieren als zusätzliche wertvolle Nahrung. Je mehr Motten ein Faultier im Fell mit sich trägt, desto mehr nährstoffreiche Algen stehen ihm zur Verfügung.

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