Biologie-Schule.de

Kompaktes Wissen für Schule und Studium

Biologie-Schule.de

Das Nachschlagewerk für Biologie

Oligotrophe und eutrophe Seen

Wo liegt der Unterschied?

 
Seen können anhand der in ihr befindlichen Menge von Nährstoffen klassifiziert werden. Grundlegend unterscheidet man zwischen vier Trophiesystemen: Oligotroph (I), Mesotroph (II), Eutroph (III) und Hypertroph (IV). Oligotrophe Seen sind Gewässer mit nur sehr wenigen Nährstoffen, Hypertrophe Seen sind dagegen äußerst nährstoffreich. Dieser Artikel konzentriert sich auf die zwei wichtigsten und häufigsten Trophiensysteme: oligotrophe und eutrophe Seen.

Bei oligotrophen Gewässern (oligo = wenig; trophie = nährend) handelt es sich um nährstoffarme Seen. Charakteristisch ist eine hohe Sauerstoffsättigung, klares Wasser mit Sichttiefe von bis zu 10 Metern und eine geringe Produktion an Biomasse. Dementsprechend befindet sich nur wenig photoautotrophes Plankton wie z.B. Kieselalgen oder Grünalgen im Wasser. Fische gibt es wegen dem begrenzten Nahrungsangebot auch nur in begrenzter Zahl. Eine mineralische Sedimentschicht bildet den Seeboden. Der Uferbereich ist meistens nur spärlich oder gar nicht bewachsen.

Im Gegensatz dazu verfügen eutrophe Gewässer (eu = gut; trophie = nährend) über einen hohen Nährstoffgehalt an Phosphaten und Nitraten. Die Biomasseproduktion ist hoch, wodurch das Wasser trüb und grünlich erscheint. Die Sichttiefe ist auf maximal einen Meter beschränkt. Der Sauerstoffgehalt im Wasser ist durch den Verbrauch der Phyotoplanktons eher gering. Am Boden des eutrophen Sees befindet sich eine dicke (Faul)Schlammschicht, die als Nährstoffreservoir dient und für eine stetitge Rückdüngung des Gewässers sorgt. Wegen des hohen Nährstoffgehalts sind die Uferbereiche dicht mit Pflanzen bewachsen.

In der folgenden Tabelle sind alle zuvor erwähnten Eigenschaften vergleichend aufgestellt.

Tabelle: Vergleich von oligotrophen und eutrophen Seen

OligotrophieEutrophie
Bedeutung"oligo" = wenig; "trophie" = nährend"eu" = gut; trophie = nährend
Nährstoffgehaltwenighoch
BiomasseproduktionAbhängig vom Nährstoffgehalt, daher kaum BiomasseproduktionAbhängig vom Nährstoffgehalt, daher sehr viel Biomasseproduktion
Nährstoffgehaltwenighoch
SauerstoffgehaltHoher O2-Gehalt durchweg im ganzen SeeNur im Epilimnion ein hoher O2-Gehalt, weil dort die Photosynthese des Phytoplanktons stattfindet
Wasserblaue Farbe (durch die hohe O2-Konzentration)grünlich und trüb durch das viele Phytoplankton
Sichttiefeüber 10m Sichttiefe möglichmaximal einen Meter
Boden des Seesnur wenige SedimenteMehrere zentimeterdicke Schlammschicht
Uferbereichwenige/keine Pflanzenbewaldet

Zusammenfassung

  • Seen werden abhängig ihres Nährstoffgehalts in vier Trophiesysteme eingeteilt: Oligotroph, Mesotroph, Eutroph und Hypertroph.
  • Oligotrophe Seen mit wenig Nährstoffen und eutrophe Seen mit vielen Nährstoffen gehören zu den am häufigsten vorkommenden Seentypen.