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Bimsstein

Steckbrief:

Name: Bimsstein
Andere Namen: Bims, Schaumstein, Pumex, Pumice (engl.)
Mineralklasse: ?
Chemische Formel: näherungsweise SiO2 + Fe + Al + C + Na + Mg + Ca
Chemische Elemente: Silizium, Sauerstoff, Eisen, Aluminium, Kohlenstoff, Natrium, Magnesium, Calcium
Ähnliche Minerale: Obsidian
Farbe: weiß, gelb, grau, schwarz, braun
Glanz: Matt
Kristallstruktur: /
Massendichte: ?
Magnetismus: ?
Mohshärte: ca. 4,5
Strichfarbe: ?
Transparenz: undurchsichtig
Verwendung: Baumaterial

Allgemeines zum Bimsstein:

Bimsstein Bims oder Bimsstein beschreibt ein poröses Vulkangestein, das ein äußerst geringes Gewicht aufweist. Die Dichte von Bims ist im Vergleich zu Wasser deutlich kleiner, was auf die vielen unterschiedlich großen Poren zurückzuführen ist und bedeutet, dass Gesteinsteile unterschiedlicher Größe problemlos schwimmen können. Bimsstein kann sich aus allen Arten von Magma bilden und entwickelt sich daher sowohl aus Basalt, als auch aus Dazit, Ryolit oder Andesit, wobei saure Gesteine die Bildung der charakteristischen porösen Struktur mit den vielen Hohlräumen begünstigen. Je nach Zusammensetzung kann Bimsstein sowohl weiß und hellgelb, als auch grau, braun oder fast schwarz erscheinen. Allerdings sind die meisten Arten von Bims durch die poröse Struktur im Vergleich zu Lava mit gleicher chemischer Zusammensetzung von deutlich hellerer Farbe.

Vorkommen und Fundorte:

Die charakteristische, von Poren durchzogene Struktur des Bimssteins entsteht durch explosionsartige Vulkaneruptionen, im Zuge derer im in die Luft geschleuderten Magma durch einen hohen Gasgehalt eine deutlich ausgeprägte Blasenbildung entsteht. Diese Gasblasen führen dazu, dass der zähflüssige Gesteinsbrei regelrecht aufgeschäumt wird und beim schnellen Festwerden zu einer Art von hartem und schwammartig erscheinendem Schaumstoff wird.
Der weltweit bedeutendste Ort, an dem Bimsstein gefördert ist, befindet sich auf Lipari, einer sizilianischen Insel, auf der eine gewaltige Eruption des Monte Pelato vor 1400 Jahren große Mengen an Magma an die Erdoberfläche brachte. Noch heute ist fast ein Fünftel der gesamten Insel von Bimsstein bedeckt, der in riesigen Steinbrüchen abgebaut und von dort in die gesamte Welt transportiert wird. Neben dem Mittelmeerraum wird das vielseitig einsetzbare Vulkangestein auch in Mitteleuropa, in Asien und auf allen anderen Kontinenten gefördert.

Geschichte und Verwendung:

Die intensive Nutzung von Bims ist bereits aus dem 16. vorchristlichen Jahrhundert bekannt, als die Menschen auf den griechischen Inseln die in großen Mengen angeschwemmten Gesteinsbrocken sowohl als Baumaterial für Häuser, Reinigungsmittel und zum Schärfen von Schreibgeräten einsetzten als auch in der Körperpflege und als Allzweck-Heilmittel. Noch heute findet Bimsstein in der Fußpflege zur Beseitigung von Hornhaut, im Bauwesen als Material zur Wärmeisolierung und zur Herstellung von Leichtbausteinen und Zement sowie als Schleifmittel und Politur Verwendung. Gemahlen ist Bims als Pulver erhältlich, das sich zur Reinigung von Zahnersatz ebenso eignet wie zum Polieren von angelaufenem Silber, Mauerputz, Holz und Schellack. In der Textilindustrie ist vor allem seine Verwendung zur Bearbeitung von Jeans erwähnenswert, die im Denim für den beliebten Washed-Effekt verantwortlich ist. Durch seine poröse Struktur eignet sich das Gestein ideal als wasserspeicherndes Substrat für Pflanzen, die darin leicht wurzeln können und gut Halt finden. Auf Fidschi gelang der Versuch, auf riesigen Bimssteinblöcken Korallen zu züchten, damit Tiere und Unterwasserpflanzen dort ein neues Ökosystem bilden können.