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Borax

Steckbrief:

Name: Borax
Andere Namen: Natriumborat, Tinkal
Mineralklasse: Borate
Chemische Formel: Na2B4O5(OH)4 · 8(H2O)
Chemische Elemente: Natrium, Bor, Sauerstoff, Wasserstoff
Ähnliche Minerale: Soda, Sassolin
Farbe: weiß, grün, gelb
Glanz: Matt bis Glasglanz
Kristallstruktur: monoklin
Massendichte: 1,7
Magnetismus: nicht magnetisch
Mohshärte: 2,5
Strichfarbe: weiß
Transparenz: durchsichtig bis undurchsichtig
Verwendung: wegen Giftigkeit ist die Verwendung verboten

Allgemeines zu Borax:

Borax oder Natriumborat beschreibt ein zur Gruppe der Borate gezähltes Mineral, das in unterschiedlich geformten Kristallen oder Mineral-Aggregaten erscheint und einen muscheligen Bruch sowie einen matten bis glasigen Glanz aufweist. Der Name des Minerals leitet sich von "bauraq", der arabischen Bezeichnung für "weiß" ab und bezieht sich auf sein meist farbloses, hellgraues oder weißliches, seltener auch grünliches oder bläuliches Aussehen, das sowohl transparent als auch undurchsichtig sein kann. In Europa wurde Borax erstmals im Jahr 1748 von dem Forscher Johan Gottschalk Wallerius in Schweden beschrieben, nachdem das Mineral bereits im Jahr 1546 in Indien entdeckt und wenig später in Agricolas Werk "De re metallica" genannt wurde.
Als sedimentäres Mineral entsteht Borax nach der Austrocknung und Verdunstung salzhaltiger Gewässer. Diese Gewässer werden auch als Borax-Seen bezeichnet und sind vor allem im Death Valley weit verbreitet. Borax besteht aus einem aus Bor-Atomen aufgebauten Kern sowie Natrium und Kristallwasser-Molekülen und ist daher als Natrium-Salz einzustufen. Borax ist heute als Gefahrstoff klassifiziert, da es die Fruchtbarkeit einschränkt und in Verdacht steht, fruchtschädigend zu wirken. Daher ist der Einsatz von Chemikalien auf Basis von Borax heute in vielen Länder weltweit verboten.

Vorkommen und Fundorte:

Weltweit existieren etwa sechzig bekannte Fundorte in Form ausgetrockneter Salzseen, die sich vorwiegend auf Südamerika, die Vereinigten Staaten, Tibet und China, Indien, die Türkei sowie einige europäische Länder beschränken. Als das bedeutsamste Abbaugebiet gilt Kalifornien, insbesondere die Salzseen des Death Valleys und einiger Boraxminen in heutigen Geisterstädten, wo über die Hälfte des weltweit produzierten Borax gefördert wird. Gleichzeitig finden sich Borax-Kristalle auch in Thermalquellen und als mineralische Ausblühungen auf vulkanischen Böden, wo sie häufig mit Evaporitmineralien wie Gips, Calcit, Kornit oder Ulexit vergesellschaftet sind.

Geschichte und Verwendung:

Durch seine vielfältigen Eigenschaften als reaktives, weiches und leichtes Mineral, das sich sowohl in Wasser als auch in Glyzerin löst, fand Borax in der Vergangenheit in der Herstellung vieler verschiedener Produkte Verwendung. Bereits die alten Ägypter setzten es ein, um Leichen einzubalsamieren. Früher kam Borax in der Produktion von Emailwaren und zur Fertigung von Glasuren für Keramik, Porzellan, Ton oder Glas zum Einsatz. Heute wird es hauptsächlich in der Industrie verwendet, um Borsäure zu gewinnen. Borax eignet sich darüber hinaus als Reinigungs- und Desinfektionsmittel, Insektizid und Herbizid sowie als effektives Anti-Schimmel-Mittel. Da es jedoch in Verdacht steht, bei ungeborenen Kindern Schädigungen zu verursachen, dürfen Produkte, die Borax enthalten, heute in vielen Ländern nicht mehr an Haushalte abgegeben werden. In Asien wird Borax nach wie vor als Lebensmittelzusatz eingesetzt, mit dem die Konsistenz von Speisen verändert werden kann. In den meisten europäischen Ländern ist der Zusatz von Borax in Lebensmitteln mit Ausnahme von echtem Kaviar wegen seiner gesundheitsschädigenden Wirkung verboten.