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Artumwandlung

Was bedeutet Artumwandlung?

Unter Artumwandlung, auch unter den Fachbegriffen Anagenese (griech. ana = aufwärts; genesis = Entstehung), phyletische Evolution (griech. phyletikos = zum selben Stamm gehörend) oder allochrone Artbildung bekannt, versteht man die phänotypische und genotypische Veränderung einer Art, ohne das es dabei zur Bildung einer neuen Art kommt. Die bestehende Art entwickelt sich also weiter, ohne sich in neue Arten aufzuspalten.

Artumwandlung ist besonders in solchen Umgebungen wahrscheinlich, die über lange Zeit relativ stabile Bedingungen bieten, aber gleichzeitig leichten, transformierenden Selektionsdruck in eine bestimmte Richtung haben. Dies ist besonders in Tiefseegebieten der Fall.

Das Gegenteil zur Artumwandlung ist die Kladogenese, bei der sich die Stammart in mindestens zwei Arten aufspaltet. Ob sich eine bestimmte Art durch Anagenese oder Kladogenese entwickelt hat, ist nicht immer leicht festzustellen. Nur eine Kombination verschiedener wissenschaftlicher Methoden kann zuverlässig Aufschluss darüber geben. Darunter zum Beispiel die Analyse der DNA nah verwandter Arten oder die Dokumentation verschiedener Fossilienfunde. Weil Fossilienfunde entsprechend selten sind, eignet sich die DNA Analyse mittlerweile besser für eine entsprechende Einordnung.

Zusammenfassung

  • Artumbildung ist die Entwicklung bzw. Veränderung einer Art, ohne das es dabei zur Bildung einer neuen Art kommt.
  • Die Artumwandlung ist unter zahlreichen Begriffen bekannt, darunter Artumbildung, Anagenese, phyletische Evolution oder allochrone Artbildung. Jeder dieser Termini beschreibt den selben Prozess.
  • Artumwandlung ist bei solchen Spezies wahrscheinlich, die über einen langen Zeitraum in Lebensräumen mit besonders stabilen Umweltbedingungen leben. Zugleich muss es einen leichten, transformierenden Selektionsdruck geben.
  • Das Gegenstück zur Anagenese ist die Kladogenese. Ob eine Art durch Anagenese oder Kladogenese entstanden ist, kann nur mit wissenschaftlichen Methoden festgestellt werden, zum Beispiel mit Hilfe einer Analyse der Erbsubstanz.