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Perm

Definition:

Das Perm beschreibt eine Periode der Erdgeschichte, die vor etwas unter 298 Millionen Jahren einsetzte und das letzte System des Paläozoikums, des ältesten der drei Erdzeitalter markiert. Es dauerte etwa 46 Millionen Jahre und wird von Wissenschaftlern heute mit dem Cisuralium, dem Guadalupium und dem Lopingium in drei Serien unterteilt, denen wiederum jeweils mehrere Stufen zugeordnet werden. Im deutschen Sprachraum wird das Perm hingegen in die Abteilungen Unterperm oder Rotliegendes und Zechstein oder Oberperm unterteilt. Der Begriff Perm ist auf den englischen Wissenschaftler Roderick Murchinson zurückzuführen, der ihn im Jahr 1841 prägte. Murchinson berief sich dabei auf die russische Verwaltungseinheit Perm, da dort im Uralgebirge Sedimentschichten aus dieser Zeit gefunden und wissenschaftlich analysiert wurden. Das Ende dieser Phase ist durch das größte Massenaussterben (Perm-Trias-Ereignis) gekennzeichnet, das je auf der Erde stattfand.

Klima:

Die weitflächigen Vereisungen, die im Karbon einsetzten und vor allem die südlichen Regionen von Gondwana betrafen, setzten sich auch im Perm fort. Das Klima war im Perm von vergleichsweise kühlen Temperaturen geprägt, wobei in vielen trockenen Wüstengebieten tropische Bedingungen vorherrschten. Die weltweite Trockenheit im Perm führte vor allem im Bereich des heutigen Europas zum Verschwinden der riesigen Riffe, was die Bildung großflächiger Salzablagerungen zur Folge hatte.

Geologie:

Die Rotsedimente, die die Landschaften des Perus prägten und dem Rotliegendem seinen Namen gaben, entstanden deshalb, weil die trockenen klimatischen Bedingungen weitflächigen Pflanzenwuchs verhinderten und dadurch keine Bodenbildung mit Humus stattfinden konnte. Eisen verblieb auf der Oberfläche und oxidierte allmählich, statt durch Huminstoffe ins Innere des Bodens zu gelangen. Im Rotliegendem verschwanden weite Landschaften auf Gondwana unter riesigen Gletschern, die erst im Zechstein von den dicken Eisschichten befreit wurden.
Das Perm ist aus geologischer Sicht auch wegen der Entstehung des Uralgebirges bedeutsam, dass sich aufgrund der Kollision von Gondwana mit Sibirien auffaltete. Die in Europa entstandenen Rotliegend-Becken entwickelten sich aus Grabenbruchsystemen, die sich mit Vulkaniten und dem Schutt der erodierten Gebirgsmassen füllten.

Flora und Fauna (Pflanzen und Tiere):

Dichte Vegetation war im Perm nur mehr an den Ufern von großen Gewässern wie Seen und Flüssen zu finden, an anderen Stellen dominierte die durch oxidiertes Eisen rot gefärbte, weitgehend pflanzenlose Erde. Der Bewuchs bestand hauptsächlich aus Baumfarnen und den Vorläufern der heutigen Nadelbäume, die den kargen und trockenen Bedingungen trotzen konnten.
Die Tierwelt hingegen entwickelte sich im Perm rasant weiter, denn nun tauchten nicht nur die ersten Käfer und viele Arten von Netzflüglern auf, sondern auch pflanzen- und fleischfressende Reptilien, die ohne große Wasservorkommen existieren konnten und ihre Eier an Land ablegten. Sie gelten als direkte Vorläufer der Dinosaurier und der heutigen Echsen. In ihren Eiern entwickelten sich nun nicht mehr Larven wie bei den Amphibien, sondern Jungtiere, die sich schon von Dotter ernährten. Auch die Meeresfauna war im Perm von einer großen Artenvielfalt gekennzeichnet. Riffbildende Bryozoen oder Moostierchen lebten in Küstennähe, Seeigel, Ammoniten und unterschiedliche Strahlenflosser bewohnten die Meere. Allerdings führten die allgemein ungünstigen Lebensbedingungen zu einem allmählichen Verschwinden vieler mariner Tierarten, das gegen Ende dieser Epoche erneut zu einem großen Massenaussterben führte. Wissenschaftler gehen davon aus, dass diesem zwischen siebzig und neunzig Prozent aller Meeresbewohner zum Opfer fielen.

Zusammenfassung

  • Das Perm ist ein Abschnitt der Erdgeschichte, der etwa von vor 299 Mio. Jahren bis vor 252 Mio. Jahren andauerte.
  • Der Name 'Perm' lässt sich auf den Geologen Roderick Murchinson zurückführen. In der russischen Verwaltungsregion Perm untersuchte Murchinson Mitte des 19. Jahrhunderts Gesteinsschichten aus diesem Erdzeitalter.
  • Am Ende des Perms kam es zum bis dato verheerensten Massenaussterben auf der Erde. Es wird vermutet, dass die Temperatur durch die Freisetzung großer Mengen von Kohlenstoffdioxid (durch vulkanische Aktivität) anstieg, wodurch in den Meeren gebundene Methanreservoires freigesetzt wurden. In dessen Folge wurde der Treibhauseffekt weiter verstärkt. Insgesamt stieg die Temperatur in einer Spanne von 200.000 Jahren um mehr als 10°C an.
  • Zwischen 70% und 90% der Meeresbewohner fielen dem Massenaussterben zum Opfer.