Biologie-Schule.de
Das Nachschlagewerk für Biologie
Steckbrief:
Name: Bauxit
Andere Namen: /
Mineralklasse:
Chemische Formel: näherungsweise Al2O3 · H2O
Chemische Elemente: Aluminium, Sauerstoff, Wasserstoff
Ähnliche Minerale: Laterit
Farbe: braun-rot
Glanz: /
Kristallstruktur: ?
Massendichte: ?
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: ca. 2,8
Strichfarbe: ?
Transparenz: undurchsichtig
Verwendung: zur Produktion von Aluminium, Baustoff
Allgemeines zum Bauxit:
Bauxit beschreibt ein Aluminium-Erz, das aus verschiedenen Aluminium-Mineralien, Eisenoxiden, Tonmineralien und
Titanoxid besteht. Seinen Namen verdankt Bauxit dem südfranzösischen Ort Baux-de-Provence, wo das Gestein im Jahr 1821 von Pierre Berthier entdeckt und erstmalig beschrieben wurde. Es entsteht
im Zuge der sogenannten allitischen Verwitterung, wenn durch hohe Temperatur bei gleichzeitig starken Regenfällen wie etwa während des Monsuns verschiedene
Gesteine zersetzt und dabei Mineralien gelöst werden. Die ist besonders in den feuchten Tropen, Subtropen sowie in den
Klimazonen der Äquatornähe der Fall, wo eine hohe Luftfeuchtigkeit einen niedrigen pH-Wert
begünstigt, der für die Intensität der Hydrolyse verantwortlich ist. Dadurch bilden sich Residuallagerstätten aus Lateriten, aluminiumreichen Kalkgesteinen,
Silikaten und Calcreten. Die durch die Verwitterung bedingte Ionen-Laugung innerhalb der Gesteinsschichten hat zur Folge, dass sich während der Regenperioden an der Erdoberfläche
stabile Mineralien bilden. In Zeiten extremer Trockenheit, wie sie in den Tropen auf die Monsun-Saison folgen, verdunsten die Ionen, und zurück bleibt eine Salzschicht, die in der
darauffolgenden Regenzeit weggespült wird. Das darunter liegende Material besteht nun fast ausschließlich aus Aluminium- und Eisenoxiden in einer durch die Laugung verursachten
starken Konzentration sowie aus Kieselsäure.
Als stark aluminiumhaltiger Laterit kann Bauxit in den warmen Tropen, in denen sich Regen- und Trockenzeiten abwechseln, auf
nahezu jedem Gestein mit Aluminiumanteil entstehen und weist abhängig von der Intensität der Laugung und Drainage verschiedene Zusammensetzungen auf. Je nach Art der Residuallagerstätte und der
darunterliegenden Gesteinsschicht wird zwischen zwei Arten von Bauxiten unterschieden. Aluminiumreiche Gesteine bringen in den tropischen Klimazonen Laterit- oder
Silikatbauxite hervor, die durch ihren hohen Anteil an Eisen und Aluminium wirtschaftlich von großer Bedeutung
sind. Kalkbauxite, die auch in Europa abgebaut werden, machen hingegen nun einen geringen Anteil der geförderten Gesteine aus und sind auch in Europa zu finden.
Vorkommen und Fundorte:
Zu den Ländern, in denen wichtige Förderstellen des wirtschaftlichen bedeutenden Lateritbauxits liegen, zählen Jamaika, Brasilien, Guinea, Australien Indien, Venezuela, Sierra Leone und einige südliche Gebieten der Vereinigten Staaten. In Europa sind unter anderem Kroatien, Frankreich,, Spanien, Griechenland und die Türkei bedeutsam, wobei die Gesamtproduktion dieser Region an jene Jamaikas nicht herankommt. Auch in einigen Teilen Chinas und Russlands wird Bauxit abgebaut. Pro Jahr werden weltweit über 130 Millionen Tonnen Bauxit gefördert.
Verwendung:
Fast 95 Prozent des weltweit produzierten Bauxits dient der Herstellung von Aluminium-Metall im Zuge des sogenannten Bayer-Verfahrens, eines nassen Laugungsprozesses, der der Filterung des als Rotschlamm bezeichneten eisenreichen Rückstandes dient. Zurück bleibt eine Aluminatlauge, der nach der Abkühlung Aluminiumhydroxid zugeführt wird. Anschließend wird diese durch Schmelzflusselektrolyse zu Aluminium-Metall reduziert. Als Nebenprodukt entsteht Gallium, da als ungiftiger Ersatz für Quecksilber in Thermometerfüllungen zum Einsatz kommt, durch seinen hohen Preis jedoch kaum wirtschaftlich bedeutend ist. Die restlichen fünf Prozent der weltweit geförderten Mengen an Bauxit werden zu Schleifmitteln, feuerresistenten Steinen und aluminiumreichen Chemikalien verarbeitet.
Weitere Mineralien