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Steinkohle

Steckbrief:

Name: Steinkohle
Andere Namen: "Schwarzes Gold", Bituminous coal (engl.)
Mineralklasse: Elemente
Chemische Formel: C
Chemische Elemente: Kohlenstoff
Ähnliche Minerale: Holzkohle
Farbe: schwarz
Glanz: Matt
Kristallstruktur: /
Massendichte: ca. 1,4
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: ca. 2
Strichfarbe: schwarz
Transparenz: undurchsichtig
Verwendung: Brennstoff

Allgemeines zur Steinkohle:

Steinkohle Steinkohle beschreibt ein Sedimentgestein, das aus den Überresten abgestorbener Pflanzen entstand und sich vor über dreihundert Millionen Jahren entwickelte. Sie besteht zum überwiegenden Teil aus Kohlenstoff, der über siebzig Prozent ihres Gesamtvolumens und mindestens die Hälfte ihres Gewichtes ausmacht. Als wichtiger Rohstoff, der in der Erzeugung von Wärme und Strom eine wesentliche Rolle spielt, wird dieser fossile Energieträger auch als "Schwarzes Gold" oder "Schwarze Diamanten" bezeichnet.

Vorkommen und Fundorte:

Steinkohle entstand vor Millionen von Jahren, als die Erde mit undurchdringlichen Urwäldern mit mehreren hundert Meter hohen Bäumen bewachsen und von riesigen Sümpfen und Mooren bedeckt war. Die riesigen Bäume und dichten Farne starben im Laufe von Millionen Jahren ab und wurden durch neue ersetzt. Aus den pflanzlichen Überresten bildeten sich dicke Schichten aus fruchtbarem Humus. Abgestorbene Pflanzen, die in den riesigen Sümpfen untergingen, konnten von den Bakterien, die auf der Erdoberfläche leben und Sauerstoff zum Leben benötigen, nicht zersetzt werden und wurden nicht in Erde, sondern in Torf umgewandelt. Dies markierte die erste Phase der sogenannten Inkohlung, jener Prozesses, im Zuge dessen sich aus Pflanzenmaterial der fossile Brennstoff entwickelt. Die Torfschichten, die sich mit der Zeit ansammelten, wurden im Laufe der Erdgeschichte wiederholt von Ozeanen überflutet und mit Sand, Gestein und Geröll bedeckt, das einen starken Druck ausübte und das Wasser schließlich herauspresste. In Kombination mit hohen Temperaturen wurde dadurch der nächste Schritt der Inkohlung, nämlich der Umwandlung von Torf in Braunkohle in Gang gesetzt. Die Braunkohle sackte in immer tiefere Erdschichten ab und wurde schließlich in luftdichten Räumen eingeschlossen. Dort sammelten sich in der Braunkohle verschiedene Gase wie Methan, Stickoxide und Kohlenmonoxid- und dioxid, die unter hohen Temperaturen eine Umwandlung in Steinkohle bewirkten.

Geschichte und Verwendung:

Steinkohle  
Steinkohle wird in Europa bereits seit dem Mittelalter gezielt gefördert und zur Wärmegewinnung in Wohnräumen eingesetzt. Da sie in tiefen Schichten der Erdkruste abgelagert ist, kann sie nur durch den sogenannten Untertagebau abgebaut werden. Heute wird Steinkohle vor allem in China, in den Vereinigten Staaten, in Indien, Indonesien, Australien, Russland und Südafrika in großem Umfang abgebaut und exportiert. In vielen Ländern sind zwar Steinkohlevorkommen vorhanden, die Förderung lohnt sich wegen der hohen Kosten jedoch nicht. Die Menschen, die dieser Tätigkeit nachgehen, arbeiten unter Temperaturen von etwa 30° C in der Dunkelheit und sind einer hohen Staubbelastung ausgesetzt. Die in der Steinkohle eingeschlossenen Gase, die als Grubengase bezeichnet werden, verursachen zudem Explosionen und Brände, die vor allem in der Vergangenheit immer wieder zu schweren Unglücken führten. Heute wird die Steinkohle mithilfe moderner Maschinen und Presslufthämmer abgebaut und auf Förderbändern nach oben transportiert. Da sie im Vergleich zur Braunkohle einen deutlich höheren Brennwert aufweist, wird sie trotz des hohen finanziellen Aufwands immer noch in hohen Mengen gefördert und nach Erhitzung auf etwa 1200° C zu Koks weiterverarbeitet, das bei der Erzeugung von Eisen eine wichtige Rolle spielt. Steinkohle wird außerdem für die Herstellung von Benzin, Kunststoffen, Gummi, Seifen, Farben und Lacken sowie Arzneistoffen verwendet.