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Jade

Steckbrief:

Name: Jade
Andere Namen: /
Mineralklasse: Silikate und Germanate
Chemische Formel: NaAl[Si2O6] (Jadeit)
Chemische Elemente: Natrium, Aluminium, Silizium, Sauerstoff
Ähnliche Minerale: Jadeit, Nephrit
Farbe: grünlich
Glanz: Matt bis Glasglanz
Kristallstruktur: monoklin
Massendichte: 3,2
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: ca. 6
Strichfarbe: weiß
Transparenz: durchscheinend
Verwendung: Schmuckstein

Allgemeines zu Jade:

Jade Jade wird als Sammelbegriff für die Mineralien Jadeit, Jadetit und Nephrit verwendet, die vor allem als Schmucksteine mit unverwechselbar hell- bis smaragdgrüner, oft auch weißlicher Farbe Verwendung finden. Der Name stammt ursprünglich aus dem Spanischen, als die europäischen Seefahrer im 16. Jahrhundert beobachteten, dass die Einwohner Zentralamerikas grüne Steine am Körper trugen. Die Spanier gaben diesen als Heilsteinen gegen Nierenerkrankungen eingesetztem Mineralien den Namen "piedra de ijada", aus dem sich im 17. Jahrhundert fälschlicherweise das französische Wort "le jade" entwickelte. Dieser Name wurde in Europa allmählich auch für grüne Steine, sie aus Asien stammten, verwendet und ist bis heute geblieben.
Während es sich bei Jadetit um ein metamorphes Gestein handelt, das unter hohem Druck und starker Hitze tief in der Erdkruste entsteht, wird das Mineral Jadeit der Pyroxengruppe zugeordnet. Dabei ist das Gestein Jadetit fast gänzlich aus dem Mineral Jadeit aufgebaut. Jadeit tritt in massiv kompakten, oft prismatischen oder körnigen Kristallen auf und bildet sehr zähe und harte Aggregate. Das Farbspektrum dieses als Jade bekannten Minerals reicht von hellem Lauchgrün, Grasgrün und einem bläulichen Grün bis zu leuchtendem Smaragdgrün und einem strahlenden Weiß, oftmals mit zarten grünlichen Flecken. Violette und blaue Varietäten werden ebenfalls gefunden, sind jedoch äußerst selten. Nephrit hingegen, das ebenfalls unter dem Begriff Jade bekannt ist, ist deutlich weicher als Jadeit und gilt nicht als eigenständiges Mineral, sondern als Aktinolith-Varietät. Es ist im Vergleich zu Jadeit weicher und deutlich häufiger. Wenn in der Schmuckherstellung von Jade als Edelstein gesprochen wird, handelt es sich ausnahmslos immer um echten Jadeit, während Nephrit im seriösen Schmuckhandel als falsche Jade geführt wird.

Vorkommen und Fundorte:

Das unverwechselbar grasgrüne Mineral und seine weißen und bläulichen Varietäten werden sowohl bergmännisch gefördert als auch auf der Erdoberfläche gesammelt. Oft ist Jadetit mit Zeolith, Quarz, Muskovit, Albit, Calcit und anderen Mineralien vergesellschaftet. Die bedeutendsten Fundstätten liegen im Westen der Vereinigten Staaten, insbesondere entlang der Pazifikküste, was auf die geographische Beschaffenheit der San-Andreas-Spalte zurückzuführen ist. Die chinesische Jade, die seit dem 18. Jahrhundert zu kostbaren Schmuckstücken und Kunstwerken verarbeitet wird, stammt fast ausschließlich aus Burma. Im dortigen Myanmar wurde in den frühen Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts ein riesiger Jadetitkörper gefunden, der eine Länge von über zwanzig Metern und eine Breite von sechs Metern aufwies und mit grünen und violetten Kristallen überzogen war. Zu den Ländern, die für den Abbau von Jade ebenfalls bedeutsam sind, zählen neben den USA und Burma auch Kanada, Japan, Mexiko und Guatemala, Indonesien, Russland und Kasachstan.

Verwendung von Jade:

In China hat die Verarbeitung des grünen Minerals eine fast achttausend Jahre anhaltende Tradition. Jade wird in China eine wichtige Rolle als magischer Edelstein zugeordnet und diente Jahrtausende lang zur Herstellung von kunstvollen Gefäßen, Statuetten und rituellen Bestattungsbekleidungen sowie Grabbeigaben für die herrschende Elite. In Zentralamerika, wo der grüne Stein lange Zeit einen höheren Stellenwert genoss als Gold, war Jade nicht nur als Heil- und Schutzstein in Gebrauch, sondern diente auch der Fertigung aufwendiger Masken, Reliefdarstellungen und Kultgeräte.