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Herbstzeitlose

Steckbrief

Name: Herbstzeitlose
Lateinischer Name: Colchicum autumnale
weitere Namen: Herbstkrokus
Pflanzenfamilie: Zeitlosengewächse
Anzahl der Arten: ca. 200 Arten
Verbreitungsgebiet: Europa
ursprüngliches Verbreitungsgebiet: Europa
Standort der Pflanze: sonnig/halbschattig; nährstoffreiche Böden
Blätter: länglich; hell- bis dunkelgrün
Früchte: schwarze Samen, klebrig
Blütenfarbe: rosa, violett
Blütezeit: August - Oktober
Höhe: 10 - 30cm
Alter: mehrjährige Pflanze
Nutzung: medizinische Nutzung
Eigenschaften: giftig

Informationen zur Pflanze: Herbstzeitlose

Die Herbstzeitlose, die mit lateinischem Namen Colchicum autumnale genannt wird ist ein winterhartes, krautiges und hochgiftiges Zwiebelgewächs, das der Familie der Colchicaceae angehört. Sie erinnert in ihrem Aussehen stark an Krokus und Safran und bringt zwischen dem späten August und Oktober rosa bis zart violette Blüten mit sechs Blütenblättern hervor, die einzeln an blattlosen Stengeln und in einer Höhe von etwa zehn bis maximal dreißig Zentimetern sitzen. Die blattlose Erscheinung der Herbstzeitlose erklärt sich dadurch, dass die Pflanze nach der Blüte den harten Winter unter der Erde überdauert und erst im späten Frühling zwischen Mai und Juni die Blätter und gleichzeitig die braunen Früchte aus dem Untergrund an die Oberfläche schiebt. Die Früchte beinhalten klebrige schwarze Samen, die durch Ameisen verbreitet oder vom Wind weitergetragen werden.
Herbstzeitlose sind in Mitteleuropa, in Teilen Osteuropas und in den Balkanländern beheimatet, aber auch in Irland und England zu finden. Sie bevorzugen windgeschützte, sonnige bis halbschattige Standorte in feuchten Wiesen und einen nährstoffreichen Boden.
Die Blüten und Zwiebeln der Herbstzeitlose enthalten eine hohe Konzentration des Zellgifts und Alkaloids Colchicin, das für Menschen hochgiftig ist. Besonders gefährlich sind Verwechslungen mit Bärlauch, da die dem wilden aromatischen Blattgemüse ähnlichen Blätter der Herbstzeitlose zur selben Zeit erscheinen und die giftige Pflanze nicht durch ihre Blüten zu identifizieren ist. Folgenreiche Verwechslungen mit Küchenzwiebeln sind unwahrscheinlich, kommen jedoch immer wieder vor.
Nach dem unbeabsichtigten Verzehr von Pflanzenmaterial der Herbstzeitlose treten erste Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und übermäßiges Durstgefühl auf. Ebenso kann es zu Schwindel, Angstgefühl und Bewusstseinsstörungen kommen. In schweren Vergiftungsfällen und bei ausbleibender Behandlung kann der Verzehr der Pflanze auch zum Tod durch Kreislaufversagen führen.
Trotz der hohen Toxin-Konzentration der Herbstzeitlose kommen ihre Inhaltsstoffe in der Medizin zum Einsatz. Colchicin gilt als der einzige effiziente Wirkstoff, der die äußerst schmerzhaften Symptome eines akuten Gichtanfalls lindern kann. Ebenso wird Colchicin in der Therapie gegen rheumatische Erkrankungen, Hautkrebs, Neuralgien und Leukämie eingesetzt. Als Bestandteil von homöopathischen Präparaten soll das aus Herbstzeitlosen gewonnene Colchicin gegen Magen-Darm-Erkrankungen wirksam sein.

Hinweis

Diese Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür bestimmt, essbare bzw. nicht-essbare Pflanzen zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Pflanzen oder Früchte ohne entsprechende Sachkenntnis!

Bilder: Herbstzeitlose

Herbstzeitlose