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Devon

Definition:

Das Devon bezeichnet einen zeitlichen Abschnitt der Erdgeschichte, der vor etwa 419 Millionen Jahren einsetzte und und etwa 58 Millionen Jahre andauerte. Es wird von Wissenschaftlern mit dem Unterdevon, dem Mitteldevon und dem Oberdevon in drei Serien unterteilt, denen jeweils mehrere Stufen angehören. Der Name dieses Zeitalters wurde von den beiden britischen Wissenschaftlern Adam Sedgwick und Roderick Murchison in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts geprägt und leitet sich von der Bezeichnung der südenglischen Grafschaft Devon ab. Dort wurden Ablagerungen von Gesteinen aus der Epoche des Devons erstmals freigelegt und wissenschaftlich untersucht. Das Devon ist durch eine zunehmende Besiedelung der Landmasse durch Pflanzen und Tiere sowie einem allmählichen Zerfall der Großkontinente gekennzeichnet.

Klima:

Die klimatischen Bedingungen, die im Devon herrschten, waren vor allem von warmen, in vielen Regionen sogar tropischen bis trockenen und heißen Temperaturen geprägt. Spuren von großflächigen Vereisungen fehlen aus der Zeit des Devons fast vollständig, was darauf hindeutet, dass die Temperaturunterschiede im Gegensatz zu den vorausgegangenen Epochen und auch im Vergleich zu heute deutlich geringer waren. Allerdings konnten sich in den Polargebieten einige Gletscher bilden, da zumindest auf dem Südpol niedrigere Temperaturen herrschten.

Geologie:

Durch das weitgehend tropische Klima entstanden schon ab Beginn des Devons weltweit viele neue Riffe, von denen heute Riffkalke und Sedimente in Mitteleuropa und Nordafrika ebenso zeugen wie in Nordamerika. Evaporite wie Steinsalz und Gips weisen darauf hin, dass es durch das trockene Klima im Devon auch zur schnellen Verdunstung einiger Flachmeere kam, in deren Gewässern die gelösten Mineralsalze und Ionen enthalten waren.

Im unteren Devon verteilten sich die Landmassen wie schon im Ordovizium und Silur zwar weitgehend auf das südliche Gondwana sowie das nördliche Laurasia, dennoch kam es in diesem Zeitalter allmählich zu einem Zerfall dieser Großkontinente. Vor allem Gondwana begann langsam, sich zu zerteilen, da tektonische Vorgänge zur Bildung von Meeresgräben führten, Antarktika und Afrika langsam entzweiten. Viele Festlandgebiete im Inneren wurden überflutet und brachten eine Trennung Nordamerikas von Afrika mit sich. In Europa ragten die Gebiete des heutigen Großbritanniens und Skandinaviens sowie Teile Norddeutschlands aus dem Meer heraus, während das heutige Mitteldeutschland, Polen, die Ukraine und andere osteuropäische Länder gänzlich überflutet waren.

Flora und Fauna (Pflanzen und Tiere):

Das Devon ist von der Eroberung des Festlandes durch Tiere und Pflanzen, die sich in dieser Epoche rasant weiterentwickelten, maßgeblich geprägt. Zunächst kam es in der Gruppe der Fische, sowohl der kieferlosen, mit einem Knochenpanzer ausgestatteten Arten als auch der zu den Knorpelfischen gezählten Rochen und Haie zu einer explosionsartigen Radiation. Das Süßwasser wurde zusehends von der Gruppe der Crossopterygier bewohnt, die heute als das Bindeglied in der Entwicklung von Fischen zu Amphibien gelten. Im oberen Devon kam es dann schließlich zu einer Ausbreitung der ersten Amphibien wie Ursalamander auf den Landmassen. Auch flügellose Insekten und Skorpione breiteten sich im späten Devon rasant auf den Landmassen aus. Damit verbunden entwickelten sich auch die Landpflanzen weiter. Gegen Ende dieses Zeitalters waren bereits die Vorfahren der Nadelbäume sowie die ersten Samenpflanzen aufgetreten. Bis dahin hatten sich auf den Kontinenten die Urfarne bereits weitflächig ausgebreitet und dominierten die Landschaften. Da es im Devon noch keine größeren pflanzenfressenden Tiere gab, konnten sich die Arten schnell weiterentwickeln und auf der Erde verbreiten. Gegen Ende des Devons kam es wieder zu einem Massenaussterben, das jedoch hauptsächlich Arten unter den Meeresbewohnern betraf.

Zusammenfassung

  • Das Devon ist ein Abschnitt der Erdgeschichte, der etwa von vor 419 Mio. Jahren bis vor 359 Mio. Jahren andauerte.
  • Der Begriff Devon leitet sich von der britischen Grafschaft Devon(shire) ab. Der Name wurde von den Geologen Adam Sedgwick und Roderick Murchison gewählt.
  • Die Flora und Fauna zur Zeit des Devons ist geprägt von einer bis dato nie dagewesenen Artenvielfalt. Besonders bei den Fischen kommt es zu einer explosionsartigen Radiation.
  • Im Devon vollzog sich der Landgang der Wirbeltiere, die so erstmals im Verlauf der Erdgeschichte, zumindest temporär, außerhalb des Wassers überleben konnten.