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Positronen-Emissions-Tomographie (PET)

Definition, Funktion und Ablauf

Die Positronen-Emissions-Tomographie (kurz: PET) gehört zu den bildgebenden Verfahren der Nuklearmedizin. Mit Hilfe von intravenös verabreichten radioaktiven Tracern (engl. trace = Spur), können funktionelle Schnittbilder vom menschlichen Körper erzeugt werden. Die PET-Untersuchung selbst ist nicht schmerzhaft.

Der Begriff PET lässt sich folgendermaßen übersetzen:
Positronen: (entstehen beim Zerfall der radioaktiven Tracer)
Emissions: (lat. emittere "aussenden", meint die Freisetzung von Radioaktivität/Strahlung)
Tomographie: (altgr. "Schnitt" und "schreiben"; Anfertigung von Schnittbildern)

Wie funktioniert die Positronen-Emissions-Tomographie (PET)?
Dem Patienten wird ein sogenanntes Radiopharmakon verabreicht. Diese Medikament besteht aus einer radiaktiven Substanz, die den natürlichen Stoffen im Körper ähnelt, jedoch mit einem künstlichen und schnell zerfallendem Radionuklid markiert ist. Während der Körper das Radiopharmakon auf natürlichem Wege metabolisiert (verstoffwechselt), entstehen beim radioaktiven Zerfall energiereiche Positronen. Treffen diese auf ein freies Elektron, wird messbare Gammastrahlung freigesetzt.
Der PET-Scanner umschließt den Patienten rundum (360°) und kann so die freigesetzte Gammastrahlung messen. Dafür lokalisiert der Scanner die Positronen aus mindestens zwei Richtungen, weil nur derart der exakte Ort der erhöhten Strahlung/Energiefreisetzung lokalisiert werden kann.
Je nachdem welche Untersuchung durchgeführt wird, sind unterschiedliche Radiopharmaka induziert. Radioaktive Isotope von Kohlenstoff (zur Beobachtung der Proteinbiosynthese), Sauerstoff (zur Beobachtung der Sauerstoffaufnahme), Stickstoff (zur Beobachtung des Aminosäurestoffwechsels) und einigen anderen Elementen stehen zur Verfügung. Hauptsächlich kommt der Positronen-Emissions-Tomograph bei der Krebsdiagnostik zum Einsatz. Als Tracer fungiert hierbei Fluordesoxyglucose. Da Krebszellen mehr Glucose als gesunde Zellen verbrauchen, nehmen sie vermehrt die markierte Glucose für ihren Stoffwechsel auf. Der PET-Scanner kann die erhöhte Strahlung dann zuverlässig detektieren.

Wie läuft eine PET-Untersuchung ab?
Der Patient bekommt das Radiopharmakon (Tracer) etwa 10-30min vor der Untersuchung intravenös verabreicht. Aufgrund der schnell zerfallenden radioaktiven Nukleide, muss der PET-Scan direkt im Anschluss erfolgen.
Der Positronen-Emissions-Tomograph ist nur ca. 70-100cm breit, somit auch für Patienten mit Platzangst geeignet. Im Verlauf des Scans wird der liegende Patient auf der mobilen Liege automatisch durch den Scanner bewegt. Der PET-Scan dauert dann 20-60 min.

Kosten einer PET-Untersuchung:
Eine PET-Untersuchung gehört zu den aufwändigsten und teuersten Verfahren (ca. 800 - 1600€) der Nuklearmedizin.

Zusammenfassung

  • Die Positronen-Emissions-Tomographie ist ein bildgebendes Verfahren, mit dem Bilder von Stoffwechselvorgängen im Körper angefertigt werden können.
  • Das Verfahren ist invasiv, d. h. im konkreten Fall, dass der Patient eine radioaktive Substanz in die Vene gespritzt bekommt.
  • Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) wird hauptsächlich bei der Krebsdiagnostik eingesetzt.