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Selektionsfaktoren
Unter Selektionsfaktoren versteht man jene Umweltbedingungen/faktoren, die auf die
Individuen, und damit auf deren Fitness einwirken. Dabei wird zwischen abiotischen
(unbelebte) und biotischen (belebte) Selektionsfaktoren unterschieden.
Die Selektionsfaktoren sind maßgeblich für die Richtung der Evolution.
Abiotische Umweltfaktoren: Alle Selektionsfaktoren, die von der unbelebten Umwelt
ausgehen. Dies können sein:
Temperatur (Beispiel 1: Individuen einer Tierart sind in der Regel in wärmeren
Gebieten kleiner, als ihre Verwandten in kälteren Breitengraden ->
Galapagos-Pinguin bewohnt die Galapagosinseln und ist etwa 50cm groß, der in der
Antarktis lebende Kaiserpinguin kommt dagegen auf ungefähr 110cm. Siehe auch:
Bergmannsche Regel)
(Beispiel 2: Die relative Länge bzw. Größe von Extremitäten ist bei Tierarten in
warmen Gebieten größer, als bei verwandten Tieren in kalten Klimazonen -> Vergleich
der Ohrengröße von Wüstenfuchs (Fennek) und Polarfuchs. Begründung dazu siehe auch:
Allensche Regel)
Feuchtigkeit (Beispiel: Außergewöhnliche Umweltbedinungen, wie etwa die enorme
und langanhaltende Trockenheit in Wüstengebieten, führen zu Pflanzen mit sehr
geringem Wasserverbrauch, bis hin zur Ausbildung von Stammsukkulenzen, die Wasser
speichern können)
Wind (Beispiel: Die Flügel der Kerguelenfliege (bewohnen die Kerguelen
Inselgruppen im Indischen Ozean) haben sich im Laufe der Evolution zu Stummeln
zurückgebildet. Fliegen mit ausgebildetem Flügelpaar wurden häufig durch Stürme auf
das offene Meer herausgeweht. Auf windigen Inseln kann es daher ein evolutionärer
Vorteil sein, verkümmerte Flügel zu besitzen.
Nährstoffe (Beispiel: Fleischfressende Pflanzen sind in der Lage auf
stickstoffarmen Böden zu siedeln, da sie die fehlenden Mineralstoffe über ihre
Beutetiere ausgleichen können)
Gifte (Beispiel: Durch Selektionsdruck bei der Gabe von Antibiotika werden
resistente Bakterienstämme gefördert.)
Zusammenfassung
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