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Definition, Biosynthese und Funktion
Noradrenalin (oder Norepinephrin) gehört als Hormon und Neurotransmitter zu den Haupteffektoren
im zentralen- und sympathischen Nervensystem des Menschen. Ebenso wie die chemisch-verwandten Botenstoffe
Adrenalin und Dopamin, zählt Noradrenalin zur Gruppe der Katecholamine.
Das als Neurotransmitter fungierende Noradrenlin wird im Locus caeruleus, einem Kern im Hirnstamm, synthetisiert.
Im Gegensatz dazu wird das hormonelle Noradrenalin zum überwiegenden Teil in der Nebenniere produziert.
Die Biosynthese von Noradrenalin (C8H11NO3) im menschlichen Organismus erfolgt
mehrschrittig: (1) Als Ausgangsstoff dient die Aminosäure Tyrosin (C9H11NO3), die
von der Tyrosinhydroxylase zu Levodopa (C9H11NO4) hydroxyliert wird. (2)
Darauffolgend wird mittels der DOPA-Decarboxylase aus dem Levodopa ein CO2-Molekül (Kohlenstoffdioxid) abgespalten,
wodurch als Zwischenprodukt der Neurotransmitter Dopamin (C8H11NO2) entsteht. (3) Im
letzten Schritt wird aus dem Dopamin über das Enzym Dopaminhydroxylase der entscheidende Oxidationsprozess
(+1 Sauerstoffatom) zum Noradrenalin katalysiert.
Die mit Abstand bedeutendste Funktion erfüllt Noradrenalin bei der Aufrechterhaltung der mithin
wichtigsten Vitalfunktion beim Mensch: dem Herzschlag. Im Bereich des Herzmuskels und der zum Herzen
hinführenden Nerven, befinden sich überwiegend adrenerge Rezeptoren, also solche, die auf die Transmitter
Adrenalin und Noradrenalin ansprechen.
Eine vermehrte Ausschüttung von Noradrenalin erfolgt insbesondere bei stressreichen Situationen. Der
Neurotransmitter erhöht schlagartig den Blutdruck, die Herzschlagfrequenz, den Blutfluss ins Muskelgewebe
und die allgemeine Aufmerksamkeit. Zudem regt Noradrenalin noch die körpereigene Bereitstellung von Energie
(Glucose) an. Damit steht Noradrenalin in ähnlichem Umfang wie Adrenalin im Zusammenhang mit der
Vorbereitung auf sogenannte Fight-or-Flight Situationen (Kämpfen oder Flüchten).
Zusammenfassung
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