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Biogas

Was ist Biogas und woraus wird es hergestellt? Definition und Erklärung:

Biogas wird durch Vergärung von Gülle, organischen Abfallstoffen aus der Futtermittel- und Lebensmittelproduktion sowie nachwachsenden natürlichen Rohstoffen hergestellt. Dieses Naturprodukt kann in Treibstoff, Strom oder Wärme umgewandelt werden. In vielen Ländern dient Biogas als umweltfreundliche Alternative zu fossilem Gas und wird in das öffentliche Gasversorgungsnetz eingespeist. Dafür muss es bestimmte Druck- und Qualitätsverhältnisse aufweisen, die im Zuge der Aufbereitung sichergestellt werden. Die Bezeichnung Biogas täuscht über die Herkunft der Rohstoffe hinweg, denn diese müssen nicht zwangsläufig aus ökologischer Landwirtschaft stammen.

Herstellung von Biogas

Biogas  
Für die Gewinnung von Biogas werden unterschiedliche Rohstoffe eingesetzt, die pflanzlichen Ursprungs sind. Zu den wichtigsten Rohstoffen zählen Bioabfälle aus Gärten und Küchen, Silage, Nebenprodukte der Getreideverarbeitung und nachwachsende Kulturpflanzen wie etwa Mais. Auch in der Viehhaltung abfallende Düngemittel aus Exkrementen von Rindern, Schweinen oder Geflügel können als Ausgangsprodukte für Biogas dienen. Diese Materialien werden unter Ausschluss von Licht und Sauerstoff – also unter anaeroben Bedingungen – in riesigen Stahlbottichen langsam zersetzt. Die Behälter werden auch Fermenter genannt, was sich auf die Umwandlung der Rohstoffe durch Mikroorganismen bezieht. Im Zuge der Fermentierung entsteht allmählich ein Gas, das in Folienhauben gesammelt wird. Zurück bleiben ausgegorene Reste, die in der Landwirtschaft wieder als Düngemittel eingesetzt werden. Das gewonnene Rohgas enthält bis zu 75 Prozent Methan sowie Verunreinigungen wie Schwefel oder Kohlenmonoxid. Nachdem diese chemischen Substanzen durch Reinigung und Trocknung entfernt werden, erhöht sich der Methangehalt auf bis zu 96 Prozent. Das dabei entstandene Biogas kann schließlich über eine spezielle Anlage in das Gasnetz eingespeist und nutzbar gemacht werden.

Nutzung von Biogas

Entschwefeltes und gereinigtes Biogas weist die gleichen chemischen Eigenschaften auf wie fossiles Erdgas und kann daher problemlos zum Betrieb von Heizungsanlagen eingesetzt werden. Ein großer Vorteil dieses erneuerbaren Energieträgers liegt darin, dass er im Gegensatz zu Sonnenenergie oder Windenergie das ganze Jahr über verfügbar ist und kontinuierlich zur Wärme- und Stromerzeugung eingesetzt werden kann. In Asien werden heute Millionen von Haushalte ausschließlich mithilfe kleiner Biogasanlagen mit Energie versorgt.

Zusammenfassung

  • Biogas entsteht bei der Zersetzung von organischen Stoffen jeglicher Art (z.B. Gülle) und wird als erneuerbare Energie genutzt.
  • Das im Biogas enthaltene Methan ist der wichtigste Bestandteil. Je höher der Anteil an Methan im Gas, desto mehr Energie kann gewonnen geworden. Bei der Verbrennung von Biogas entsteht Wärme.
  • Im Gegensatz zu Sonnenenergie oder Windenergie ist die Herstellung von Biogas nicht von den äußeren Einflüssen abhängig.

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