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Fette (Lipide)

Definition:

Fette, oder auch Lipide (griech. lipos = Fett) sind neben Kohlenhydraten und Eiweißen einer der drei Makronährstoffe. Chemisch betrachtet gehören Fette zur Stoffgruppe der Estern und bestehen aus Fettsäuren sowie Glycerin. Bei Kontakt mit Wasser verhalten sich Lipide hydrophob, d.h. sie sind nicht wasserlöslich.

Mit einem Brennwert von 9 kcal pro g übersteigt Fett die Energiedichte von Kohlenhydraten und Proteinen um mehr als das Doppelte. Sobald der Körper mehr Kohlenhydrate zugeführt bekommt, als er verbrauchen kann, werden die Kohlenhydrate in Fett umgewandelt und gespeichert. Bei Energiebedarf kann der Körper diesen Prozess auch wieder rückgängig machen. Fett ist also der wichtigste Energiespeicher.

Fett ist auch ein herrvoragender Kälte-Isolator. Bedingt durch warme Kleidung, kommt uns diese Funktion wahrscheinlich zuletzt in den Sinn. Jedoch schirmt das Körperfett die inneren Organe nach Außen hin ab. Das Risiko vor lebensgefährlichen, auch mechanischen Einflüssen, wird so minimiert.

Zuletzt erfüllen Lipide auch auf cytologischer Ebene eine wichtige Aufgabe: Die Zellmembran einer jeden Zelle besteht aus einer Lipiddoppelschicht. Durch die Membran wird ein - für die Zelle tödlicher - Ausfluss des Cytoplasmas in den extrazellulären Raum verhindert.

Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren

Ob eine Fettsäure gesättigt oder ungesättigt ist, hat nichts mit dem eigentlichen 'satt sein' zu tun. Der Grund ist chemischer Natur: Gesättigte Fettsäuren verfügen zwischen ihren Kohlenstoffatomen (C) über keinerlei Doppelbindungen, ungesättigte Fettsäuren dagegen schon. Letztere sind überwiegend pflanzlichen Ursprungs und deutlich gesünder, als ihr Pendant. Gesättigte Fettsäuren kommen gehäuft in Tierfetten vor und können den Cholesterinspiegel erhöhen. Mit den ungesättigten Fettsäuren verhält es sich genau umgekehrt: Sie senken den Cholesterinspiegel.

Fettreiche Lebensmittel

Viele Lebensmittel enthalten große Mengen an Fett, ohne das man es vermuten würde. Darunter fallen z.B. Fleisch, Nüsse, Wurstaufschnitt, Käse, Crossaints, Schokolade und Fertiggerichte. Da Fett ein guter Geschmacksträger ist, machen sich viele Produkte diese Eigenschaft zu Nutze. Im Gegensatz dazu findet man natürliche Fette auf pflanzlicher Basis u.a. in Olivenöl, Rapsöl, Palmöl, Kokosöl und Leinöl.

Zusammenfassung

  • Fette (Lipide) ist einer der drei Makronährstoffe des menschlichen Körpers. Als Energiespeicher und Bestandteil von Zellmembranen sind Fette für unseren Organismus unverzichtbar.
  • Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren unterscheiden sich hinsichtlich der Doppelbindungen von C-Atomen. Gesättigte F. besitzen keine, ungesättigte F. verfügen über Doppelbindungen.