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Funktion, Wirkung und Synthese
Adrenalin, seltener auch Epinephrin genannt, wird besonders in psychischen, aber auch physischen
Belastungssituationen von der Nebennierenrinde als Stresshormon ausgeschüttet. Der evolutionsbiologische
Sinn und Zweck des Hormons liegt in der körperlichen Anpassung an eine außergewöhnliche Situation, die
entweder Flucht oder Kampf erfordert (Fight or Flight). Auch wenn gegenwärtig die meisten Menschen nicht
mehr in echte Fight-or-Flight Situationen geraten, funktioniert das körpereigene Warnsystem noch exakt
wie vor 30.000 Jahren:
Bei seiner Ausschüttung führt das Adrenalin im Körper zu einer Erhöhung von Herzfrequenz und Blutdruck,
einer Erweiterung der Bronchien, einer Anspannung der Muskeln, einer Hemmung der Tätigkeiten von Magen
und Darm, als auch zu einer verminderten Schmerzempfindlichkeit. Zusätzlich regt die plötzliche Freisetzung
von Adrenalin sowohl Glykolyse (Herstellung von Glukose), als auch Lipolyse (Umwandlung von körpereigenem
Fett in Energie) kurzfristig an, um dem Körper Energie zur Verfügung zu stellen.
Im menschlichen Körper verläuft die Adrenalinsynthese über mehrere Zwischenstufen:
(1) Durch Hydroxyilierung wird die Aminosäure Tyrosin (C9H11NO3) mittels
des Enzyms Tyrosinhydroxylase zu Levodopa (C9H11NO4) umgewandelt.
(2) Das nichtproteinogene Levodopa wird vom Enzym DOPA-Decarboxylase zuerst
zu Dopamin (C8H11NO2) decarboxyliert, (3) bevor die Dopaminhydroxylase das
Dopamin zu Noradrenalin (C8H11NO3) hydroxiliert. (4) Im letzten Schritt
methyliert die Methyl-Transferase das Noradrenalin zu Adrenalin (C9H13NO3).
Das aus der Gruppe der Katecholamine stammende Adrenalin ist aber nicht nur in Nebenniere und Blut
nachweisbar. Als Neurotransmitter in sogenannten adrenergen Nervenzellen steuert Adrenalin u.a. die
Funktion von Blut-, Lymph- und Fettgefäßen, Urogenitaltrakt und Herz.
Zusammenfassung
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