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Mais

Allgemeine Informationen und Steckbrief:

Mais Mais oder Zea mays beschreibt eine mehrere Arten umfassende Gattung innerhalb der Süßgräser, deren Anbau als Getreide für die Gewinnung von Nahrungsmitteln, Futtermitteln und Energie weltweit bedeutsam ist. Dabei handelt es sich um eine einjährige Pflanze, die männliche und weibliche Blüten trägt und Wuchshöhen von mehreren Metern erreichen kann. Aus den weiblichen Blüten, die in sogenannten Lieschen, den hellgrünen Scheidenblättern eingehüllt sind, bilden sich Maisfasern heraus. Daraus entwickeln sich die Maiskolben, die mehrere tausend, je nach Art gelbliche bis goldgelbe oder rötliche Körner tragen. Die Körner sind in acht bis sechzehn Längsreihen angeordnet. An einer Pflanze reifen nur maximal zwei Maiskolben heran. Die männlichen Blüten hingegen, die sich an der oberen Spitze der Maispflanze befinden, bilden Rispen. Mais gedeiht in warmen und feuchten klimatischen Bedingungen am besten. In trockenen Sommersaisonen kommt es aufgrund des Wassermangels zur Ausbildung kleinerer Körner.

Geschichte des Anbaus von Mais:

Der Mais gilt wegen seiner vielseitigen Verwendungszwecke heute als eine der wichtigsten Getreidesorten überhaupt und wird in Mengen von bis zu achthundert Millionen Tonnen jährlich geerntet. Er stammt ursprünglich aus Mexiko, wo er bereits im dritten vorchristlichen Jahrtausend als Lebensmittel kultiviert wurde, wie zahlreiche archäologische Funde belegen. Die ersten Wildformen, die die Menschen bereits nutzten, wurden in einst bewohnten Höhlen in der Nähe von Puebla gefunden und sind über sechstausend Jahre alt. Durch die spanischen Seefahrer gelangte das hohe Gras im späten 15. Jahrhundert schließlich nach Europa, wo die Menschen die unbekannte Pflanze zunächst ausschließlich zur Zierde anbauten. Später wurde er als Futterpflanze für Nutztiere kultiviert. Die heute verbreiteten Zuckermaissorten, die als Getreidepflanzen bedeutsam sind, entstanden vermutlich als Mutationen oder aus Kreuzungen im Laufe des 18. oder 19. Jahrhunderts.

Maiskolben  
Heute gelten die Vereinigten Staaten als das weltweit wichtigste Land im Anbau von Mais. Für dieses Getreide werden über fünfzehn Prozent aller US-amerikanischen Anbauflächen genutzt. Ein großer Teil des in Europa konsumierten Mais stammt aus den USA. In Europa selbst wird Zuckermais vor allem in Spanien, Frankreich, in den Niederlanden und in Großbritannien kultiviert, aber auch Deutschland und Österreich sind Produzenten dieses Getreides. Heute sind bis zu 50 000 verschiedene Sorten des Kulturmais bekannt.

Verwendung von Mais:

Maiskolben In den Vereinigten Staaten und Europa wird ein Großteil des Ertrages als Futtermittel für Geflügel, Schweine und Rinder eingesetzt oder ist als Grundnahrungsmittel bedeutsam. Maiskörner und kleine Maiskolben sind in Konserven erhältlich und können zur Zubereitung von Salaten, Eintöpfen und Gemüsegerichten verwendet werden. Frische Maiskolben, die im Spätsommer und Herbst Saison haben, werden gekocht oder gegrillt und mit zerlassener Butter serviert. Frischer Mais gilt als äußerst gesundes Gemüse, das durch die ausgewogene Zusammensetzung von Kohlenhydraten und Proteinen gut verträglich ist und einen hohen Gehalt an wertvollen Nährstoffen wie Vitamine A, C und B und Mineralstoffe wie Kalzium, Phosphor, Eisen und Kalium aufweist.

Auch für die Herstellung von Maiskeimöl, Maisstärke, Frühstückscerealien, Grieß und Popcorn ist Mais bedeutsam. Als Zusatzstoff ist Mais auch in unterschiedlichen Lebensmitteln wie Fertigsaucen, Polenta, Käse, Limonaden, Erdnussbutter, Wurstwaren und Süßstoffen enthalten und wird zur Herstellung von Ascorbinsäure, Xylitol, Saccharose, Sirup, Margarine, Verdickungsmitteln und Maltodextrin benötigt. Bei langer Lagerung wandelt sich der in den Pflanzenfasern enthaltene Zucker in Stärke um. Aus Mais hergestelltes Mehl kann jedoch trotz des hohen Stärkegehalts nicht zum Backen verwendet werden, da es kein Gluten enthält. Auch in Arzneistoffen, Sanitärprodukten wie Windeln sowie Batterien und in Kraftstoffen ist Mais enthalten.