Name: Tausendfüßler
Weitere Namen: Tausendfüßer
Lateinischer Name: Myriapoda
Klasse: Insekten
Größe: 5 - 30cm (artabhängig)
Gewicht: ?
Alter: 1 - 10 Jahre (artabhängig)
Aussehen: braun, schwarz, rot
Geschlechtsdimorphismus: Nein
Nahrung: abgestorbenes Pflanzenmaterial
Verbreitung: weltweit
ursprüngliche Herkunft: unbekannt
Schlaf-Wach-Rhythmus: dämmerungs- und nachtaktiv
Lebensraum: unspezifisch
natürliche Feinde: Ameisen, Nagetiere, Vögel
Geschlechtsreife: etwa nach einem Jahr
Paarungszeit: ganzjährig
Sozialverhalten: Einzelgänger
Vom Aussterben bedroht: Nein

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

• Die Tausendfüßler oder Myriapoda zählen zur Gruppe der Gliederfüßer und sind durch ihre Tracheenatmung mit den Insekten verwandt. Sie sind auf allen Kontinenten der Erde vertreten und in den gemäßigten Klimazonen ebenso anzutreffen wie in den Tropen und Subtropen.
• Weltweit existieren etwa 13 000 bekannte Arten, einige davon besiedelten die Erde bereits vor 400 Millionen Jahren. Die meisten gehören zur Gattung der Diplopoden, die an jedem Körpersegment ein Paar Doppelbeine tragen.
• Der Name Tausendfüßler ist eigentlich irreführend, denn keine der bekannten Arten besitzt derart viele Beine. Mit insgesamt 750 Gliedmaßen ist der nur 3,5 Zentimeter lange Kalifornische Tausendfüßler oder Illacme plenipes der Spitzenreiter. In der Regel bewegt sich die Anzahl der Beine im zwei- oder dreistelligen Bereich, viele Arten besitzen sogar weniger als zehn Gliedmaßen.
• Tausendfüßler können je nach Art von wenigen Millimetern bis zu etwa dreißig Zentimetern lang sein, wobei die großen Arten ausschließlich in den Tropen leben.
• Dementsprechend breit ist auch das Nahrungsspektrum der Tausendfüßler. Während sich die europäischen Arten vorrangig von abgestorbenem Pflanzenmaterial ernähren, können die tropischen Tausendfüßler auch Insekten und Würmer verzehren.
• Der größte Tausendfüßler, der je auf der Erde lebte, erreichte eine Länge von zwei Metern und jagte Beutetiere in der Größe von Rehen.
• Gemeinsam ist allen Tausendfüßlern der Aufbau ihres langen Körpers. Dieser besteht aus der Kopfkapsel mit Antennen und Mundwerkzeugen und dem Rumpf mit den Segmenten, die die Beine tragen. Manche Arten besitzen einen harten Panzer aus Chinin, andere einen weichen und ungeschützten Körper.
• Als Bodenbewohner ernähren sich die meisten Arten von organischen Pflanzenabfällen, die sie zersetzen und anschließend wieder ausscheiden. Dadurch tragen sie maßgeblich zur Fruchtbarkeit des Bodens bei, in dem sie leben.
• Einige tropische Unterarten, die zur Gattung der Bandfüßer gehören, verteidigen sich gegen Angreifer wie Reptilien, Skorpione oder Vögel mit einem blausäurehaltigen Giftstoff oder schleimhautreizenden Substanzen, die sie aus Drüsen absondern. Andere warnen Fressfeinde dadurch, dass sie im Dunklen grünlich funkeln. Dadurch verwandelt sich der Waldboden in ein leuchtendes Lichtermeer.
• Um zu überleben, benötigen Tausendfüßler eine feuchte und dunkle Umgebung. Daher halten sie sich vorrangig in morschem Holz, im Unterholz von Wäldern oder im Kompost auf.
• Tausendfüßler sind für ihr ausgeprägtes Paarungsverhalten bekannt, da sich Männchen und Weibchen mehrere Stunden lang fest umschlingen. Nachdem das Weibchen bis zu dreihundert Eier abgelegt hat, verstirbt es oft.
• Bei idealen Wetterbedingungen und gutem Nahrungsangebot vermehren sich manche Arten explosionsartig und können zu regelrechten Plagen werden.