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Reis

Allgemeine Informationen und Steckbrief:

Reis Reis zählt zu den wichtigsten Getreidearten, die weltweit genutzt werden und als Grundnahrungsmittel in vielen Kulturen von wirtschaftlicher Bedeutung sind. Das Reiskorn wird aus der Reispflanze oder Oryza sativa gewonnen, die heute in vielen Ländern weltweit in großem Stil kultiviert wird. Die Bezeichnung Reis oder Oryza geht auf das lateinische Wort "oriza" und das altgriechische "óryza" zurück und ist in anderen Sprächen in ähnlichem Wortlaut gebräuchlich. In vielen Ländern Asiens, wo Reis seit Jahrtausenden als eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel gilt, existieren sogar mehrere Wörter für das beliebte Korn.

Reispflanze Oryza sativa entwickelte sich als domestizierte Form aus Kreuzungen aus den beiden Wildformen Orya rufipogon, einem einjährigen Gewächs und dem mehrjährigen Oryza nivara. Wilder Reis ist in feuchten Regionen der Tropen und Subtropen Asiens beheimatet und daher in Ländern wie China, Birma, Loas, Südkorea oder Thailand anzutreffen. Dort macht Reis bis zu achtzig Prozent der von den Menschen verzehrten Lebensmittel aus. Kultivierte Reispflanzen erreichen Wuchshöhen von bis zu 160 Zentimetern und bilden viele Halme aus. An diesen entwickeln sich die leicht überhängenden Blütenrispen, die je bis zu hundert Ährchen aufweisen. Eine einzige Pflanze kann pro Saison bis zu dreitausend Früchte in Form der Reiskörner ausbilden. Heute sind weit über achttausend verschiedene Sorten von kultiviertem Reis bekannt.

Im Anschluss an die Ernte muss der Reis zunächst gedroschen, von den Spelzen getrennt und anschließend sein Wassergehalt erheblich reduziert werden. Nach diesen Produktionsprozessen bleibt nur das Reiskorn übrig, das aus dem sogenannten Mehlkörper sowie dem Keimling und dem Silberhäutchen besteht. Die letzten beiden Komponenten werden für die Verarbeitung des beliebten weißen Reis ebenfalls entfernt, wodurch ein erheblicher Anteil der Nährstoffe verloren geht. Zurück bleibt das weiße Reiskorn, das unter Verwendung verschiedener Zusatzstoffe wie Talk und Glukose poliert wird.

Geschichte des Anbaus von Reis:

Reisfeld  
Reis wurde in vielen Ländern Asiens vor geschätzten siebentausend bis zehntausend Jahren domestiziert, wobei die Meinungen der Wissenschaftler bezüglich der Geschichte auseinandergehen. Vor etwa dreitausend Jahren begannen die Menschen auch in Afrika, Reispflanzen anzubauen. In die Vereinigten Staaten gelangten die Pflanzen dann im Laufe des 17. Jahrhunderts. Die Hauptanbaugebiete von Reis liegen noch heute in China, Indien und anderen Ländern Südostasiens, wo die riesigen, in Terrassen angelegten Reisfelder die Landschaften maßgeblich prägen. Zwar liefern auch andere Länder außerhalb Asiens, darunter die USA, Italien, Spanien und Portugal nennenswerte Mengen einzelner Sorten, aus Südostasien stammen jedoch über 95 Prozent der jährlich produzierten und weltweit konsumierten Menge. In asiatischen Ländern wie China werden pro Kopf jährlich etwa neunzig Kilogramm Reis verzehrt, in mitteleuropäischen Ländern sind es hingegen im Durchschnitt lediglich drei Kilogramm.

Verwendung von Reis:

Sushi Je nach Sorte eignet sich Reis zur Zubereitung als kohlenhydrathaltige Beilage ebenso wie von Reisgerichten wie Risotto, Paella und Sushi sowie zur Herstellung von Pflanzenmilch und alkoholischen Getränken wie Reiswein oder Bier. Zu einer gesunden und vollwertigen Ernährung trägt vor allem der naturbelassene und unpolierte Vollkornreis bei, der neben seinem hohen Gehalt an Ballaststoffen auch viele Vitamine und Mineralstoffe enthält, dafür jedoch sehr kalorienarm und nahezu fettfrei ist. Die komplexen Kohlenhydrate im dunklen Reis werden vom Körper nur langsam verwertet und sorgen für ein langanhaltendes Sättigungsgefühl. Außerdem wirkt Reis entwässernd und wird daher besonders im Rahmen von Diäten als Alternative zu Nudeln und anderen kohlenhydrathaltigen Beilagen empfohlen. Die Spelzen des Reiskorn kommen in Asien auch als Füllmaterial für Matratzen zum Einsatz, das als Stroh getrocknete Pflanzenmaterial eignet sich dank seiner weichen und biegsamen Konsistenz für die Herstellung von traditionellen Hüten und Schuhen.