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Jaspis

Steckbrief:

Name: Jaspis
Andere Namen: Jasper (engl.)
Mineralklasse: Oxide
Chemische Formel: SiO2
Chemische Elemente: Silizium, Sauerstoff
Ähnliche Minerale: Chalcedon
Farbe: rot, gelb, grün, blau, schwarz, weiß
Glanz: Matt bis Glasglanz
Kristallstruktur: trigonal
Massendichte: 2,8
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: 7
Strichfarbe: je nach Farbe des Jaspis unterschiedlich
Transparenz: undurchsichtig
Verwendung: Schmuckstein

Allgemeines zum Jaspis:

Jaspis Jaspis beschreibt eine zu den Quarzen gezählte Varietät des Chalcedons und gilt daher nicht als eigenständiges Mineral. Er setzt sich wie Chalcedon aus den Elementen Silizium und Sauerstoff zusammen und kann abhängig von chemischen Verunreinigungen und Beimengungen von Eisenoxid, Tonerde, Manganhydroxid und anderen Stoffen in verschiedenen Farben und Farbkombinationen erscheinen. Neben weißen Exemplaren sind auch leuchtend rote, orangefarbene, gelbe und braune Steine weit verbreitet, die oft gefleckt oder gestreift erscheinen. Allen Arten von Jaspis ist ihr muscheliger bis splittriger Bruch und ihre Mohshärte von maximal 7 gemeinsam. Der Jaspis ist gänzlich undurchsichtig und formt meist körnige Aggregate. Durch das vielfältige Erscheinungsbild des Jaspis werden oft auch viele andere, in ihrer Form ähnliche Steine unter dieser Bezeichnung gehandelt.
Der Name dieser in vielen Farben erscheinenden Chalcedon-Varietät stammt dem lateinischen und altgriechischen Wort "iaspis" ab, das übersetzt "gesprenkelt" bedeutet und sich auf die auffällige, von Exemplar zu Exemplar individuelle, oft bunte und auffällige Musterung der Steine bezieht. Je nach Farbkombination werden im Schmuckhandel mehrere Bezeichnungen verwendet, die sich oft auch auf den Herkunftsort beziehen. Besonders begehrt ist der Ägyptische Jaspis oder Nilkiesel, der gestreift in vielen Rot-, Gelb- und Rosatönen erscheint. Ebenso beliebt sind der wie Tigerfell braun und schwarz gemaserte Bilderjaspis, der aus Nordhessen stammende rote, mit weißen Adern durchzogene Kellerwaldachat sowie der schwarze Basanit.

Vorkommen und Fundorte:

Der Jaspis kommt weltweit vor und wird in Indien, Südafrika, Ägypten und den Vereinigten Staaten ebenso abgebaut wie in weiten Teilen Sibiriens und auf einigen Mittelmeerinseln wie Korsika oder Sizilien. In Europa ist vor allem Deutschland mit mehreren Förderstellen bedeutsam.

Geschichte und Verwendung:

Der Jaspis wurde bereits im Altertum in vielen Kulturen als magischer Stein mit besonderen Heilkräften verehrt. Insbesondere leuchtend rote Varietäten wurden bei den alten Ägyptern und den Griechen eng mit Sexualität, Fruchtbarkeit und Schwangerschaft in Verbindung gebracht. Blutroter Jaspis wurde als empfängnisfördernder Liebestein verehrt und von schwangeren Frauen zum Schutz des Ungeborenen getragen. Auch im Mittelalter galt der Jaspis als wichtiger Schutzstein zur Vorbeugung vieler Erkrankungen. Seine weitaus wichtigere Bedeutung genießt Jaspis jedoch seit der Antike als Schmuckstein und Material für kunstvolle Gefäße und Statuetten. Die weltweit größte Arbeit stellt die sogenannte "Zarin der Schalen" dar, eine riesige, über fünf Meter hohe Schale, die in der Eremitage ausgestellt ist und im frühen 19. Jahrhundert gänzlich aus Revnev-Jaspis angefertigt wurde. Heute werden aus diesem Stein jedoch keine solch imposanten Kunstwerke mehr hergestellt, da Jaspis im Laufe der Jahrhunderte an Bedeutung verlor. Der Stein dient heute vielmehr als Rohmaterial für Mosaikarbeiten, Gebäudeelemente, Tischplatten, kleine Dosen und Siegelsteine.