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Der Pfeilgiftfrosch - Steckbrief

Steckbrief

Pfeilgiftfrosch Name: Pfeilgiftfrosch
Weitere Namen: Baumsteigerfrosch, Farbfrosch
Lateinischer Name: Dendrobatidae
Klasse: Amphibien
Größe: 1 - 6cm
Gewicht: max. 10g
Alter: 2 - 8 Jahre
Aussehen: unterschiedliche Farbvarianten möglich, darunter blau, rot oder gelb-schwarz
Geschlechtsdimorphismus: Nein
Ernährungstyp: Insektenfresser (insektivor)
Nahrung: Tausendfüßler, Käfer, Ameisen
Verbreitung: Mittelamerika, Südamerika
ursprüngliche Herkunft: Südamerika
Schlaf-Wach-Rhythmus: tagaktiv
Lebensraum: Tropischer Regenwald
natürliche Feinde: Goldbauchnatter
Geschlechtsreife: ?
Paarungszeit: Februar - April
Sozialverhalten: Einzelgänger
Vom Aussterben bedroht: teilweise

Weitere Steckbriefe von Tieren findest du im Tierlexikon.

Interessantes über den Pfeilgiftfrosch

  • Pfeilgiftfrösche bezeichnen eine Familie innerhalb der Froschlurche, die in mehrere Gattungen und insgesamt etwa 170 verschiedene Arten unterteilt wird.
  • Sie sind auch unter der Bezeichnung Baumsteigerfrösche bekannt und bewohnen weite Teile der Regenwälder Mittel- und Südamerikas. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Nicaragua im Norden über Venezuela, Kolumbien und Peru bis nach Brasilien und Bolivien.
  • Pfeilgiftfrösche sind vor allem wegen ihres in bunten Farben leuchtenden Aussehens bekannt. Je nach Art kann die Haut des Pfeilgiftfrosches in intensiven Gelb-, Rot-, Blau-, Türkis- oder Orangetönen erscheinen. Einfarbige Varianten existieren ebenso wie auffällig schwarz, braun oder bunt gemusterte und gefleckte Exemplare.
  • Die winzigen Pfeilgiftfrösche werden maximal sechs Zentimeter lang und zehn Gramm schwer. Die kleinsten Arten messen gerade einmal einen Zentimeter.
  • Ihre auffällige Färbung soll potentielle Fressfeinde darauf hinweisen, dass sie gänzlich ungenießbar sind. Erbeutet ein unerfahrenes Jungtier einmal einen Pfeilgiftfrosch, macht es danach eine Leben lang einen großen Bogen um diese Familie der Froschlurche.
  • Lediglich Leimadophis epinephelus, eine Goldbauchnattern-Art hat gegen das Gift der Frösche eine Immunität entwickelt und stellt daher den einzigen natürlichen Feind dar.
  • Die hohe Toxizität der Pfeilgiftfrösche ergibt sich daraus, dass diesen Froschlurchen bestimmte Käfer, Tausendfüßler, Termiten und Ameisen als Hauptnahrungsquellen dienen. Die biochemischen Substanzen, die im Körper ihrer Beutetiere nachweisbar sind, reichern sich in hohen Konzentrationen in speziellen Hautdrüsen an und ergeben die hochtoxischen Stoffe.
  • Die Bezeichnung dieser ganzen Familie an Froschlurchen ist irreführend, da von den 170 Arten, die zu den Pfeilgiftfröschen gezählt werden, nur drei Arten die hochtoxischen Substanzen in sich tragen, die von den Einheimischen zur Herstellung der Giftpfeile gewonnen werden.
  • Die drei giftigsten Arten sind der sogenannte Schreckliche Pfeilgiftfrosch oder Phyllobates terribilis, der Phyllobates aurotaenia und der Phyllobates bicolor.
  • Etwa ein Drittel aller Baumsteigerfrösche trägt jedoch Alkaloide in der Haut, die mehr oder weniger toxisch wirken.
  • Verändert sich die Nahrung des Pfeilgiftfrosches, beispielsweise durch Gefangenschaft, verliert seine Haut ihre Giftigkeit.
  • Die drei hochtoxischen Arten geben über die Haut bestimmte Krampfgifte, darunter Batrachotoxin und Pumiliotoxin ab, die beim Menschen schon in geringsten Mengen tödlich wirken.
  • Im Gegensatz zu den meisten anderen Froschlurchen sind Baumsteigerfrösche tagaktiv und leben als sehr gesellige Tiere gerne in Gruppen zusammen.
  • Während der Paarungszeit machen sie durch ausgefallen Balzrituale und ein breites Spektrum verschiedener Rufsequenzen auf sich aufmerksam.
  • Viele Arten sind sehr standorttreu und halten sich ausschließlich in den Blüten der Bromelien auf.
  • In winzige Wasserbecken innerhalb dieser Blüten werden auch die Eier gelegt. Die Kaulquappen werden von den Eltern bewacht und mit speziellen Eiern versorgt, die ausschließlich deren Ernährung dienen.
  • Durch die kontinuierliche Rodung der Regenwälder Mittel- und Südamerikas wird der Lebensraum der Pfeilgiftfrösche zunehmend zerstört. Da viele Exemplare trotz intensiver Schutzbemühungen wegen ihrer einzigartigen Farbenpracht gefangen und gehandelt werden, sind viele Arten heute vom Aussterben bedroht.
  • Die Lebenserwartung von Pfeilgiftfröschen beträgt je nach Art zwischen zwei und acht Jahre.

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