Die Bauchspeicheldrüse, auch unter dem Begriff Pankreas bekannt, ein ca. 10 cm langes Organ im Oberbauch, das sowohl an der Verdauung, als auch an der Hormonproduktion beteilt ist. Damit gehört die Pankreas als einziges Organ gleichzeitig dem exokrinem (Synthese von Verdauungsenzymen) und endokrinem (Synthese von Hormonen) System an. Im Gegensatz zu Blinddarm oder Milz, kann der Mensch nicht auf die Aktivität der Bauchspeicheldrüse verzichten. Am Wichtigsten für den Stoffwechsel ist neben der schon erwähnten Produktion von Verdauungsenzymen auch die Regulierung des Blutzuckers über die beiden Hormone Insulin und Glucagon.

Die Bauchspeicheldrüse sitzt unterhalb des Magens, rechts von der Milz und linksseitig am Zwölffingerdarm. Anatomisch sind drei Abschnitte zu unterscheiden: Pankreaskopf, Pankreaskörper und Pankreaschwanz. Der Pankreaskopf wird von der Krümmung gebildet, deren Ausgang zusammen mit dem Hauptgallengang der Gallenblase im Zwölffingerdarm mündet. Im Pankreaskörper, dem Mittelteil, findet dagegen der Großteil der Enzymsynthese statt. Der Pankreasschwanz ist Ort der Langerhans-Inseln. Dieses Drüsengewebe verteilt sich auf viele kleine "Inseln" und stellt somit kein durchgehendes Gewebe dar. Dennoch machen die Langerhans-Inseln nur etwa 1% vom Gesamtgewebe der Bauchspeicheldrüse aus.

Im Wesentlichen teilen sich die Funktionen der Bauchspeicheldrüse in zwei große Bereiche auf:

1. Verdauung
Über den Darm werden die Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen, ins Blut geleitet und dann zu den jeweiligen Zellen transportiert. Der Körper bzw. die Darmwand kann langkettige Nahrungsmoleküle nur schwer bis gar nicht aufnehmen. Daher müssen die Molekülketten in kleinere, verwertbare Molekülketten aufgespalten werden. Zu diesem Zweck produziert die Bauchspeicheldrüse täglich annähernd 2 Liter Verdauungssaft, der über den Zwölffingerdarm in den Verdauungstrakt gelangt.
Es gibt drei wichtige Nährstoffgruppen: Eiweiße, Fette und Kohlenhydrate. Für jede dieser Nährstoffgruppen gibt es eigene Verdauungsenzyme. Peptidasen spalten Eiweiß, Lipasen spalten Fett und Amylasen spalten Kohlenhydrate. Bei der Enzymsynthese in der Bauchspeicheldrüse sind die Enzyme allerdings noch nicht funktionsfähig. Damit sich die Bauchspeicheldrüse nicht selbst verdaut, werden die Enzyme erst im Darm von anderen Enzymen aktiviert (Proteolyse).

2. Hormone
Nur etwa 1% der Pankreaszellen dienen der Hormonproduktion. Die sogenannten Langerhans-Inseln, benannt nach ihrem Entdecker Paul Langerhans, sind hauptsächlich im Pankreasschwanz verortet. Abhängig des Blutzuckerspiegels synthetisieren die Langerhans-Inseln entweder Insulin (senkt den Blutzuckerspiegel) oder Glucagon (erhöht den Blutzuckerspiegel). Die Informationen, welches Hormon produziert werden soll, entnehmen die Langerhans-Inseln selbst mittels spezialisierter Zellen aus dem Blut.