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Definition:
Der Jura beschreibt eine Epoche der Erdgeschichte, die vor etwa 201 Millionen Jahren einsetzte und circa 55 Millionen Jahre andauerte. Die Wissenschaftler unterteilen den Jura heute mit dem Unter-, Mittel- und Oberjura in drei Serien, denen insgesamt elf Stufen zugeordnet werden. Der Name dieser Epoche geht auf den deutschen Naturforscher Alexander von Humboldt zurück, der den Begriff im Jahr 1795 prägte. Humboldt berief sich bei seiner Namensgebung auf Sedimentgesteine aus dem Juragebirge, die aus dieser Periode stammen und als Ablagerungen des Tethysmeeres, das Laurasia von Gondwana trennte, entstanden.
Klima:
Das Klima war im Jura wie schon in der Trias von weltweit milden bis heißen Temperaturen geprägt, wobei die Luftfeuchtigkeit im Vergleich zur vorangegangenen Epoche deutlich höher ausfiel. Hinweise auf Eismassen in der Nähe der Pole existieren ebenso wenig auf Vereisungen im Inland der Kontinente. Im heutigen Europa beispielsweise herrschten im unteren Jura Durchschnittstemperaturen von etwa 25°C, diese fielen allerdings im weiteren Verlauf dieser Epoche auf maximal 18°C. Die Niederschlagsbildung nahm zu und ließ die Temperaturen allmählich sinken.
Geologie:
Der Superkontinent Pangaea zerbrach im Jura, da sich die großen Landmassen Laurasia und Gondwana wieder voneinander wegbewegten und ihrerseits langsam zerfielen. Dazwischen bildeten sich einige große Meere, die die klimatischen Bedingungen maßgeblich prägten, da sie zu mehr Niederschlägen und damit verbunden niedrigeren Temperaturen führten. Zwischen Europa und Afrika bildete sich das heutige Mittelmeer heraus. Auch Nordamerika und Europa teilten sich, was die Entstehung des Atlantiks mit sich brachte.
Flora und Fauna (Pflanzen und Tiere):
Die höhere Niederschlagsbildung und damit verbundene Feuchtigkeit führten dazu, dass sich die Pflanzenwelt im Jura auch auf jene Gebiete ausdehnen konnte, die noch in der Trias
durch trockene Wüstenlandschaften geprägt waren. Es kam im Innenland der Kontinente zur Entstehung dichter Wälder,
die nicht nur durch hohen Baumwuchs, sondern auch durch niedrige, nahe am Boden wachsende Schachtelhalme und Farne geprägt waren. Die Vegetation war im Jura dank der
Niederschläge durch eine noch nie dagewesene Artenvielfalt gekennzeichnet. Die üppigen Tropenwälder in den wärmeren Zonen
wiesen nun auch immer mehr Blühpflanzen auf. Die Uferbereiche der zahlreichen Binnengewässer waren dicht bewachsen. Unter den Nacktsamern tauchten im Jura die ersten
Zypressengewächse und die heute als Zierpflanzen beliebten Zimmertannen auf. Auch primitive erste Formen der später weit verbreiteten bedecktsamigen
Gewächse, die heute einen Großteil aller Pflanzen umfassen, fanden im Jura ihren Ursprung. In den Meeren hingegen war die Flora noch weitgehend durch Rot- und Braunalgen sowie
gesteinsbildende Algenarten geprägt.
In Bezug auf die Tierwelt ist der Jura vor allem als Zeit der Dinosaurier bedeutsam. Durch die üppige Vegetation konnten sich große pflanzenfressende Saurier wie
Brachiosaurus mit seinem langen Hals immer mehr ausbreiten. Diese Arten, die überwiegend in großen Herden lebten, konnten die blattreichen
Baumkronen mühelos erreichen und hatten dadurch einen enormen Vorteil gegenüber kleineren Sauriern. Auch große fleischfressende Arten erlebten im Jura ein Blütezeit und gingen auf die
Jagd nach großen Pflanzenfressern. Tausendfüßer und Insekten waren nun in einer unendlichen Artenvielfalt vertreten In Bodennähe erbeuteten
kleinere Räuber vorwiegend Insekten, Eidechsen und Kleinsäuger wie dem Urahn des heutigen Bibers. Als direkter
Vorläufer der Vögel tauchte auch Archaeopteryx neben anderen Flugsauriern im Jura auf. Im Brackwasser, in Seen und
Flüssen breiteten sich Krebse, die zuvor ausschließlich die Meere besiedelten, immer mehr aus.
Zusammenfassung
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