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Der Boreale Nadelwald

Was ist ein Borealer Nadelwald? Definition:

Borealer Nadelwald  
Der Boreale Nadelwald ist die am nördlichsten gelegene Vegetationszone, in der noch Bäume wachsen. Dieser Typus von Nadelwäldern zieht sich wie ein Gürtel über fast die komplette Nordhalbkugel. Das Wort "boreal" stammt aus der lateinischen Sprache ab (lat. borealis) und bedeutet "nördlich". Oftmals wird für die Vegetationszone auch der Begriff Taiga (russ. für sumpfig/Sumpfgebiet) verwendet, da in den wärmeren Sommermonaten der harte Permafrostboden vorübergehend auftaut.

In den Nadelwäldern besteht aufgrund der kalten und zugleich trockenen Bedingungen nur eine sehr geringe botanische Artenvielfalt. Boreale Nadelwälder sind häufig von Fichten, Kiefern oder Tannen, seltener auch von Lärchen und Eiben geprägt. Auf dem Waldböden dominieren meist anspruchslose Kräuter, Sträucher und Moose die Landschaft.

Nadelwald im Winter Nadelbäume sind optimal an die Bedingungen in den kalten Klimazonen angepasst. Bei Temperaturen unter 0°C gefriert das Wasser im Boden, sodass Bäume kein Wasser mehr über ihre Wurzeln aufnehmen können. Doch im Gegensatz zu Laubblättern (siehe Vergleich Nadelblatt und Laubblatt) verlieren Nadeln wegen ihrer kleineren Oberfläche nur sehr wenig Wasser. Die wachsartige Schicht der Cuticula schützt außerdem vor Kälteschäden an den Nadelblättern.

Boreale Nadelwälder bedecken knapp 10% der Erdoberfläche. Auf der Nordhalbkugel über Alaska, Kanada und Russland, zieht sich der sogenannte Boreale Nadelwaldgürtel. Die Temperatur beträgt hier im Jahresmittel je nach Region zwischen -5 und +5°Grad, mit deutlichen Abweichungen nach oben und unten (-30°C in den Wintermonaten; bis +20°C in den Sommermonaten). Wenig Niederschlag, lange Kältephasen, geringe Sonnenstrahlung und zeitweiliger Permafrostboden führen zu einem sehr langsamen Pflanzenwachstum. Aus diesem Grund benötigen Nadelwälder in der Regel zwischen 200 und 500 Jahre, ehe eine Wuchshöhe von 25 Metern und mehr erreicht wird.

Zusammenfassung

  • Als Boreale Nadelwälder (boreal = nördlich) wird jene Vegetationszone bezeichnet, in der trotz kalter Temperaturen noch Bäume wachsen können. Der Boreale Nadelwaldgürtel zieht sich praktisch über die gesamte Nordhalbkugel, etwa um den 60. Breitengrad.
  • Fichten, Kiefern, Tannen und Lärchen sind in aller Regel die dominierenden Nadelbaumarten in borealen Klimazonen.

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