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Magnetit

Steckbrief:

Name: Magnetit
Andere Namen: Magneteisen
Mineralklasse: Oxide und Hydroxide
Chemische Formel: Fe3O4
Chemische Elemente: Eisen, Sauerstoff
Ähnliche Minerale: /
Farbe: schwarz
Glanz: Matt, Metallglanz
Kristallstruktur: kubisch
Massendichte: 5,1
Magnetismus: ferrimagnetisch
Mohshärte: 6
Strichfarbe: schwarz
Transparenz: undurchsichtig
Verwendung: Elektroindustrie, Pigmentfarbe

Allgemeines zum Magnetit:

Magnetit oder Magneteisen beschreibt ein Mineral innerhalb der Spinellgruppe, das den Oxiden zugeordnet wird und als stabile Form der Eisen-Sauerstoff-Verbindung auftritt. Magnetit bildet Kristalle, die als Oktaeder oder Rhombendokaeder, äußerst selten auch als Hexaeder erscheinen, die Aggregate sind von kantengerundeter bis würfeliger Form. Zwillingsbildung tritt bei Magnetiten relativ häufig auf. Das Mineral ist gänzlich undurchsichtig und weist einen auffälligen Metallglanz auf, kann gelegentlich aber auch eine matte Oberfläche zeigen. Es ist von muscheligem Bruch und von vollkommener Spaltbarkeit. Die Farbe von Magnetit erscheint eisenschwarz, auf Kristalloberflächen zeigt sich oft eine bläuliche Färbung, die durch Anlaufen entsteht. Um die Echtheit von Magnetit nachzuweisen, ist einfach eine Prüfung seines starken Magnetismus vonnöten. Das Mineral schmilzt erst bei Temperaturen von weit über 1500° C und zeigt bei Erhitzung auf etwa 580° C eine rote Glühfarbe. Wird der Magnetit anschließend schnell zum Abkühlen gebracht, verliert er vorübergehend seinen Magnetismus. Erst nach der vollständigen Erkaltung erlangt er seine magnetischen Eigenschaften wieder.

Entstehung, Vorkommen und Fundorte:

Magnetit kann sich nur bei Temperaturen von über 600° C herausbilden und entsteht im Zuge der sogenannten Kontaktpneumatolyse, also als Folge einer Überprägung von Gestein durch magmatische Gase. Die Gesteinsarten, aus denen sich Magnetit entwickeln kann, müssen kalk-, silikat- oder sulfidhaltig sein. Als Gemengeteil kann Magnetit in nahezu allen Magmagesteinen nachgewiesen werden. So finden sich Magnetitkristalle oft auch in Basalt auf dem Grund der Ozeane. Gelegentlich ist Magnetit auch in Sedimenten enthalten, was auf seine hohe Verwitterungsstabilität zurückzuführen ist.
Das magnetische Mineral ist auf der ganzen Welt verbreitet und wird in großem Stil vor allem in Grönland, auf den Britischen Inseln, in Skandinavien, in weiten Teilen Mittel- und Südeuropas sowie Nord-, Zentral- und Südamerikas abgebaut. Auch die Türkei, viele afrikanische Staaten, Russland und die Ukraine, die Mongolei, China, Japan und Indien sowie Australien und Neuseeland verfügen über wirtschaftlich bedeutende Lagerstätten.

Geschichte und Verwendung:

Die Verwendung von Magnetit aufgrund seiner magnetischen Eigenschaften geht bis ins elfte vorchristliche Jahrhundert zurück und nahm im alten China ihren Anfang. Der heutige Name des Minerals entwickelte sich erst im 19. Jahrhundert aus der alten Bezeichnung Magneteisenstein, der ab dem Mittelalter gebräuchlich war.
Magnetit spielt wegen seines starken Magnetismus insbesondere als Rohstoff in der Elektroindustrie eine wichtige Rolle. Neben Hämatit gilt es mit einem Eisengehalt von über siebzig Prozent als eines der für die Industrie bedeutendsten Eisenerze überhaupt und ist für die Erzgewinnung unentbehrlich. In pulverisierter Form kommt Magnetit als dunkles Pigment in Lacken, Anstrichen und verschiedenen Farben zum Einsatz. Eine wichtige Rolle spielt das Mineral in der Wissenschaft, da es im Organismus vieler Tiere, insbesondere von Fluginsekten und Vögeln nachweisbar ist, wo es als Orientierungshilfe im Erdmagnetfeld dient. Wissenschaftler forschen zudem intensiv an der Bedeutung von am Meeresgrund befindlichen Magnetit für die Kontinental- und Polverschiebung im Laufe der Erdgeschichte.