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Die Fledermaus - Steckbrief

Steckbrief

Fledermaus Name: Fledermaus
Lateinischer Name: Microchiroptera
Klasse: Säugetiere
Größe: bis zu 12cm
Gewicht: 5 - 200 g (artabhängig)
Alter: 5 - 25 Jahre
Aussehen: schwarze Flügel, Fell meist heller
Geschlechtsdimorphismus: Nein
Ernährungstyp: Insektenfresser (insektivor)
Nahrung: Früchte, Insekten, Blütenpollen
Verbreitung: weltweit
ursprüngliche Herkunft: unbekannt
Schlaf-Wach-Rhythmus: nachtaktiv
Lebensraum: in der nähe von Wäldern
natürliche Feinde: Fuchs, Katze, Eule, Marder
Geschlechtsreife: ab dem zweiten Lebensjahr
Paarungszeit: August bis Oktober
Tragzeit: 50 - 65 Tage
Wurfgröße: 1 Jungtier
Sozialverhalten: koloniebildend
Vom Aussterben bedroht: Ja

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über die Fledermaus

Fledermaus

  • Die Fledermäuse beschreiben eine Gruppe der Säugetiere und werden wie die Flughunde zur Familie der Fledertiere gezählt.
  • Die Fledermaus gilt als das einzige bekannte Säugetier, das fliegen kann und ist neben den Vögeln auch das einzige flugfähige Wirbeltier.
  • Fledermäuse sind mit Ausnahme der polaren Gebiete, entlegenen Inseln und der Antarktis auf allen Kontinenten der Erde anzutreffen. Weltweit existieren etwa 780 Arten, die in mehrere Untergruppen eingeteilt werden. In Mitteleuropa sind ungefähr dreißig Arten der Fledermäuse heimisch.
  • Fledermäuse bevorzugen warme Regionen und sind vorrangig in entlegenen, unberührten Lebensräumen anzutreffen. Im Sommer suchen sie sich tagsüber Verstecke in Spalten, Wandverschalungen oder Dachböden ruhiger Gebäude wie Kirchen oder Scheunen. Für den Winterschlaf ziehen sie sich in Höhlen, hohle Bäume oder verlassene Stollen zurück.
  • Anders als Vögel besitzen Fledermäuse keine Flügel im eigentlichen Sinn, sondern verlängerte Fingerknochen, die durch eine gespannte Flughaut miteinander verbunden sind. Der Körper dieser Säugetiere ist hervorragend zum Fliegen geeignet, dafür sind Fledermäuse völlig unfähig, sich auf andere Weise fortzubewegen oder zu sitzen. Wenn eine Fledermaus rasten will, muss sie sich an einem Ast oder einer Felsnische festkrallen und mit dem Kopf nach unten hängen.
  • Fledermäuse sind allesfressende Räuber, die sich hauptsächlich von verschiedensten Insekten, aber auch von Früchten, Blütennektar und Pollen ernähren. Ihrem Image als blutsaugende Vampire werden nur wenige, in Südamerika beheimatete Arten von Fledermäusen gerecht, denen auch das Blut von Säugetieren, Echsen und Vögeln als Nahrungsquelle dient.
  • Da Fledermäuse als nachtaktive Tiere ihre Beute kaum sehen können, sind sie mit einem hochspezifischen Ortungssystem ausgestattet. Durch dieses können sie Signale als Echo ihrer Laute wahrnehmen, die sie darauf hinweisen, dass sich in ihrer Flugbahn Beutetiere befinden. Sie fangen die Insekten unter Verwendung ihrer Flughaut ein, nur selten schnappen sie mit ihrem Maul zu. Die Laute, die sie zu ihrem Opfer führen, sind dadurch, dass sie im Ultraschallfrequenzbereich liegen, nicht für das menschliche Ohr wahrnehmbar.
  • Die europäischen Fledermäuse paaren sich unmittelbar vor Beginn des Winterschlafs. Im Frühjahr reifen die Eizellen der Weibchen heran und werden von den reaktivierten Spermien, die den Winter in ihrem Körper überdauerten, befruchtet. Nach einer Tragzeit von durchschnittlich zwei Monaten bringen die Weibchen meist nur ein Junges zur Welt.
  • Trächtige Weibchen und neue Mütter bilden im Frühjahr Kolonien und beziehen gemeinsame Quartiere, wo die Jungen geboren und aufgezogen werden. Nach einigen Monaten kann der Nachwuchs ohne Unterstützung der Mutter selbstständig jagen.
  • Natürliche Fressfeinde der europäischen Fledermäuse sind Katzen, Eulen und Marder. Die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraums durch den Menschen stellt jedoch die größte Gefahr für ihre Existenz dar.

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