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Amphibien (Lurche)

Definition:

Amphibien Amphibien (altgriech. amphibium = doppellebig), auch als Lurche bezeichnet, sind wechselwarme Tiere und gelten als das älteste Taxon der landlebenden Wirbeltiere. Vor ungefähr 400 Mio Jahren traten im Erdzeitalter Devon die ersten Amphibien auf. Fast alle Amphibien machen im Laufe ihres Lebens eine sogenannte Metamorphose durch, was bedeutet, dass sich ihre Gestalt verändert. Einfaches Beispiel dafür ist der Frosch. Aus dem befruchteten Laich entwickeln sich zunächst Kaulquappen. In diesem Zusammenhang spricht man auch von der Larvenform. Mit den Wochen wächst die Kaulquappe und verwandelt sich in mehreren Schritten zu einem Frosch. Mit Abschluss der Metamorphose ist aus der einstigen Larvenform ein ausgewachsenes Tier geworden. Ab diesem Zeitpunkt befindet sich die Amphibie dann im Adultstadium (adult = erwachsen).

Die meisten Amphibien wechseln mit der abgeschlossenen Metamorphose auch den Lebensraum. Kaulquappen sind reine Wasserbewohner mit Kiemenatmung. Frösche atmen über ihre Lungen, die sich während der Metamorphose entwickeln. Aus diesem Grund stellen Amphibien gewissermaßen das Bindeglied dar, zwischen wasserlebenden und landlebenden Arten. Der Landgang der Wirbeltiere erfolgte vermutlich aus einer von Knochenfischen hervorgegangenen Vorform der heute bekannten Amphibien.

Die heute lebenden Amphibien werden in drei Ordnungen unterteilt:
Froschlurche: u.a. Frösche, Kröten
Schwanzlurche: u.a. Molche, Grottenolm, Axolotl, Salamander
Schleichenlurche: u.a. Ringelwühle

Merkmale der Amphibien:

Amphibien (Lurche) besitzen einige Kennzeichen, die für diese Klasse der Wirbeltiere absolut typisch sind. Inbesondere gehört dazu die Fähigkeit zur Metamorphose, das Vorhandensein einer Kloake, oder die Poikilothermie. Im Einzelfall kann es vorkommen, dass nicht alle hier aufgelisteten Merkmale auf eine Amphibienart zutreffen. So haben etwa nicht alle Amphibien zwangsläufig Giftdrüsen oder einen besonders ausgeprägen Sehsinn.

Atmung: Als Larve erfolgt die Atmung über die Kiemen, später im Erwachsenenstadium über die Lungen.
Extremitäten: Amphibien verfügen über insgesamt vier Extremitäten (zwei Vorderbeine, zwei Hinterbeine). Bei manchen Arten treten die Extremitäten in verkümmerter Form auf.
Fortpflanzung: Die Befruchtung der Eier erfolgt außerhalb im Wasser. Das bedeutet, es findet keine Kopulation statt, wie etwa bei den Säugetieren.
Gift: Viele Arten der Amphibien sind mit Giftdrüsen auf der Haut ausgestattet.
Hautatmung: Ein geringer Anteil des benötigten Sauerstoffs, kann über die Haut der Amphibien aufgenommen werden.
Kloake: Amphibien besitzen nur einen einzigen Ausgang für Harnröhre und Anus, die sogenannte Kloake.
Laich: Die Larven der Amphibien schlüpfen aus dem Laich.
Lebensraum: Amphibien können sowohl im Wasser, als auch an Land leben. Hängt im wesentlichen vom Entwicklungsstadium der Amphibie ab.
Metamorphose: Amphibien durchlaufen eine Entwicklung (Metamorphose) von der Larve zum erwachsenen Tier. Dabei werden die meisten Amphibienarten vom wasserlebenden Tier zum landlebenden Tier.
Poikilothermie: Sämtliche Amphibien sind wechselwarm. Ihre Körpertemperatur hängt von der Umgebungstemperatur ab.
Schleimdrüsen: Die Haut von Amphibien wird permanent über spezielle Schleimdrüsen befeuchtet.
Sinne: Fast alle Amphibien besitzen einen guten Sehsinn. Besonders stark reagieren sie auf Bewegungsreize.
Wirbeltiere: Als Wirbeltier verfügen Amphibien im Erwachsenstadium über eine Wirbelsäule.

Zusammenfassung

  • Amphibien sind das älteste Taxon der landlebenden Wirbeltiere.
  • Amphibien durchlaufen eine Metamorphose: von der Larvenform zum Adultstadium.
  • Mit abgeschlossener Metamorphose haben die meisten Amphibien auch ihren Lebensraum gewechselt (von Wasser zu Land).

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