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Definition:
Blut ist die Körperflüssigkeit bei Mensch und allen Wirbeltieren, die im Organismus einen umfangreichen Stoffaustausch, u.a.
Sauerstoffaufnahme und Kohlenstoffdioxidabgabe, ermöglicht. Ein Erwachsener verfügt über eine Blutgesamtmenge von etwa 4 bis 6 Liter (Frauen
zwischen 4-5l, Männer 5-6l). Obwohl Blut im Vergleich zu "festen" Organen wie Leber, Niere oder
Lunge flüssig ist, wird es dennoch wegen seiner funktionalen Einheit als ein eigenes Organ angesehen.
Verantwortlich für die charakteristische rote Farbe ist der Blutfarbstoff Hämoglobin. Dieses eisenhaltige Protein bindet und transportiert den Sauerstoff
durch das Herz-Kreislauf-System. Das Eisen färbt das Blut rot. Bei Krebstieren und Spinnen erscheint das Blut dagegen in einem
bläulichen Farbton, da hier Kupfer- statt Eisenionen als Sauerstofftransporter dienen.
Die regelmäßige Muskelkontraktion vom Herz sorgt für die Bewegung des Blutkreislaufs. Arterien führen sauerstoffreiches Blut vom Herzen weg, Venen sauerstoffarmes
Blut zum Herzen hin. Auf diese Weise wird das mit Sauerstoff angereicherte Blut durch den Organismus gepumpt, und fließt daraufhin wieder zurück, um erneut
an den Lungenbläschen Sauerstoff aufzunehmen.
Für weitere Informationen zum Thema Blut: Blutgerinnung, Blutgruppen, Blutkreislauf und
Blutspende.
Bestandteile des Blutes
Blut besteht aus einem flüssigen Anteil, dem Blutplasma (ca. 55%), sowie aus drei unterschiedlichen Blutzellentypen (ca. 40%).
Hauptbestandteil des Blutplasmas ist Wasser. Darin finden sich gelößte Stoffe wie Glucose, Lipide und Eiweiße. Auch
die für den Organismus wichtigen Elektrolyte Natriumchlorid (NaCl), Kalzium (Ca), Magnesium (Mg) und Kalium (K) sind im Blut vorzufinden.
Erythrozyten, Leukozyten und Thrombozyten bilden den zellulären Anteil:
Erythrozyten (rote Blutkörperchen): ca. 5.000.000 pro 0,001 ml Blut.
Form: flach und auf beiden Seiten mittig eingedellt.
Funktion: Sauerstofftransport
Lebensdauer: 80 - 120 Tage
Leukozyten (weiße Blutkörperchen): ca. 500.000 pro 0,001 ml Blut.
Form: rund
Funktion: Immunabwehr
Lebensdauer: wenige Stunden bis lebenslang
Thrombozyten (Blutplättchen): ca. 8.000 pro 0,001 ml Blut.
Form: leicht rund mit Ausstülpungen (sog. Scheinfüßchen)
Funktion: Blutgerinnung
Lebensdauer: 7 - 10 Tage
Aufgrund der begrenzten Lebensdauer müssen permanend neue Zellen gebildet werden. Die Blutbildung (Hämotopoese) erfolgt für alle drei Zelltypen im roten Knochenmark
aus Blutstammzellen. Pro Minute werden mehrere Millionen Blutzellen neu gebildet, davon größtenteils rote Blutkörperchen.
Funktion des Blutes
Das Blut erfüllt eine Reihe von Transportfunktionen für den menschlichen Organismus. Alle Zellen des Körpers müssen dauerhaft mit Nährstoffen und
Sauerstoff versorgt werden. Dazu muss auch das Kohlenstoffdioxid, das als "Abfallprodukt" bei der Zellatmung entsteht, wieder aus dem Organismus
entfernt werden. Hämoglobin, der Blutfarbstoff, dient hierfür als Sauerstofftransporter.
Darüber hinaus spielen die im Blut enthaltenen Leukozyten eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr. In der Gruppe der weißen Blutkörperchen
lassen sich mehrere Abwehrtypen unterscheiden, u.a. Granulozyten, Monozyten und Makrophagen. Letztere sind als Fresszellen in der Lage, körperfremde Bakterien, Viren oder Pilze
durch Phagozytose (altgr. phagein = fressen) unschädlich zu machen.
Zuletzt erfüllt das Blut auch eine Schutzfunktion bei äußeren Verletzungen. Die Thrombozyten initiieren die Blutgerinnung, wodurch eine mögliche Eintrittspforte für
schädliche Mikroorganismen in den Körper nach nur wenigen Minuten wieder geschlossen wird.
Zusammenfassung
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