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Lapislazuli

Steckbrief:

Name: Lapislazuli
Andere Namen: Blauspat, Lapis, Lasurstein, Ultramarin
Mineralklasse: ?
Chemische Formel: Na8[SO4|(AlSiO4)6]
Chemische Elemente: Natrium, Schwefel, Sauerstoff, Aluminium, Silizium
Ähnliche Minerale: ?
Farbe: blau
Glanz: Matt bis Fettglanz
Kristallstruktur: kubisch
Massendichte: 2,8
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: 5
Strichfarbe: blau
Transparenz: undurchsichtig
Verwendung: Schmuckstein, Farbindustrie

Allgemeines zum Lapislazuli:

Lapislazuli Der Lapislazuli beschreibt ein Mineralgemisch, das durch seine unverwechselbare tiefblaue Färbung auffällt und auch unter den Namen Ultramarin, Blauspat oder Lasurstein bekannt ist. Er besteht abhängig von dem jeweiligen Fundort aus mehreren Mineralien, darunter Calcit, Pyrit, Lasurit, Diopsid und Sodalith und wird zur Gruppe der Natrium-Aluminium-Mineralien gezählt. Die kostbarsten Exemplare sind von leuchtend ultramarinblauer Farbe, Allerdings kann der Stein auch in Hellblau oder Blau mit grünlichem Einschlag erscheinen und mit zarten goldenen Adern oder Flecken, die auf den Pyritanteil zurückzuführen sind, durchzogen sein. Die grünliche Farbe mindert den Wert des Steins signifikant. Lapislazuli bildet kubische Kristalle, die jedoch mit freiem Auge kaum erkennbar sind. Er ist von undurchsichtiger Transparenz und zeigt einen matten, oft auch fettigen Glanz. Sein Name leitet sich vom arabischen Wort "lazulum" für "blau" ab, das ins Lateinische übertragen wurde und mit dem lateinischen Wort "lapis" für "Stein" verbunden wurde.

Entstehung, Vorkommen und Fundorte:

Lapislazuli wird im Zuge metamorpher Umwandlungen von unterschiedlichen Gesteinsarten, darunter Marmor und Gneis gebildet. Bei der Entwicklung spielen auch Mineralien wie Afghanit, Dolomit, Schwefel und Tremolit eine wichtige Rolle. Seine blaue Farbe entsteht unter Einwirkung der Schwefel-Radikalanionen. Lapislazuli wird vorwiegend in mehreren Gebieten Afghanistans abgebaut. In diesem Land spielt er eine zentrale wirtschaftliche Rolle und ermöglicht die Finanzierung von Waffen. Neben Afghanistan befinden sich auch in Kalifornien, in Chile sowie in Russland, Kanada, Persien und Pakistan wirtschaftlich bedeutende Lagerstätten.

Geschichte und Verwendung von Lapislazuli:

Lapislazuli  
Lapislazuli wird als Rohstein und Kristall ebenso verkauft wie als unterschiedlich geformte und geschliffene Exemplare. Bereits im dritten vorchristlichen Jahrtausend galt der Lapislazuli als begehrtes und unter hohen Preisen gehandeltes Objekt, das zur Fertigung kostbarer Schmuckstücke und Kunstwerke wie etwa Statuetten und Masken verwendet wurde. Vermutungen legen nahe, dass der ursprüngliche Name der Seidenstraße Lapislazulistraße lautete. In vielen antiken Hochkulturen wurde Lapislazuli als magischer Schutzstein verehrt und den Grabbeigaben wichtiger Herrscher beigefügt. So zeigt beispielsweise die berühmte Totenmaske des ägyptischen Pharaos Tutanchamun aufwendige Einlegearbeiten aus dem blauen Stein. Im alten Indien und China, später auch im mittelalterlichen Europa wurde er aufgrund seiner leuchtenden Pigmente auch gemahlen und zu Farben für Malereien, Fresken, Bücher und Make-up weiterverarbeitet. Als Heilstein blickt Lapislazuli auf eine mehrere Jahrtausende lange Geschichte zurück, denn schon die Menschen der frühen Hochkulturen in Asien, Südamerika und Indien schrieben ihm gesundheitliche Wirkung bei unterschiedlichen Organleiden zu. Hildegard von Bingen machte ihn als Heilstein schließlich auch in Europa populär. Als kostbarer Schmuckstein und als Material für hochwertige künstlerische Arbeiten, darunter für bildhauerische Werke ist Lapislazuli nach wie vor bedeutend und gilt als einer der kostbarsten Edelsteine überhaupt.