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Zirkon

Steckbrief:

Name: Zirkon
Andere Namen: /
Mineralklasse: Silikate und Germanate
Chemische Formel: Zr[SiO4]
Chemische Elemente: Zirconium, Silizium, Sauerstoff
Ähnliche Minerale: Chrysoberyll, Rutil, Titanit
Farbe: in Reinform ist Zirkon farblos
Glanz: Diamantglanz möglich
Kristallstruktur: tetragonal
Massendichte: 4,7
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: 7,5
Strichfarbe: weiße
Transparenz: durchsichtig bis undurchsichtig
Verwendung: Schmuckstein

Allgemeines zum Zirkon:

Zirkon beschreibt ein Mineral innerhalb der Silikate und Germanate, das zu einem überwiegenden Teil aus dem Element Zirconium besteht. Zirkonium wurde im Jahr 1879 von Martin Heinrich Klapproth entdeckt. Der Chemiker benannte das Mineral, in dem Zirkonium nachweisbar ist, dementsprechend Zirkon. Die Bezeichnung entstammt dem Persischen und bedeutet übersetzt etwa "Rotgold". In seiner reinen Form ist Zirkon farblos und weist eine weiße Strichfarbe auf. Durch chemische Beimengungen und Fehler im Kristallgitterbau kann Zirkon auch eine rosa, gelbe, orange-rote, violette, blaue oder braune Farbe annehmen. Zirkon ist von muscheligem bis sprödem Bruch und zählt mit einer Mohshärte von 7,5 zu den härteren Mineralien. Es bildet körnige und massige Aggregate und prismatische oder tafelige Kristalle, die im Querschnitt meist quadratisch erscheinen und an den Enden die Form eines Oktaeders aufweisen. Sie zeigen einen fettigen oder diamantartigen Glanz und können undurchsichtig ebenso sein wie vollkommen transparent. Je nach Farbe ist die Fluoreszenz des Zirkons unterschiedlich ausgeprägt. Färbung und Transparenz von Zirkon können durch Erhitzen der Kristalle auf Temperaturen von mindestens 800° C beeinflusst werden. Mit Ausnahme von hochkonzentrierter und erhitzter Fluorwasserstoffsäure ist Zirkon in keiner anderen Säure löslich und weist eine natürliche Radioaktivität auf.

Entstehung, Vorkommen und Fundorte:

Zirkone entstehen aus magmatischem Gestein mit hohem Silikatgehalt, das unter hohen Temperaturen zügig schmilzt. Zirkon ist aber oft auch in Sedimenten und metamorphen Gesteinsarten nachweisbar. Eine Vergesellschaftung mit Quarz, Korund, Biotit, Granat oder Spinell tritt häufig auf.
Die Bildung von Zirkon nahm vor fast viereinhalb Milliarden Jahren ihren Anfang, weshalb er als das älteste Mineral der Erdgeschichte gilt. Wissenschaftler konnten die Existenz von Zirkon auch auf dem Mond bestätigen. Das Mineral ist auf der Erde weit verbreitet und konnte bis heute in über 3000 Lagerstätten nachgewiesen werden. Wirtschaftlich bedeutsame Fundorte befinden sich unter anderem in Deutschland, Norwegen, Belgien, Frankreich, in der Ukraine, in Russland und Kasachstan. Auch in weiten Teilen Afrikas, in Thailand, Kambodscha, Sri Lanka, Australien, in den USA und einigen Ländern Südamerikas wird Zirkon in großem Stil gefördert.

Geschichte und Verwendung:

Das Mineral wird in unterschiedlichen Bereichen genutzt und gilt als wertvoller und begehrter Edelstein in der Schmuckindustrie. Hitzebehandelte und in ihrer Farbe manipulierte Exemplare, die aufwendig geschliffen sind, begeistern durch ein ähnlich buntes Farbenspiel wie kostbare Diamanten. Daher werden durch Erhitzung gänzlich farblose Exemplare von Laien oft mit Diamanten verwechselt. Neben seiner Verwendung als Schmuckstein spielt Zirkon vor allem in der Zahntechnik eine bedeutende Rolle, denn er kommt als Rohstoff in der Herstellung von hochmodernen Zahnimplantaten zum Einsatz. Durch seine hohe Hitzebeständigkeit wird das Mineral auch verwendet, um Hochbrennöfen zu verkleiden. Als Zusatzstoff sorgt Zirkon für eine verbesserte Härte in Stahl und Keramik. In der Wissenschaft ist Zirkon vor allem wegen seines hohen Anteils an Strontium interessant, um das Alter von Gesteinen, Mineralproben und anderem geologischen Material zu bestimmen.