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Der Degu - Steckbrief

Steckbrief

Degu Name: Degu
Weitere Namen: Strauchratte
Lateinischer Name: Octodon degus
Klasse: Säugetiere
Größe: 11 - 16cm
Gewicht: 200 - 280g
Alter: 3 - 8 Jahre
Aussehen: bräunliche Farbvarianten
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Ernährungstyp: Samenfresser (granivor)
Nahrung: Sämereien
Verbreitung: Argentinien, Chile
ursprüngliche Herkunft: Südamerika
Schlaf-Wach-Rhythmus: tagaktiv
Lebensraum: Halbwüsten
natürliche Feinde: Greifvögel, Fuchs
Geschlechtsreife: mit 6 Monaten
Paarungszeit: August - Oktober
Tragzeit: 3 Monate
Wurfgröße: 1 - 10 Jungtiere
Sozialverhalten: Familienverband
Vom Aussterben bedroht: Nein

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über den Degu

  • Der Degu ist ein kleines, zu den Strauchratten zählendes Nagetier, das in der freien Wildbahn ausschließlich in Chile lebt und sich seit etwa zehn Jahren weltweit als Haustier wachsender Beliebtheit erfreut.
  • Degus sind kompakte Nagetiere, die mit dem Schwanz eine Körperlänge von etwa dreißig Zentimetern erreichen, wobei die Männchen etwas größer und dicker sind als die Weibchen.
  • Ihr Fell erscheint in einem mittleren, leicht ins Ockerfarbene gehenden Braunton. Bauch und Beine sind von weißlichem Fell überzogen, die hinteren Füße besitzen an den Vorderseiten lange Borsten. Der spärlich behaarte Schwanz endet mit einer schwarzen länglichen Quaste.
  • Die dunklen Augen und die dünnhäutigen, zarten und fast transparenten Ohren verleihen Degus ihr niedliches Aussehen, das sie für die Heimtierhaltung so attraktiv macht.
  • Der Schwanz des Degu ist äußerst empfindlich und kann durch Verletzungen leicht beschädigt werden. Die verwundete Stelle wird abgeworfen, vom Tier selbst bis auf den Knochen abgenagt und kann nicht regeneriert werden. Degus können allerdings mit stark verkürzten Schwänzen problemlos weiterleben.
  • Diese Verletzungen ziehen sich Degus in freier Wildbahn vorrangig durch Angriffe von Fressfeinden wie etwa Greifvögeln, Füchsen oder Schlangen zu. Dabei dient ihnen das Abwerfen der Schwanzspitze als wirksame Taktik, um ihren Angreifern nicht zum Opfer zu fallen und schnell entkommen zu können. In Gefangenschaft kann der Verlust des Schwanzes auch durch falsches Hantieren durch den Halter oder ein Verhängen im Käfig bedingt werden.
  • In freier Wildbahn ernähren sich Degus hauptsächlich von Blättern, verschiedenen Samen und jungen Pflanzentrieben, die sie während der kalten Wintermonate in ihren selbst gegrabenen Erdbauten lagern.
  • Die pflanzliche Kost verdaut der Degu durch die im Blinddarm stattfindende Fermentation. Wie viele andere Nagetiere wie etwa Hasenartige nimmt auch der Degu diesen Kot wieder auf, um ihn anschließend ein zweites Mal zu verdauen und die darin enthaltenen Nährstoffe vollständig resorbieren zu können.
  • Im Gegensatz zu vielen anderen kleineren Nagetieren pflanzen sich Degus in freier Wildbahn nur einmal, selten auch zweimal im Jahr fort. Während der Paarungszeit verhalten sich die Männchen sämtlichen Konkurrenten innerhalb der Gruppe gegenüber äußerst aggressiv und markieren den Bau ihrer auserwählten Weibchen gerne mit Urin.
  • Nach einer Tragzeit von durchschnittlich neunzig Tagen bringt das Weibchen bis zu sechs Junge zur Welt, die bereits voll entwickelt sind und nur sechs Wochen lang gesäugt werden. Bis sie im Alter von ca. sechs Monaten geschlechtsreif werden, schließen sie sich oft getrenntgeschlechtlichen Gruppen an.
  • Als Haustiere sind Degus relativ anspruchslos, wobei die Haltung in kleinen Gruppen oder mindestens paarweise empfohlen wird, da sie äußerst gesellige Tiere sind. Sie sind intelligent, friedlich und neugierig und können bei liebevoller Zuwendung sehr zutraulich werden. Da sie sich gerne und viel bewegen, sollte ein großer Käfig, vorzugsweise mit vielen Stockwerken und Rückzugsmöglichkeiten gewählt werden.
  • In Gefangenschaft können Degus bei artgerechter Haltung ein Lebensalter von bis zu acht Jahren erreichen.

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