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Gneis

Steckbrief:

Name: Gneis
Andere Namen: Gneus
Mineralklasse: ?
Chemische Formel: SiO2 + diverse Elemente (u.a. Al, Fe, Mg)
Chemische Elemente: Silizium, Sauerstoff
Ähnliche Minerale: Granit
Farbe: abhängig von der Zusammensetzung
Glanz: matt
Kristallstruktur: /
Massendichte: 2,8
Magnetismus: schwach magnetisch
Mohshärte: etwa 3
Strichfarbe: ?
Transparenz: undurchsichtig
Verwendung: Baumaterial

Allgemeines zum Gneis:

Gneis Unter dem Begriff Gneis sind unterschiedliche Gesteinsarten zusammengefasst, die einen Feldspat-Anteil von mindestens zwanzig Prozent aufweisen und eine charakteristische Parallelstruktur zeigen. Der Name Gneis stammt aus dem Alt- und Mittelhochdeutschen und leitet sich von den Worten "gneisto" und "ganeist" ab, die übersetzt "Funke" beziehungsweise "funkeln" oder "schimmern" bedeuten. Diese Namen wurden von den Bergleuten im Erzgebirge verwendet, die sich dabei wahrscheinlich auf den schimmernden Anteil von Glimmer im Gneis bezogen. Bis ins 18. Jahrhundert war im deutschen Sprachraum der Ausdruck "Gneus" als gängig Bezeichnung geläufig.

Gneis erscheint hauptsächlich in verschiedenen Grautönen, kann aber auch grünliche, zart rosafarbene oder bräunliche Einschläge aufweisen. Sein unverwechselbares Aussehen verdankt das Gestein den abwechselnd hell und dunkel sowie parallel angeordneten Bändern, die aus unterschiedlichen Mineralien bestehen. Durch den Glimmeranteil schimmert Gneis zudem leicht silbrig. Die Bruchstellen erscheinen deutlich heller als die Oberflächen und wirken fast wie glatt geschliffen. Die sonst grobkörnigen Gneise sind hauptsächlich aus Quarzen und Feldspäten aufgebaut, die für die hellen Bänder im Gestein sorgen. Die dunklen Teile sind auf mineralische Beimengungen zurückzuführen, die unter anderem aus Pyrit, Biotit, Hornblende, Epidodit, Magnetit und Granaten bestehen können. Die Zusammensetzung des Gneis ist wie bei anderen Gesteinen abhängig von den Umgebungsbedingungen, die während der Entstehung geherrscht haben.

Entstehung und Vorkommen:

Gneise sind metamorphe Gesteine, die sich im Zuge einer Aufschmelzung anderer Gesteine wie Granit, Sandstein, Tonschiefer und anderer Sedimentite bilden. Die Neukristallisation passiert unter Einwirkung von hohen Temperaturen, die etwa siebenhundert Grad Celsius betragen. Die Bänderung, die Gneisen ihr unverwechselbares Aussehen verleihen, ist auf die einseitigen Druckverhältnisse während der Auskristallisation zurückzuführen.
Gneis wird als vielseitig verwendbarer Naturstein auf der ganzen Welt abgebaut. Zu den Ländern, in denen sich wirtschaftlich bedeutsame Lagerstätten befinden, zählen Deutschland, Österreich und Tschechien, Frankreich, Portugal, Italien und die Schweiz. Auch in weiten Teilen Großbritanniens, der Vereinigten Staaten sowie in China, Australien, Indien und Brasilien werden Gneise in großem Stil gefördert.

Nutzung durch den Menschen:

Gneis gilt als widerstandsfähiger Naturstein, der als Baumaterial vielseitige Anwendung findet. Gneise weisen eine hohe Dichte auf und sind daher sehr belastbar. Darüber hinaus ist dieser Naturstein säurebeständig, frostunempfindlich und langlebig. Dies macht ihn für die Anfertigung unterschiedlicher Bauelemente für den Innen- und Außenbereich interessant. Aus Gneisen werden nicht nur Beläge und Pflastersteine für Straßen und Gartenwege, sondern auch Steinböden, Arbeitsplatten und andere Elemente für Küchen, Badezimmer und den Wohnbereich hergestellt. Eine weitere Verwendung finden Gneise in der Bildhauerei. Als das berühmteste Kunstwerk, das aus Gneis angefertigt wurde, gilt das Mount Rushmore National Memorial in South Dakota, das die Köpfe der vier US-Präsidenten Washington, Jefferson, Roosevelt und Lincoln abbildet.