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Echter Hopfen

Steckbrief

Name: Echter Hopfen
Lateinischer Name: Humulus lupulus
weitere Namen: Hopfen
Pflanzenfamilie: Hanfgewächse
Anzahl der Arten: drei Arten
Verbreitungsgebiet: Europa, Asien
ursprüngliches Verbreitungsgebiet: Vorderasien
Standort der Pflanze: nährstoffreicher Boden, feuchte Standorte
Blätter: länglich-herzförmig, gezahnt
Früchte: Zapfen, sogenannte Hopfendolden; hellgrüne Farbe
Blütenfarbe: grün-gelblich
Blütezeit: Juli - September
Höhe: 3 - 10m
Alter: mehrjährige Pflanze (5 - 40 Jahre möglich)
Nutzung: Arzneipflanze, Nutzpflanze (Bierproduktion)
Eigenschaften: antispetisch, verdauungsfördernd, appetitanregend

Informationen zur Pflanze: Echter Hopfen

Der Echte Hopfen oder Humulus lupulus ist eine ausdauernde Schlingpflanze, die zwischen drei und zehn Meter hoch wird und der Familie der Hanfgewächse angehört. Sie stammt ursprünglich aus Vorderasien, wo sie als Wildform in feuchten Bergtälern wächst. Heute gedeiht der Echte Hopfen in allen gemäßigten Zonen Europas, Asiens und Nordamerikas und wird in großem Stil vorrangig für die Bierproduktion kultiviert.
Erste Zeugnisse von dem Gebrauch des Echten Hopfens als Nutzpflanze stammen von Plinius dem Älteren, dem römischen Schriftsteller und Naturheilkundigen, der im ersten Jahrhundert nach Christus lebte. In Deutschland dürfte er während der Herrschaft der Merowinger ab dem fünften Jahrhundert angebaut worden sein, im Mittelalter fand er als Heilpflanze Verwendung und wurde unter anderem von Hildegard von Bingen erwähnt. Der Namen der Pflanze leitet sich wahrscheinlich von dem im Mittelalter gebräuchlichen slawischen Wort "chmele" ab, das übersetzt etwa "früchtetragend" bedeutet. Die Bezeichnung "lupulus" stammt von dem lateinischen Wort für Wolf, was eventuell mit den wuchernden und rankenden Eigenschaften des Hopfens zu tun hat.
Der Echte Hopfen kann bis zu vierzig Jahre alt werden und liebt Standorte in Auwäldern, an Waldrändern und im Gebüsch und wächst in feuchter, gut durchlässiger und stickstoffreicher Erde. In der Kultur sind tiefgründige Böden äußerst wichtig, denn die Pflanze entwickelt große Wurzelsysteme. Die dünnen Stängel wachsen relativ schnell und verholzen dann allmählich. Die drei- oder fünflappigen Blätter sind herzförmig, gegenständig und am Rand gezähnt.
Die im Juli erscheinenden männlichen Blüten sind fünfzipfelige Hüllen und von weißlich-grüner Farbe. Die aromareichen Blüten der weiblichen Pflanzen sind zapfenähnliche Scheinähren, entwickeln gelbgrüne Schuppen und werden zum anschließenden Bierbrauen im September geerntet. Neben der Bierproduktion stellen die frischen Sprösslinge des Echten Hopfens als sogenannter Hopfenspargel eine seltene Delikatesse dar, die wie der normale Spargel zubereitet werden kann. Die Ernte ist äußerst aufwendig und zeitintensiv, weshalb Hopfenspargel hohe Preise erzielt.
In der Naturheilkunde fand der Echte Hopfen bereits im Mittelalter eine vielseitige Verwendung. Er wirkt antiseptisch, blutreinigend, verdauungsfördernd und appetitanregend. Die Zapfenblüten werden als Teeaufguss zubereitet, alternativ lässt sich auch eine Tinktur herstellen, indem die Blüten etwa zwei Wochen lang in Alkohol ziehen und dann abgeseiht werden. Eine solche Tinktur eignet sich als Badezusatz.

Hinweis

Diese Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür bestimmt, essbare bzw. nicht-essbare Pflanzen zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Pflanzen oder Früchte ohne entsprechende Sachkenntnis!

Bilder: Echter Hopfen

Echter Hopfen