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Quinoa

Allgemeine Informationen und Steckbrief:

Quinoa Quinoa beschreibt die Samen des Chenopodium quinoa und des Chenopodium pallidicáúle, die als Gänsefußgewächse beide zur Familie der Fuchsschwanzgewächse gezählt werden. Sie sind mit den in Europa weit verbreiteten Gänsefußgewächsen wie dem Spinat, der Roten Bete und dem Mangold eng verwandt. Die den Quinoa tragenden Pflanzen stammen aus den Anden und gelten in ihrer Heimat seit Jahrtausenden als wichtiges Grundnahrungsmittel. Die unter den Bezeichnungen Quinoa, Andenhirse oder Perureis bekannten Samen sind als Pseudogetreide ähnlich zu verarbeiten wie Reis.

Die aus Südamerika stammenden Quinoa-Sorten sind einjährige Pflanzen, die Wuchshöhen von maximal eineinhalb Metern erreichen. Sie besitzen leuchtend dunkelgrüne Blätter, die am Rand stark gezahnt und von rhombischer Form sind. Aus den unscheinbaren, in aufrechten Ständen wachsenden Blüten entwickeln sich nach Selbstbestäubung die nur wenige Millimeter großen und nahezu weißen Nussfrüchte, die als Pseudogetreide genutzt werden. Beide Pflanzensorten, die Quinoa liefern, zeichnen sich durch eine hohe Widerstandskraft gegen raue Wetterbedingungen, Trockenheit und nährstoffarme Bodenbedingungen aus und können daher problemlos im Hochgebirge der Anden kultiviert werden. Dadurch sind sie vor allem in Regionen, in denen Mais nicht mehr gedeiht, für die Versorgung der Bergvölker mit nahrhaften Grundnahrungsmitteln unentbehrlich.

Geschichte des Anbaus von Quinoa:

Quinoa blickt in seiner Heimat Südamerika auf eine lange Geschichte zurück, die sechstausend Jahre zurückreicht. Wie Amarant wurde auch Quinoa in den Höhenlagen der Anden angebaut und diente als Grundnahrungsmittel, bis die spanischen Seefahrer den Azteken und Inkas deren Anbau unter Androhung der Todesstrafe verboten. Dadurch geriet das wertvolle, dem Reis ähnliche Pseudogetreide allmählich in Vergessenheit und war bis in die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts außerhalb Südamerikas weitgehend unbekannt. Durch das zunehmende Interesse der Europäer an glutenfreien und nährstoffreichen Alternativen zu den herkömmlichen Getreidesorten stieg die Nachfrage nach Quinoa ab den Neunzigerjahren des vorigen Jahrhunderts rapide an. Daher wird Quinoa heute wieder in großem Stil angebaut und in Mengen von über 100 000 Tonnen jährlich geerntet. Hauptproduzenten sind Bolivien, Ecuador und Peru, in Mitteleuropa werden die Pflanzen zwar auch kultiviert, liefern jedoch nur geringe Erträge.

Verwendung von Quinoa:

Quinoa kann grundsätzlich wie Reis zubereitet werden, besitzt jedoch ein deutlich höheres Quellvermögen und benötigt daher höhere Wassermengen beim Kochen. Vor der Zubereitung sollten die Körner gut in Wasser gewaschen werden. Quinoa eignet sich als Zutat für Salate, Gemüseeintöpfe und als nährstoffreiche Beilage für unterschiedliche Speisen. Auch Ofengerichte wie Aufläufe können mit den aromatischen kleinen Samen verfeinert werden. Quinoa ist außerdem in Form von Flocken erhältlich, die dazu benutzt werden können, in Müslimischungen verzehrt zu werden oder Suppen und Saucen zu verdicken. Das Pseudogetreide erfreut sich nicht nur unter Menschen, die an Zöliakie leiden, großer Beliebtheit, sondern auch unter Vegetariern und Veganern. Es enthält hohe Mengen an essentiellen Aminosäuren, die sonst nur in tierischen Produkten vorkommen. Dadurch bietet es sich als hochwertige pflanzliche Eiweißquelle an. Menschen, die unter Laktoseintoleranz leiden und daher keine Milchprodukte zu sich nehmen dürfen, profitieren von dem hohen Kalziumgehalt des Quinoa. Auch Eisen und Magnesium sind in nennenswerten Mengen enthalten und machen das Pseudogetreide zu einem wertvollen Lebensmittel für eine vollwertige und gut bekömmliche Ernährung.