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Maiglöckchen

Steckbrief

Name: Maiglöckchen
Lateinischer Name: Convallaria majalis
weitere Namen: Marienglöckchen, Maieriesli
Pflanzenfamilie: Spargelgewächse
Anzahl der Arten: /
Verbreitungsgebiet: Europa, Nordamerika
ursprüngliches Verbreitungsgebiet: Mitteleuropa
Standort der Pflanze: Schatten/Halbschatten
Blätter: meist nur zwei bis drei große Blätter pro Pflanze
Früchte: rote Beeren (giftig)
Blütenfarbe: weiß
Blütezeit: Mai - Juni
Höhe: 15 - 30cm
Alter: mehrjährige Pflanze
Nutzung: Zierpflanze
Eigenschaften: giftig

Informationen zur Pflanze: Maiglöckchen

Das Maiglöckchen oder Convallaria majalis zählt zur Familie der Spargelgewächse und ist eine höchst giftige, krautige Pflanze, die mehrjährig wächst und Rhizome bildet. Sie wird etwa dreißig Zentimeter hoch und entwickelt während der Blütezeit einen hocharomatischen, intensiven und leicht süßlichen Duft. Die großen und dunkelgrünen Blätter der Maiglöckchen erscheinen meist doppelt oder dreifach angeordnet und sind von lanzettlicher, nach oben hin zugespitzter Form. Die kleinen glockenförmigen Blüten, die an Trauben hängen, sind von reinweißer Farbe und nur einige Millimeter groß. Die Blätter der Pflanze erscheinen im April, die Blüten im Mai um den Muttertag. Aus diesem Grund sind Maiglöckchen in kleinen Schnittblumensträußchen der beliebteste Klassiker unter den Muttertags-Geschenken.
Im August bringen Maiglöckchen rote kugelförmige Beeren hervor, die Amseln und anderen Vögeln als bevorzugte Futterquelle dienen.
Maiglöckchen sind ursprünglich in Mittel- und Westeuropa beheimatet und verbreiteten sich durch Einbürgerung auch in Nordamerika. In wärmeren, südlichen Gegenden Europas sind diese Pflanzen ausschließlich im Gebirge anzutreffen, während sie in den gemäßigten Zonen hauptsächlich in Laubwäldern an halbschattigen Standorten wachsen, wo sie in Gruppen angeordnet stehen. In vielen Ländern Europas stehen Maiglöckchen heute unter Naturschutz und dürfen daher nicht gepflückt werden. Die Kultivierung als Gartenpflanze ist möglich und gestaltet sich bei passenden Bodenbedingungen und einem geeigneten Standort als relativ aufwandlos.
Im 15. Jahrhundert entdeckten Gelehrte die Wirkung einiger Inhaltsstoffe der Maiglöckchen. Vor allem wegen ihrer herzstärkenden Eigenschaften wurden diese Pflanzen getrocknet und zu Arzneien verarbeitet. Auch gegen Schwindel und Augenkrankheiten kamen Maiglöckchen in der Volksmedizin zur Anwendung. Die geriebenen Blüten wurden darüber hinaus als Zutat für Schnupftabak-Mischungen verwendet. Wegen seines hohen Gehalts an giftigen Glykosiden, die sowohl in den Blüten und Beeren als auch in den Blättern nachweisbar sind, kommen Maiglöckchen in modernen Arzneistoffen der Schulmedizin nicht mehr zur Anwendung.
Da die Blätter der Pflanzen jenen des aromatischen und in den Wäldern weit verbreiteten Bärlauchs sehr ähnlich sind, kommt es wegen Verwechslungen jedes Jahr zu einigen Fällen von Vergiftungen. Der Verzehr aller Pflanzenteile der Maiglöckchen ist für Mensch und Tier äußerst gefährlich. Eine Vergiftung äußert sich durch Übelkeit bis hin zu Erbrechen, Schwindel, Durchfall, Herzrythmusstörungen und hohen Blutdruck. In schweren Fällen, nach dem Verzehr großer Mengen von Blüten oder Beeren kann eine unbehandelte Vergiftung zum Herzstillstand führen.
Das zarte Aussehen der Pflanzen war jahrhundertelang ein Symbol für Keuschheit, unschuldige Liebe, Demut und Bescheidenheit. In vielen mittelalterlichen Gemälden, die christliche Szenen darstellen finden sich deshalb Abbildungen von Maiglöckchen. Dadurch waren diese Pflanzen lange auch unter ihrer volkstümlichen Bezeichnung "Marienglöckchen" bekannt.

Hinweis

Diese Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür bestimmt, essbare bzw. nicht-essbare Pflanzen zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Pflanzen oder Früchte ohne entsprechende Sachkenntnis!

Bilder: Maiglöckchen

Maiglöckchen