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Kalkstein

Steckbrief:

Name: Kalkstein
Andere Namen: Calciumcarbonat
Mineralklasse: Carbonate und Nitrate
Chemische Formel: Ca[CO3]
Chemische Elemente: Calcium, Kohlenstoff, Sauerstoff
Ähnliche Minerale: Calcit, Aragonit
Farbe: reiner Kalkstein mit weißer Färbung
Glanz: Matt
Kristallstruktur: /
Massendichte: ca. 2,6
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: ca. 3
Strichfarbe: weiß
Transparenz: undurchsichtig
Verwendung: Baumaterial

Allgemeines zum Kalkstein:

Kalkstein beschreibt ein marines Sedimentgestein, das hauptsächlich aus Calciumcarbonat besteht. Dieses chemische Element kann im Kalkstein entweder als Calcit oder Aragonit auftreten, die einen Anteil von bis zu 95 Prozent ausmachen. Neben den Mineralien Calcit und Aragonit ist Kalkstein außerdem aus geringen Anteilen von Feldspat, Quarz, Dolomit, Glimmer oder verschiedenen Tonmineralien aufgebaut. Kalkstein ist in seiner reinen Form von weißer Farbe, verschiedene chemische Verunreinigungen und Beimengungen führen jedoch dazu, dass das Gestein auch in anderen Farbtönen erscheinen kann. So erhält Kalkstein häufig durch Hämatit einen rötlichen, durch Glaukonit und Chlorit einen grünlichen und durch Beimengungen von Kohle einen grauen Ton. Gelbliche und braune Verfärbungen sind auf das Vorhandensein von Limonit oder Siderit zurückzuführen. Das mit einer Mohshärte von 3 vergleichsweise weiche Gestein ist von porenreicher Struktur und kann je nach Entstehung und chemischer Zusammensetzung sowohl in kristalliner als auch in muscheliger oder körniger Form auftreten.

Vorkommen und Fundorte:

Kalkstein entwickelte sich vor 145 bis 65 Millionen Jahren in marinen Gewässern, vor allem im Kreidemeer aus Tieren wie Krebsen, Kalkalgen, Korallen, Muscheln und Armfüßern, die nach dem Absterben kalkhaltige organische Teile hinterließen. Diese lagerten sich am Grund ab und wurden durch das Zurückgehen des Meeres allmählich entwässert. Im Laufe von Millionen von Jahren verdichteten sich diese Ablagerungen immer mehr und wurden unter Einwirkung von Mineralien wie Calcit, Gips oder Dolomit langsam zu einer stabilen Masse verkittet. Noch heute finden sich in vielen Kalksteinen die fossilen Abdrücke jener Lebewesen, die als Ausgangsmaterial dienten.
Kalkstein ist auf der ganzen Welt verbreitet und macht Schätzungen zufolge etwa zehn Prozent aller Sedimentgesteine aus. In Europa ist er als eines der Hauptgesteine der Alpen zu nennen. Die sogenannten Kalkalpen bestehen, wie ihr Name bereits verrät, sogar hauptsächlich aus Kalkstein. Dieses insgesamt über sechshundert Kilometer lange Gebirge, das von Österreich bis nach Slowenien und Norditalien (Südtirol) reicht, ist durch die schroffen Gipfel und grauen Karstwände unverkennbar. Auch in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Dänemark, Schweden, Serbien, Kroatien und Griechenland finden sich große Vorkommen von Kalkstein. In den Vereinigten Staaten ist vor allem der Bundesstaat Michigan von Bedeutung, ferner finden sich in Japan, China, Vietnam, in der Türkei sowie in Tunesien und anderen nordafrikanischen Ländern große Lagerstätten von Kalkstein.

Geschichte und Verwendung von Kalkstein:

Kalkstein blickt auf eine mehrere Jahrtausende lange Geschichte als wichtiges Baumaterial zurück. Schon die alten Ägypter errichteten aus Kalkstein riesige Gebäudeanlagen. Zu den berühmtesten Baumwerken der Antike, die aus diesem Material errichtet wurden, zählen die drei Pyramiden von Gizeh. Heute spielt Kalkstein als Baumaterial für Fassaden und Außenverkleidungen von Gebäuden nur mehr eine untergeordnete Rolle, da er auf sauren Regen und Abgase empfindlich reagiert. Durch das Auftragen von Salzsäure wird seine Echtheit bestimmt, da er sich unter Einwirkung oberflächlich auflöst und dabei aufschäumt. Daher kommt er heute vor allem als Material bei der Fertigung von Fliesen, Bodenplatten und Wandverkleidungen für den Innenbereich zum Einsatz. Wirtschaftliche Bedeutung kommt ihm auch als Zusatz von Zahncremes, Glas, verschiedenen Farben und Lacken sowie Zement zu.