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Der Waschbär - Steckbrief

Steckbrief

Waschbär Name: Waschbär
Weitere Namen: Nordamerikanischer Waschbär
Lateinischer Name: Procyon lotor
Klasse: Säugetiere
Größe: ca. 60cm
Gewicht: 4 - 8kg
Alter: 8 - 10 Jahre
Aussehen: schwarz-weiß-braunes Fell
Geschlechtsdimorphismus: Ja
Ernährungstyp: Allesfresser (omnivor)
Nahrung: Insekten, Amphibien, Würmer, Nüsse, Vogeleier
Verbreitung: Nordamerika, Mitteleuropa, Japan
ursprüngliche Herkunft: Nordamerika
Schlaf-Wach-Rhythmus: nachtaktiv
Lebensraum: Wald
natürliche Feinde: /
Geschlechtsreife: mit dem zweiten Lebensjahr
Paarungszeit: Februar - März
Tragzeit: 65 Tage
Wurfgröße: 2 - 5 Jungtiere
Sozialverhalten: Einzelgänger
Vom Aussterben bedroht: Nein

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über den Waschbär

Waschbär

  • Waschbären beschreiben eine eigene Gattung innerhalb der Kleinbären und stammen ursprünglich aus Amerika.
  • Sie sind eng mit den Pandabären und den Nasenbären verwandt.
  • Innerhalb dieser Gattung existieren insgesamt drei Arten von Waschbären. Der nordamerikanische Waschbär lebt heute nicht nur in in der Region zwischen Panama und Kanada, sondern auch in Europa. In Südamerika ist der Krabbenwaschbär heimisch, ausschließlich in Mexiko ist der Cozumel-Waschbär anzutreffen. Zusätzlich werden mehrere Unterarten unterschieden, deren Namen sich von den Inseln, auf denen sie leben, ableiten.
  • Die einzelnen Arten unterscheiden sich in ihren Aussehen nur geringfügig. Allen Waschbären ist das mittelbraune Fell, der geringelte Schwanz und die markante Augenmaske mit der schwarzen Zeichnung gemeinsam. Sie erreichen mit dem Schwanz Körperlängen von maximal neunzig Zentimetern und wiegen zwischen acht und elf Kilogramm. Die Männchen sind in der Regel etwas größer als die Weibchen.
  • In den Dreißigerjahren des vorigen Jahrhunderts wurde zwei Paare von nordamerikanischen Waschbären in Deutschland in die Freiheit entlassen, die sich innerhalb kürzester Zeit rasend schnell vermehrten. Im Laufe der Jahrzehnte breiteten sie sich in ganz Europa aus. Heute leben alleine in Deutschland eine geschätzte halbe Million Waschbären in den Wäldern.
  • Waschbären sind nachtaktive und räuberische Allesfresser, die sich überwiegend von kleinen Wirbeltieren, aber auch Wirbellosen, Echsen, Nagetieren, Vogeleiern und Pflanzen ernähren. Ihren Namen haben sie ihrer Eigenart zu verdanken, einen Großteil ihrer Beutetiere wie kleine Fische, Frösche oder Krebse mit ihren Pfoten aus Flüssen und Bächen zu fangen, wodurch sich der Eindruck ergibt, als würden sie diese waschen.
  • Gerne halten sie sich in der Nähe von menschlichen Siedlungen auf und gehen in Mülltonnen und Grünanlagen auf Nahrungssuche.
  • Waschbären leben bevorzugt im Wald und halten sich als hervorragende Kletterer gerne auf Bäumen auf.
  • Als sehr soziale Lebewesen schließen sich weibliche Waschbären gerne in Gruppen zusammen, Männchen leben in eigenen Territorien, die sie sich aber mit anderen männlichen Artgenossen teilen, ohne dass es zu Auseinandersetzungen kommt.
  • Während des Tages ziehen sich die kleinen Bären in Verstecke, die sie hauptsächlich in Baumhöhlen finden, zurück und schlafen.
  • Die Waschbären werden in Mitteleuropa zunehmend zu einer Plage, da sie in Gärten eindringen und dort Beete und Terrassen verwüsten. Viele Waschbären finden durch offene Türen oder Katzenklappen auch ihren Weg in Häuser, wo sie bevorzugt Dachböden als Schlaf- und Wurfverstecke benutzen und diese mit ihren Exkrementen verunreinigen.
  • In freier Wildbahn haben Waschbären eine durchschnittliche Lebenserwartung von zehn Jahren, können in Gefangenschaft aber doppelt so alt werden.
  • Die größte Gefahr geht nicht von ihrem einzigen Fressfeind, dem Uhu aus, sondern vom Straßenverkehr, denn viele Waschbären werden in der Nacht von Autos überfahren.

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