Biologie-Schule.de

Kompaktes Wissen für Schule und Studium

Biologie-Schule.de

Das Nachschlagewerk für Biologie

Morchel - Pilz

Steckbrief

Name: Morchel
weitere Namen: ?
Lateinischer Name: Morchella
Pilzfamilie: Morchelverwandte
Anzahl der Arten: ca. 30 Arten
Verbreitungsgebiet:
Giftigkeit: ungiftig (gilt nur für Speise-, Käppchen- und Spitzmorchel)
enthaltene Gifte: /
Fundorte: unspezifisch, da Morcheln relativ anspruchslose Pilze sind
Aussehen: meist braun-gelblich; wabenartiger Pilzhut
Größe: bis zu 20cm
Verwendung: Speisepilz (gilt nicht für alle Morchel-Arten!)

Hinweis

Sämtliche Informationen dienen lediglich der schulischen Aufarbeitung und sind nicht dafür geeignet, Speisepilze/Giftpilze zu identifizieren. Essen oder Verwenden Sie niemals gefundene Pilze ohne entsprechende Sachkenntnis! Je nach Pilz können bereits wenige Gramm tödlich sein.

Interessantes über die Morcheln

Morcheln oder Morchella umschreiben eine circa 30 Arten umfassende Gattung, die zu den Schlauchpilzen zählt. Diese Pilze erreichen je nach Art Wuchshöhen von bis zu zwanzig Zentimetern und besitzen innen hohle Fruchtkörper, die fest mit den ebenfalls hohlen, bis zu zwei Zentimeter dicken Stielen verwachsen sind. Die Köpfe sind von nach oben hin zugespitzter Form und weisen eine wabenartige Struktur auf. Die in brauner, dunkelgelber oder bräunlich-grauer Farbe erscheinenden Köpfe sind in unregelmäßig angeordnete Waben oder Zellen unterschiedlicher Größe unterteilt, die die Sporen enthalten.
Morcheln sind äußerst anspruchslose Gewächse, die in nahezu jedem ungedüngten Boden einzeln oder auch in Gruppen wachsen und sich von totem organischem Material ernähren. Sie kommen in Nadel- und Laubwäldern, Wiesen und Böschungen vor und lieben sandige Standorte nahe Eschen und Holzabfällen und an Brandstellen und Mistplätzen. Morcheln erscheinen ausschließlich im März, April und Mai.
Alle drei essbaren Sorten dieser Pilze, die Speisemorchel, die Käppchenmorchel und die Spitzmorchel stehen in Deutschland unter Naturschutz und dürfen daher nur in geringen Mengen gesammelt werden. Die Kultur von Morcheln ist theoretisch möglich, gestaltet sich jedoch sehr schwierig. Ein mit Rindenmulch bedeckter Boden bringt jedoch in manchen Fällen einen Erfolg.
Durch ihre nur zwei bis maximal drei Monate dauernde Saison erzielen Morcheln auf Märkten hohe Preise und ihr feiner und charakteristischer Geschmack macht sie zu hochbegehrten Speisepilzen. Ihr komplexes Aroma entfalten diese Pilze besonders, wenn sie getrocknet und vor der Zubereitung in Wasser eingeweicht werden. Vor der Weiterverarbeitung müssen frische Morcheln zuerst sorgfältig ausgeklopft und anschließend gewaschen werden, um sie von Schmutz und Sand zu reinigen, der sich in den Waben gesammelt hat. Morcheln begleiten Gerichte mit Fleisch ebenso wie mit Fisch oder Meeresfrüchten und sind ideale Begleiter für Spargel und anderes Frühlingsgemüse.
Die Herkunft des Namens dieser Pilze lässt unterschiedliche Theorien zu. Am wahrscheinlichsten ist die Herleitung, dass ihre Bezeichnung von dem altgermanischen Wort "morhel" abstammt, das übersetzt etwa "kleine Möhre" bedeutet.