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Schwarzer Holunder

Steckbrief

Name: Schwarzer Holunder
Lateinischer Name: Sambucus nigra
weitere Namen: Holler
Pflanzenfamilie: Moschuskrautgewächse
Anzahl der Arten: mehr als 25 Arten
Verbreitungsgebiet: Europa, Asien
ursprüngliches Verbreitungsgebiet: unbekannt
Standort der Pflanze: anspruchslos
Blätter: elliptisch, spitz zulaufend
Früchte: dunkelrote bis schwarze Beeren
Blütenfarbe: weiß-gelb
Blütezeit: Juni - Juli
Höhe: 2 - 10m
Alter: mehrjährige Pflanze (10-30 Jahre durchaus möglich)
Nutzung: Heilpflanze, Gartenpflanze
Eigenschaften: Blätter, Rinde, unreife Beeren und die Samen sind giftig!

Informationen zur Pflanze: Schwarzer Holunder

Der Schwarze Holunder oder Sambucus nigra gehört der Familie der Moschuskrautgewächse an und ist ein in Europa weit verbreiteter Strauch oder Baum, der Wuchshöhen von bis zu zehn Metern erreichen kann. Der stark verzweigte Strauch ist neben dem europäischen Raum auch in vielen gemäßigten Zonen Asiens, in Sibirien, Indien und im Kaukasus anzutreffen. Die genaue Herkunft des Namens der Pflanze ist unbekannt, vermutet wird allerdings eine Verbindung zum Märchen der Frau Holle, in dem der Holunderbusch Erwähnung fand. Ebenso taucht die Pflanze in vielen Legenden des Christentums auf und wurde bereits in der Antike wegen seiner Heilkräfte in der Naturmedizin eingesetzt.
Die robuste Pflanze ist äußerst anspruchslos und frosthart und gedeiht an halbschattigen oder schattigen Standorten in Wäldern, an Wegrändern und auf Waldlichtungen. Der schwarze Holunder bevorzugt feuchte Standorte und einen sauren und sandigen Lehmboden mit hohem Stickstoffgehalt. Das Laub dieses Strauches besteht aus gegenständig angeordneten und gefiederten Blättern, die von elliptischer Form sind und gesägte Blattränder aufweisen. Die kleinen gelblich weißen Blüten erscheinen im Juni und sitzen an schirmartigen Rispen. Sie entwickeln einen charakteristischen, zart blumigen und frischen Duft. Die Steinfrüchte, die fälschlicherweise oft als Holunderbeeren bezeichnet werden, reifen im August und September und sind von schwarzroter Farbe und etwa einem halben Zentimeter Durchmesser. Auch ihre Stängel färben sich während der Reife dunkelrot.
Obwohl er in freier Wildbahn weit verbreitet ist, wird der Schwarze Holunder in vielen Ländern auch in großem Stil kultiviert, da sowohl die Blüten als auch die Früchte in der Naturmedizin und in der Herstellung von Säften und Schnäpsen eine vielseitige Verwendung finden.
Holunderblütentee ist ein wahrer Alleskönner auf dem Gebiet der natürlichen Heilung. Er lindert durch seine schleimlösenden, entzündungshemmenden und schweißtreibenden Eigenschaften grippale Infekte und Erkältungen und wirkt darüber hinaus immunstärkend, antimykotisch und entgiftend. Ebenso ist ein Aufguss aus Holunderblüten ein idealer Blasen- und Nierentee und lindert Gicht, Arthritis und rheumatische Beschwerden.
Sehr beliebt sind die Blüten auch als Zutat für aromatische Säfte und Sirupe. Sie eignen sich wegen ihres feinen und zart blumigen Geschmacks auch hervorragend für die Zubereitung von Süßspeisen. Besonders in Bierteig gebacken oder als Eis sind Holunderblüten die Basis für schmackhafte Desserts. Die Früchte, die in rohem Zustand das für Menschen gefährliche Pflanzengift Sambunigrin enthalten, werden gekocht und verlieren dadurch ihre toxische Wirkung. Reich an Vitaminen und Mineralstoffen, sind Säfte aus Holunderfrüchten äußerst wertvoll für die Immunstärkung und schützen im Winter vor Grippe und Erkältungen.

Hinweis

Diese Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür bestimmt, essbare bzw. nicht-essbare Pflanzen zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Pflanzen oder Früchte ohne entsprechende Sachkenntnis!

Bilder: Schwarzer Holunder

Schwarzer Holunder