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Marmor

Steckbrief:

Name: Marmor
Andere Namen: Marble (engl.)
Mineralklasse: Carbonate
Chemische Formel: CaCO3
Chemische Elemente: Calcium, Kohlenstoff, Sauerstoff
Ähnliche Minerale: Kalkstein
Farbe: in Reinform mit weißer Färbung
Glanz: ?
Kristallstruktur: ?
Massendichte: ca. 2,7
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: 3
Strichfarbe: weiß
Transparenz: undurchsichtig
Verwendung: Baumaterial

Allgemeines zum Marmor:

Marmor Marmor beschreibt eine metamorphe Gesteinsart, die zu mindestens fünfzig Prozent aus Dolomit, Aragonit oder Calcit aufgebaut ist. Neben diesen Hauptbestandteilen sind Beimengungen von unterschiedlichen Mineralien wie Quarz, Pyrit, Glimmer, Granat, Serpentin oder Limonit möglich. Der Name Marmor leitet sich vom altgriechischen Wort "máramos" ab, das übersetzt "glänzen" oder "schimmern" bedeutet und sich auf die Optik der Oberfläche des Gesteins bezieht. Abhängig von den chemischen Beimengungen erscheint Marmor in unterschiedlichen Farbtönen, die von reinem Weiß über Creme und Hellgrau bis hin zu Rot, Grün und Schwarz reichen können. Die Farbe Rot ist auf Beimengungen von Hämatit zurückzuführen, eine grünliche Färbung des Marmor entsteht durch Einwirkung von Chlorit oder Serpentin. Silberne Varietäten sind meist auf Muskovit-Beimengungen zu verdanken, schwarzer Marmor weist Anteile von Graphit, Mangan oder Markasit auf. Allen Varietäten von Marmor ist die charakteristische Marmorierung gemeinsam, die sich in zarten Streifen, Flecken, Maserungen und anderen Musterungen zeigen kann. Marmor weist eine kristalline Struktur auf und zählt mit einer Mohshärte von 3 zu den weichen Gesteinsarten. Die einzelnen Kristalle, die aus Calcit aufgebaut sind, unterscheiden sich stark in Größe und Form und sind bei den meisten Arten mit freiem Auge deutlich erkennbar. Feinkristalline Varietäten wie der weltberühmte Carrara-Marmor ist unter Künstlern besonders hoch geschätzt. An den Kanten kann das sonst undurchsichtige Gestein zart durchscheinend sein. Bei Kontakt mit Säure kommt es zu einer Aufschäumung des Marmors.

Entstehung, Vorkommen und Fundorte:

Marmor entwickelt sich im Erdinneren unter hohen Druckverhältnissen und Temperaturen von mindestens 400° C aus karbonatreichen Gesteinen wie etwa Dolomit oder Kalkstein, die im Zuge einer Kontakt- oder Regionalmetamorphose durch chemische Beimengungen eine charakteristische Marmorierung erhalten. Oft bildet sich Marmor im Zuge tektonischer Verschiebungen, durch die große Gesteinsbrocken auffliegen und von oben einen starken Druck ausüben.
Marmor blickt in Europa auf eine lange Geschichte der Förderung zurück und wird bis heute vor allem in Griechenland und in der toskanischen Stadt Carrara im großen Stil abgebaut. Heute kommen dazu hauptsächlich hochmoderne Eisenkeilen und zur Formatierung der Blöcke Seilsägen zum Einsatz. Neben Italien und Griechenland sind für die Gewinnung von Marmor auch Norditalien, Österreich, Deutschland und die Schweiz, Frankreich, die Türkei und die Küste der südenglischen Grafschaft Devon von großer Bedeutung.

Geschichte und Verwendung von Marmor:

Seit der Antike stellt Marmor ein hochbegehrtes Material zur Fertigung von Gebäuden, Statuen und Wandverkleidungen, Bodenbelägen und bildhauerischen Innendekorationen dar. Nicht nur aus dem Römischen Reich und dem antiken Griechenland stammen weltberühmte Kunstwerke aus Marmor, auch in der Renaissance und der Moderne haben zahlreiche Arbeiten berühmter Künstler und Bildhauer geschichtliche Bedeutung erlangt. Heute sind aus Marmor gefertigte Bäder, Bodenbeläge, Waschbecken und Wandfliesen hochbegehrt, wobei besonders der Carrara-Marmor als Baumaterial hohe Preise erzielt. Da der Naturstein auf Säuren, Essig und aggressive Reinigungsprodukte mit chemischen und natürlichen Zusätzen äußerst empfindlich reagiert, eignet er sich nur bedingt zur Fertigung von Arbeitsplatten und Waschbecken in Küchen. In Pulverform kommt Marmor auch als Zusatz von Zahncreme, als weißes Farbpigment in Putzen und Malfarben und als Füllstoff in Papier wirtschaftliche Bedeutung zu.