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Hämatit

Steckbrief:

Name: Hämatit
Andere Namen: Blutstein, Eisenglanz, Roteisenerz
Mineralklasse: Oxide und Hydroxide
Chemische Formel: Fe2O3
Chemische Elemente: Eisen, Sauerstoff
Ähnliche Minerale: Goethit, Lepidolith
Farbe: grau-schwarz, rötlich
Glanz: Matt bis Metallglanz
Kristallstruktur: trigonal
Massendichte: 5,2
Magnetismus: schwach magnetisch
Mohshärte: 6
Strichfarbe: rotbraun
Transparenz: undurchsichtig
Verwendung: roter Farbstoff, Schmuckstein

Allgemeines zum Hämatit:

Hämatit beschreibt ein weit verbreitetes Mineral, das den Oxiden zugeteilt wird und auch unter den geläufigen Namen Roteisenerz und Eisenglanz bekannt ist. Diese beiden Namen beziehen sich auf seine chemische Zusammensetzung, die zu siebzig Prozent aus Eisen aufgebaut ist. Das Eisenoxid weist einen schwach muscheligen bis unebenen Bruch und eine dunkelgraue bis schwarze Farbe auf, die von mattroten und rotbraunen Stellen durchzogen ist. Oft ist die Oberfläche irisierend und erscheint in vielen unterschiedlichen Farben wie Grün, Gelb, Rosa und Violett. Die roten Farbeinschläge ergeben sich durch die Verwitterung des Minerals. Die Kristalle können je nach Bildung des Minerals einfach plattige, rhomboedrische, prismatische oder kubische Form annehmen und sind gänzlich undurchsichtig, allerdings kann sich an den Kanten eine leichte Transparenz zeigen. Hämatit bildet zudem Aggregate, die einen schuppigen und glimmerartigen Glanz aufweisen und sowohl tafelig als auch säulig oder rosettenförmig erscheinen können. Hämatit-Rosetten werden als Eisenrosen bezeichnet.
Auch die Namensherkunft des Hämatits ist auf den Eisengehalt und die roten Farbeinschläge zurückzuführen. Die Bezeichnung Hämatit leitet sich vom altgriechischen Wort "hämatoeis" ab, das übersetzt "blutig" bedeutet. Der bereits in der Antike gebrauchte Name "Haimatites" taucht erstmals in den schriftlichen Aufzeichnungen des Naturforschers und Philosophen Teophratsos auf, der im vierten und dritten vorchristlichen Jahrhundert lebte.

Entstehung, Vorkommen und Fundorte:

Hämatit kann sich akzessorisch auf Magmagestein mit hohem Säuregehalt, wie etwa Granit, Andesit oder Syenit, in Vulkangestein als Sublimat, in Silikaten oder in hydrothermalen Gängen entwickeln, wobei die schönsten Exemplare der Hämatit-Kristalle vor allem in Lavaspalten und an Kraterwänden zu finden sind. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass das Mineral nicht nur auf der Erde vorkommt, sondern auch auf dem Mars nachweisbar ist. Hämatit benötigt trockene und warme klimatische Bedingungen, damit er sich nach der Oxidation von Eisenhydroxiden in seine kristalline Form umwandelt.
Das Mineral ist auf der ganzen Welt anzutreffen, wobei die wirtschaftlich bedeutendsten Lagerstätten im deutschen Lahn-Dill-Gebiet liegen. Daneben sind in Europa auch die italienische Insel Elba sowie Nordengland, Frankreich, die Ukraine und Spanien als wichtige Abbaugebiete zu nennen. Auch in Brasilien, Venezuela, Australien, in den USA, Grönland, Russland und Marokko werden große Mengen an Hämatit gefördert.

Verwendung:

Der hohe Eisengehalt des Hämatits macht das Mineral zu einem der meistgenutzten Eisenerze überhaupt. Hämatit blickt auf eine mehrere Jahrtausende alte Geschichte der Nutzung durch den Menschen zurück. Insbesondere als Quelle für Rötel oder roten Ocker, eine tiefrote Mineralfarbe, spielt Hämatit seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle. Archäologische Funde belegen, dass Rötel in Südafrika bereits vor zwölftausend Jahren abgebaut und als Farbstoff für künstlerische Arbeiten verwendet wurde. Das tiefrote Pigment wurde bereits in der Altsteinzeit für Höhlenmalereien und zur Bemalung der Haut eingesetzt. Noch heute wird Hämatit von vielen Künstlern verwendet, um Skizzen und Zeichnungen in roter Farbe und unterschiedlichen Gold- und Ockertönen anzufertigen. Neben seinem Einsatz als Farbpigment kommt Hämatit auch als Poliermittel, als Korrosionsschutz in Lacken für den Außenbereich sowie als Schmuckstein und Material zur Fertigung kleiner Figuren und Skulpturen eine wirtschaftliche Bedeutung zu.