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Die Milz

Definition:

Die Milz (engl. Spleen) befindet sich in der Bauchhöhle und stellt eines der größten lymphatisch bedeutsamen Organe des Menschen dar. Das länglich-flach geformte (10-12cm) Organ erreicht bei einem ausgewachsenen Menschen etwa ein Gewicht von 200g. Bei etwa 25% der Menschen grenzt die Milz an eine oder mehrere kleine Nebenmilzen, die am Endstück des Pankreas lokalisiert sind und die gleiche Funktion wie die Hauptmilz ausüben. Trotz der Übernahme sehr zentraler Funktionen im Immunsystem gehört die Milz nicht zu den zwingend überlebensnotwendigen Organen. Im Falle einer operativen Entfernung, übernehmen andere Organsysteme den Großteil der Aufgaben.

Die Milz ist stark durchblutet, daher engmaschig von arteriellen und venösen Gefäßen durchzogen. Am sogenannten Milzhilus (Hilus ist ein gängiger Begriff, der für in Organe eintretende Adern verwendet wird) tritt die Milzarterie ein; über die Portader wird ein Großteil des einströmenden Blutes in die Leber weitergeleitet.
Zur Fixierung des Organs ist die Milz von vier Bändern (Ligamenta), bestehend aus kräftigem Bindegewebe, umgeben.

Aufbau / Anatomie der Milz

Lage der Milz (gelb eingefärbt) Die Milz besteht aus einem Gewebe, das auch als Parenchym bezeichnet wird. Es setzt sich aus der innengelegenden roten und der außengelegenden weißen Pulpa (lat. pulpa = fleischig) zusammen. Während die stark durchblutete rote Pulpa für die Filtrierung des Blutes sorgt, dient die weiße Pulpa als Speichermedium für weiße Blutkörperchen (B-Lymphozyten und T-Lymphozyten). Histologisch betrachtet stellen diese beiden unterschiedlichen Gewebetypen den wesentlichen Aufbau der Milz dar.
Die Milz enthält selbst nur sehr wenig Nervenzellen, weshalb sie nur wenig schmerzempfindlich reagiert. Als Teil des vegetativen Nervensystems steuern Sympathikus (Erhöhung der Aktivität) und Parasymphatikus (Senkung der Aktivität) die Leistungsfähigkeit der Milz.

Funktion der Milz

Die Kontrolle des Blutes auf Antigene, Viren, Toxine und schädigenden Mikroorganismen erfolgt durch weiße Blutkörperchen (Leukozyten), welche von der weißen Pulpa der Milz bei Bedarf freigesetzt werden können. Dagegen realisiert die rote Pulpa die Zersetzung von alten oder funktionsunfähigen Blutzellen. Diesen Vorgang übernehmen Makrophagen, auch als Fresszellen bekannt. Durchfließendes Blut erfährt so einer gründlichen Filtration. Die Milz gilt daher als "Sammelplatz" für weiße Blutkörperchen und Fresszellen, wodurch sie ein wichtiges, wenn auch theoretisch verzichtbares, Element des Immunsystems darstellt. Eine nützliche Abwehrfunktion ist der Milz dennoch nicht abzusprechen.
In der Milz werden außerdem B- und T-Lymphozyten neu gebildet und differenziert. Bis zum sechsten Lebensjahr übernimmt die Milz die Blutbildung nahezu gänzlich. Daraufhin findet die Bildung der roten Blutzellen, der Erythrozyten, überwiegend im Knochenmark statt.

Zusammenfassung

  • Die Milz ist beim Menschen ein lang geformtes (10-12cm), flaches und ca. 200g schweres Organ links oberhalb der Bauchhöhle.
  • Sympathikus und Parasympathikus steuern die Aktivität der Milz.
  • Im Rahmen der Immunabwehr ist die Milz an der Erkennung und Zersetzung von schädigenden Organismen beteiligt. Bei Bedarf können Leukozyoten ins Blut abgegeben werden.

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